Das 12.000 Einwohner zählende Örtchen Schöneiche ist von der deutschen Hauptstadt durch eine fast durchgängige Bewaldung abgegrenzt. In dieser naturnahen Umgebung genießen viele Pendler und Alteingesessene die Ruhe und die Gemütlichkeit im Kontrast zur hektischen Betriebsamkeit der benachbarten Metropole. Und während vor und im etwa 25 Kilometer entfernten Bundestag um die Klimaziele gestritten wird, wurde Klimaschutz in einem Bestandsgebäude im grünen Schöneiche bereits „geräuschlos“ vollzogen. Das 1932 erbaute Einfamilienhaus von Andreas Schüler ist ein Beispiel dafür, dass der Verzicht auf fossile Brennstoffe auch im Gebäudebestand gut umgesetzt werden kann. Hier wurde ein 28 Jahre altes Gas-Heizwertgerät durch eine Luft/Wasser-Wärmepumpe ersetzt.
Hochbetagt – aber: hocheffizient
Luftwärmepumpe versorgt ein 1932 erbautes Einfamilienhaus
Dienstag, 02.11.2021
Andreas Schüler genießt die Ruhe im Garten seines 89 Jahre alten Einfamilienhauses. Dem eingeschossigen, vollunterkellerten Haus sieht man das Alter nicht an. Schüler hat in den letzten Jahren viel für den Erhalt der Bausubstanz getan. Die Fenster wurden modernisiert, die Fassade wurde gedämmt und ein Teil der Heizkörper wurde durch eine moderne Fußbodenheizung ersetzt. Schon länger hat sich Schüler mit der fälligen Modernisierung seines Gas-Heizwertgerätes beschäftigt. „Ich habe die Anlage bereits vor ein paar Jahren durch eine Solaranlage ergänzt, die von Frühling bis Herbst die Warmwasserbereitung übernimmt. Mit Blick auf die aktuelle CO2-Diskussion und die Fördermöglichkeiten wollte ich mich von dem alten Heizgerät verabschieden und endlich eine nachhaltige Heizlösung einbauen.“
Der 63-Jährige ist selbst in einem technischen Beruf zu Hause und hat die Anforderungen an sein zukünftiges Heizsystem selbst berechnet. Dabei stellte er schnell fest, dass die meisten am Markt erhältlichen Luft/Wasser-Wärmepumpen technisch nicht in der Lage sind, das 89 Jahre alte Haus ausreichend zu beheizen. Die besondere Anforderung in Schöneiche: Ein Teil der bestehenden Standheizkörper soll weiterbetrieben und die nachgerüstete Solaranlage soll in die Hydraulik der neuen Heizung integriert werden. Andreas Schüler wandte sich an den Vertriebsbeauftragten der Heizungsmarke Bosch, Sascha Griepentrog.
Heizlastanalyse gab „grünes Licht“
„Es ist schon eine besondere Herausforderung, bei einem teilsanierten Objekt mit einem Mix aus klassischen Heizkörpern, einer Fußbodenheizung und einer bestehenden Solaranlage eine geeignete, nachhaltige Lösung mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe zu empfehlen. Gleichzeitig muss diese Wärmepumpe in Schöneiche sehr leise sein, denn die Siedlung ist trotz Alleinlage der einzelnen Objekte sehr dicht bebaut“, berichtet Griepentrog. Nach einer Heizlastanalyse für das Objekt empfahl Griepentrog in Absprache mit dem Berliner Heizungsbaumeister Mario Moritz den Einsatz der „Compress 7400i AW“ von Bosch.
Moritz hat das Gebäude auf den Wärmepumpeneinsatz vorbereitet: „Damit die bestehenden Heizkörper vernünftig arbeiten können, wird eine Vorlauftemperatur von 40 bis 45 °C benötigt. Dazu haben wir auch die Fußbodenheizung optimiert und die bestehenden Heizkörper für den Betrieb mit einer Wärmepumpe angepasst“, erklärt der Fachinstallateur seine Vorgehensweise beim Einsatz der Luftwärmepumpe. Auch die zweite Anforderung, die Integration der bestehenden Solarthermie-Anlage, konnte mit dem Einsatz der Wärmepumpenlösung erfüllt werden. Dazu wurden die Anschlusspakete von Bosch angepasst und ein bivalenter Warmwasserspeicher „Stora WPS 390-1“ von Bosch eingebaut. Mit zwei Glattrohr-Wärmeübertragern ist er für den Kombibetrieb mit Wärmepumpe und Solaranlage geeignet.
Empfehlung aus Überzeugung
Mario Moritz hat seinen Heizungsbaubetrieb vor 30 Jahren gegründet und legt mit seinen vier Mitarbeitern viel Wert auf nachhaltige Heizlösungen. „Natürlich hätte man bei der Heizlösung für Herrn Schüler auch eine Gas-Brennwertlösung empfehlen können. Aber ich bestärke Kunden, die auf der Suche nach nachhaltiger Heiztechnik sind. Ich lebe das gerne vor und habe mein eigenes Haus mit einer Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage ausgerüstet. Ich bin über jeden Keller froh, in dem ich Heizöl oder Gas ausbauen und gleichzeitig eine sinnvolle, nachhaltige Heizlösung einbauen kann.“
Damit stand der Installation der neuen Luftwärmepumpe nichts mehr im Wege. Mario Moritz schätzt vor allem die einfache Installation der Geräte. Nur zwei Leitungen müssen von der Innen- zur Außeneinheit verbunden werden und in der Inneneinheit sind sämtliche hydraulischen Komponenten schon fertig montiert. Durch das geringe Gewicht kann die Anlage mit zwei Personen am Einsatzort einfach positioniert werden. Die Außeneinheit der „7400i AW“ wiegt weniger als 100 Kilogramm. „Die sehr schnelle und einfache Installationszeit ermöglicht sogar einen Einbau in den Wintermonaten, ohne dass bei den Kunden das ganze Haus auskühlt“, erklärt Moritz.
Weiterführende Informationen: https://www.bosch-thermotechnology.com/de/de/wohngebaeude/start/
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