Erneuerbare Energien

Ein Haus – drei Heizsysteme

Wenn Sonne, Holz und Luft gekonnt zusammenarbeiten

Freitag, 26.04.2024

Vor acht Jahren kaufte die Familie Böttcher ein damals gut 40 Jahre altes, freistehendes Haus in Egestorf in der Lüneburger Heide.

Das große Anwesen bietet genug Platz, um alle Komponenten des Systems bequem unterzubringen.
Quelle: Glen Dimplex Deutschland
Das große Anwesen bietet genug Platz, um alle Komponenten des Systems bequem unterzubringen.

Von Anfang an war klar, dass das Haus energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden musste. Matthias Böttcher entwarf dafür ein eigenes Heizsystem, das auf Zukunftsfähigkeit, Unabhängigkeit und Ausfallsicherheit ausgelegt ist.

Ein wenig Freude und Stolz schwingen mit, wenn Matthias Böttcher über seine Heizungsanlage spricht. Kein Wunder, denn die Pläne für das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten stammen vom ihm. Als gelernter Servicetechniker für Wärmepumpen weiß er genau, worauf es ihm ankommt: „Mir war wichtig, nicht nur auf eine Technologie zu setzen, sondern ein System zu schaffen, bei dem das Beste aus verschiedenen Heizsystemen genutzt wird und damit maximal Energie und Kosten eingespart werden können. Wenn eine Wärmequelle ausfällt, gibt es immer noch mindestens zwei andere Systeme, die übernehmen können – der nächsten Energiekrise zum Trotz.“

Eine Standardlösung kam also nicht infrage, arbeiten hier doch Sonne, Holz und Luft als Energiequellen Hand in Hand. Drei unterschiedliche Anlagen liefern die Wärme für Heizung und Warmwasser: ein Holzvergaserkessel, eine Solaranlage und ein Wärmepumpensystem, „System E“ von Dimplex mit dem natürlichen Kältemittel R290 (Propan). Gemeinsam versorgen sie fünf große Pufferspeicher mit einem Gesamtvolumen von 4.500 Litern mit Wärme. Die Energie dafür liefert eine Photovoltaik-Anlage mit 16 kWp, die ihre Überschuss-Produktion auch noch in zwei Batteriespeicher abgeben kann.

Strom vom Stromversorger, und damit elektrische Energie von außen, wird nur noch minimal benötigt, das Energiesystem arbeitet weitgehend autark. Die Luft/Wasser-Wärmepumpe ist dabei die neueste Anlage im Verbund: „Wir haben uns für eine Dimplex-»System E«-Wärmepumpe entschieden, weil sie zum einen optimal für ein gemischtes Heizverteilsystem aus Fußbodenheizung, Plattenheizkörpern und alten Rippenheizkörpern eingestellt werden kann,“ so Matthias Böttcher, „und zum anderen, weil ich mir bei dieser Wärmepumpe sicher sein kann, dass sie mit den anderen Bestandteilen des Systems ohne Probleme funktioniert – sie macht ihren Job genau dann und genau so, wie es das Gesamtsystem anfordert.“

Der Grund für diese Flexibilität liegt in der intelligenten Dimplex-Regelung, die verschiedene Funktionsblöcke zur Verfügung stellt, die individuell genutzt werden können. Für die Kombination mit regenerativen Energien, wie einem Holzkessel oder einer solarthermischen Anlage, kann über den sogenannten regenerativen Betrieb die Wärmepumpe gesperrt werden, wenn im regenerativen Speicher ein ausreichend hohes Temperaturniveau zur Verfügung steht.

In einer bivalenten Anlage, mit einem bestehenden Öl- oder Gaskessel, übernimmt der Wärmepumpenmanager die umfassende Steuerung. Dieser greift bei Bedarf auf den fossilen Wärmeerzeuger zurück, um die Effizienz zu optimieren. Neben der Regelung gemischter und ungemischter Heizkreise kümmert sich der Wärmepumpenmanager um die Warmwasserbereitung und kann bei Bedarf sogar die Schwimmbadbeheizung regeln. Das Besondere: „System E“ zeichnet sich durch eine einfache elektrische Anschlussmöglichkeit mittels farblich markierter Funktionsblöcke aus, was zusammen mit dem intelligenten Inbetriebnahme-Assistenten „EasyOn“ eine mühelose Installation gewährleistet.

Dreh- und Angelpunkt der gesamten Heiztechnik ist die (Wärmepumpen-)Regelung.
Quelle: Glen Dimplex Deutschland
Dreh- und Angelpunkt der gesamten Heiztechnik ist die (Wärmepumpen-)Regelung.
Im Keller sind insgesamt fünf (!) Pufferspeicher mit insgesamt 4.500 l Volumen sowie der Holzvergaserkessel untergebracht.
Quelle: Glen Dimplex Deutschland
Im Keller sind insgesamt fünf (!) Pufferspeicher mit insgesamt 4.500 l Volumen sowie der Holzvergaserkessel untergebracht.

Die Sanierungsmaßnahmen

Eine Wärmepumpe funktioniert bei niedrigen Systemtemperaturen bekanntlich am effizientesten. Aus diesem Grund hat sich Familie Böttcher zum Ziel gesetzt, das Haus in allen Belangen auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. In Eigenregie verlegte Matthias Böttcher dafür bereits eine Fußbodenheizung in Teilen des Gebäudes – tatkräftige Unterstützung erhielt er dabei von seinem Sohn und seiner Tochter.

In Zukunft sollen die verbliebenen Rippenheizkörper durch neue Dimplex-Wärmepumpenheizkörper ersetzt werden. Vorteil der Modernisierung ist, dass die benötigten Vorlauftemperaturen gesenkt werden können und die Wärmepumpe somit noch kostensparender betrieben werden kann. Die alten Fenster wurden bisher in der Einliegerwohnung im ersten Stock gegen dreifach verglaste Fenster ausgetauscht, die restlichen Fenster sollen folgen. Und auch die alten Stahlleitungen im Keller weichen und machen Platz für neue Kupferrohre.

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