Heizflächentemperatur festlegen
Im nächsten Schritt ist die tatsächliche Heizflächentemperatur festzulegen. Dies sollte im Baubestand - wie zu Beginn angeführt - bereits vor Planungsbeginn erfolgen, um Sicherheit in der Eignung eines Wärmepumpensystems für das individuelle Objekt zu haben. Darüber hinaus sollten moderne Luft/Wasser-Wärmepumpen auch die Möglichkeit der aktiven Kühlung bieten. Bei einer dann gängigen Kühlung über den Fußboden kann ein sanftes Temperierverhalten erzeugt werden. Die Grundkühlung über den Fußboden führt zu einem großflächigen Wärmeentzug und damit im Sommer zu einem angenehmen Klima. Die mögliche Kühlleistung ist dabei abhängig vom Verlegeabstand der Fußbodenheizungsrohre, der Überdeckung der Rohre mit Estrich und dem Material des Fußbodenbelages. Aktuelle Systeme mit einem Verlegeabstand von 10 cm sind für eine Bodenkühlung geeignet.
Bivalenzpunkt herausfinden
Soll die Luft/Wasser-Wärmepumpe bivalent betrieben werden, ist dann der entsprechende Bivalenzpunkt zu ermitteln und festzulegen. Hierzu eignen sich Softwarelösungen der Hersteller wie beispielsweise Vaillant-"planSOFT" ideal.
Welche Wärmepumpe passt?
Anschließend muss die passende Wärmepumpe ausgewählt werden.
Worauf sollte hierbei geachtet werden? Zwei Aspekte sind besonders beim Einsatz von Luft/Wasser-Wärmepumpen relevant:
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die Ausrichtung auf eine möglichst hohe Effizienz und
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die Geräuschentwicklung.
Wodurch wird eine besonders hohe Wirtschaftlichkeit der Luft/Wasser-Wärmepumpe gesichert?
Energieeffizienzlabel
Spätestens seit dem 26. September 2015 lässt sich zunächst relativ einfach und plakativ ein erster Blick auf die Effizienz von Wärmepumpen werfen. Seit diesem Stichtag gilt nämlich die Ökodesign-Richtlinie in LOT 1 und alle Wärmeerzeuger müssen mit Energieeffizienzlabeln ausgestattet sein. Für Wärmepumpen bedeutet dies eine entsprechende Auszeichnung zum einen in der Wärme- und zum anderen in der Warmwassererzeugung. Derzeit ist in puncto Warmwasserbereitung maximal das Energieeffizienzlabel A und in der Wärmeerzeugung maximal A++ möglich. Gerade hier lohnt jedoch ein genauerer Blick auf die tatsächlichen Werte, die der Hersteller in seinen Unterlagen angibt. Denn besonders innovative Luft/Wasser-Wärmepumpen erfüllen bereits heute die Kriterien des in vier Jahren geltenden Energieeffizienzlabels A+++.
Energietransport
Ein weiteres Kriterium ist der Energietransport vom Außen- zum Innengerät. Grundsätzlich werden am Markt drei verschiedene Alternativen für diesen Energietransport angeboten:
die Medien Heizungswasser, Kältemittel und Sole.
Ohne Frage ist die Zirkulation von Heizungswasser zwischen Innen- und Außengerät besonders kritisch zu bewerten. Das Heizungswasser wird außerhalb des Gebäudes bei niedrigen Temperaturen erwärmt und muss dann mit möglichst geringem Verlust in das Heizverteilsystem des Gebäudes geführt werden. Dafür ist nicht nur eine sehr gute Dämmung notwendig, sondern auch ein Graben außerhalb der frostgefährdeten Bereiche, in dem die Heizrohre verlegt werden. Besonders kritisch ist es, dass z. B. bei einem Stromausfall und Temperaturen unter 0 °C dennoch die Möglichkeit besteht, dass Leitungen bersten können. Wird hier Glykol zur Vorbeugung zugesetzt, sinkt automatisch die Effizienz der Anlage.
Bei Luft/Wasser-Wärmepumpen mit geteiltem Kältekreislauf besteht diese Gefahr zwar nicht mehr. Dennoch muss auch hier die im Außengerät erzeugte Wärme in das Gebäude transportiert werden. Auch dabei sind Leistungsverluste von durchschnittlich drei bis fünf Prozent vorprogrammiert - je nachdem wie weit entfernt voneinander Außen- und Innengerät aufgestellt sind. Darüber hinaus benötigt der ausführende Fachhandwerker nicht nur den Sachkundenachweis zum Umgang mit Kältemitteln, sondern auch entsprechendes Spezialwerkzeug.