Vier Fragen an den ausführenden SHK-Fachbetrieb
Herr Pech, Wärmeerzeugung, kontrollierte Wohnraumlüftung, Warmwasserbereitung und sogar Kühlung in einem Gerät hört sich ausgesprochen komplex an. Ist es das auch in der Installationspraxis?
Jein! Die Anlage selbst ist ja werksseitig weitestgehend vorkonfektioniert, fast steckerfertig. Das erleichtert das Aufstellen und die Anbindung an die Lüftungsleitungen erheblich. Genau wie der nur eine Wanddurchlass für Außen- und Fortluft. Bei der Erstinbetriebnahme greifen wir aber gerne auf den Service des Herstellers zurück, um die Anlage so effizient wie möglich einstellen zu können. Bis hin zur Feinjustierung der Auslassventile für eine unspürbare Zuluft- und Wärmeversorgung.
Ist das schwieriger als bei einer konventionellen Wohnraumlüftung?
Es ist nicht schwieriger. Es ist nur anders, weil ja die Warmluft als Heizung berücksichtigt werden muss. Und dazu gehört für eine gleichmäßige Versorgung nicht nur die entsprechende Verteilung der Warmluftströme beispielsweise auf das Erd- und das Obergeschoß, sondern genauso eine Abstimmung auf die raumweisen Bedarfe oder die Berücksichtigung unterschiedlicher Rohrleitungslängen. Dafür ist Erfahrung nötig. Ansonsten ist der Abgleich aber nicht aufwändiger als bei einer wassergeführten Flächentemperierung.
Welchen Stellenwert hat denn bei solch einem "Multifunktions-System" die Regelung?
Die Regelung hat, das ist naheliegend, einen sehr großen Stellenwert. Natürlich gibt es in der Summe nicht mehr Einstellparameter als bei einer Haustechnik mit separaten Anlagen für Heizung, Lüftung und Klima. Hier sind diese Parameter aber auf einer Oberfläche zusammengefasst – und wirken in ihrer Menge auf den ersten Blick verwirrend. Systemair hat dafür jedoch eine logische Struktur entwickelt, die sogar via Internet auf dem Tablet oder dem Smartphone läuft. Und dann ist die Parametrierung trotz aller Wechselwirkung genauso einfach wie bei jedem modernen Brennwert-Heizkessel oder einer KWL-Anlage.
Und wie sieht es mit der Wartung, dem Serviceaufwand im Betrieb aus?
Der ist definitiv geringer als bei einer klassischen Heizungsanlage. Die Wärmepumpe arbeitet, wie jede andere, wartungsfrei. Hier entstehen also im Gegensatz zur turnusmäßigen Wartung eines Brennwertkessels keine Kosten. Gleiches gilt für die Lüftungsanlage. Da müssen nur alle sechs Monate die Filter – für die Zuluft Klasse F7 – überprüft und gegebenenfalls gewechselt werden. Das kann aber jeder Hausbesitzer selbst.