Installation

Zur Nachahmung empfohlen

Freitag, 29.09.2023

Zahlreiche öffentliche Verwaltungen deutschlandweit tun es bereits.

Dreikammerverteiler Schwimmbad: Wenn die Rücklauftemperaturen der verschiedenen Heizflächen (Wärmebänke, Deckenstrahlplatten, Radiator- und Fußbodenheizungen) zur weiteren Nutzung hoch genug sind, lenkt sie das „Rendemix“-System in den dritten Verteilerbalken, um dann zur Versorgung von Niedertemperaturverbrauchern auf diesen Puffer zuzugreifen. Die Platzverhältnisse ließen es nicht zu, den abgebildeten Verteiler gestreckt aufzubauen. Er musste um 180°, Rücken an Rücken, abgewinkelt werden. Über die Anschlüsse links werden die beiden Teile später verbunden.
Quelle: Genath
Dreikammerverteiler Schwimmbad: Wenn die Rücklauftemperaturen der verschiedenen Heizflächen (Wärmebänke, Deckenstrahlplatten, Radiator- und Fußbodenheizungen) zur weiteren Nutzung hoch genug sind, lenkt sie das „Rendemix“-System in den dritten Verteilerbalken, um dann zur Versorgung von Niedertemperaturverbrauchern auf diesen Puffer zuzugreifen. Die Platzverhältnisse ließen es nicht zu, den abgebildeten Verteiler gestreckt aufzubauen. Er musste um 180°, Rücken an Rücken, abgewinkelt werden. Über die Anschlüsse links werden die beiden Teile später verbunden.

Klimaschutz vor Ort umsetzen, um Energie und Kosten einzusparen, die Lebensqualität zu steigern und die Region nachhaltig zukunftsfest zu machen – mit Mitteln aus der Nationalen Klimaschutzinitiative. Das heißt, Kommunen und ihre Gesellschaften müssen für Maßnahmen zur Luftreinhaltung nicht tief in die eigene Tasche greifen. Beispiel: Leuchtturmprojekt Bad Nenndorf.

Je nach Anspruch mischt der „Rendemix“ kalt mit warm, warm mit heiß, aber niemals heiß mit kalt.
Quelle: Genath
Je nach Anspruch mischt der „Rendemix“ kalt mit warm, warm mit heiß, aber niemals heiß mit kalt.

Der Allerweltsfall: Es entsteht ein Büro- oder Dienstleistungskomplex mit einer bedarfsgerechten Heizungsanlage nach dem aktuellen Stand der Technik. Im Lauf der Jahre kommen Gebäude hinzu und die Technik macht in der Effizienz Fortschritte – man flickt aber zunächst einmal an. Eine Generalsanierung kommt vorerst nicht infrage.

Planer und Anlagenbauer erhöhen im Wesentlichen die Leistung der Kessel und der Pumpen. Mit dem ersten Eingriff kommt das System auch noch zurecht. Spätestens nach dem zweiten Relaunch jedoch spielt die modernisierte Wärmeerzeugung ihre höhere Effizienz nicht aus, weil sich das Heizungswasser durch nicht angepasste Rohre und Armaturen zwängen muss beziehungsweise die Verknotung mit intelligenter Peripherie außen vor bleibt. Wirkungsgradgewinne bis 20 und 30 Prozent bleiben auf der Strecke. Ganz besonders bei größeren, komplexen Einrichtungen lohnt es sich nicht nur umweltbezogen, sondern auch wirtschaftlich neben der Wärmeerzeugung ebenfalls die Wärmeverteilung neu zu strukturieren. So geschehen im Schwimm- und Sporthallenzentrum Bad Nenndorf in Niedersachsen.

Aufmerksame Klimaschutzagentur

Die Initiative zur Erneuerung der Versorgungstechnik der Schul- und Freizeitanlage ging von der Klimaschutzagentur Weserbergland aus. Kommunen und Unternehmen der Region hatten sie vor Jahren mit der Aufgabe gegründet, in den Liegenschaften ihrer Mitglieder und anderer Interessenten Potenziale zur Verbrauchsreduzierung aufzuspüren, um vor allem die Treibhausgasemissionen in der Region auf Dauer deutlich zu verringern. Zu den Aufgaben der Agentur gehört, die Förderlandschaft im Blick zu behalten und zur Projektfinanzierung staatliche Zuschüsse zu sichern.

Das Bundesumweltministerium etwa stützt seit 2008 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) zahlreiche Vorhaben zugunsten sauberer Luft. Der Unterpunkt: „Innovative und energieeffiziente Wärmeverteilung und Trinkwasserhygiene“ zielt auf öffentliche Gebäude wie Rathäuser, Verwaltungsgebäude, Schulen und Sportstätten ab. Die in die Jahre gekommene Heiztechnik der drei nebeneinanderstehenden Objekte des Schwimm- und Sporthallenkomplexes Bad Nenndorf passte genau in die Förderrichtlinien hinein.

Das ehemalige Bundesumweltministerium beteiligte sich denn auch mit 80 Prozent an der Finanzierung der Sanierung. Die ursprüngliche Kostenberechnung der Klimaschutzagentur Weserbergland belief sich auf brutto 536.000 Euro. Die tatsächlichen Ausgaben einschließlich aller Planungskosten, Nahwärmetrasse etc. betrugen 900.000 Euro.

Dass BMWK verband seine Zusage allerdings mit der Auflage, die Ausführung so zu strukturieren, dass sie für andere Gemeinden und Kommunen Modellcharakter hat. Die Wärmewende zu organisieren und zu fördern, ist heute Sache des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Das Habeck-Ministerium hat die NKI mit der Kommunalrichtlinie, deren Überarbeitung seit dem 1. Januar 2022 gilt, für kommunale Akteure noch attraktiver gemacht.

Der erhöhte Anreiz besteht darin, dass bis zum 31. Dezember 2023 die Förderquote für Maßnahmen zur nachhaltigen Senkung von Kohlendioxidemissionen 90 statt ehedem 80 Prozent, im Einzelfall bis 100 Prozent beträgt. Das BMWK will mit dieser Anhebung des Satzes etwaige Planungen und Aufrüstungen beschleunigen, um die Klimaschutzziele für 2030 und für 2045 nicht zu verfehlen. Die bislang vom Projektträger Jülich wahrgenommene Projektträgerschaft für die Nationale Klimaschutzinitiative ging am 1. Januar 2022 auf die bundeseigene Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH, Berlin, über.

Weiterführende Informationen: https://www.baunach.net/

Von Bernd Genath
Düsseldorf
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