Erneuerbare Energien

Kälteschein für alle Wärmepumpen-Typen?

Freitag, 25.03.2022

Das Bild zeigt eine Gesundheitsgefahren Grafik.
Quelle: UBA
Die möglichen gesundheitlichen Gefahren durch PFAS-Exposition.

Wärmepumpen-Fachhandwerk gefordert

Das Fachhandwerk fordert konkret folgende Passage von Thomas Nowaks Darstellung der Probleme heraus: Sie läuft letztlich auf einen Kälteschein für sämtliche Wärmepumpensysteme hinaus, gleichgültig ob Split- oder Monoblock-Anlagen, solange auf Fluor noch nicht verzichtet werden kann.

„Die Politik sieht sich ja ebenfalls in der Zwangslage: Wärmepumpen ja, PFAS nein. Wir müssen ihr deshalb etwas anbieten, sie mithin davon überzeugen, dass wir alle Anstrengungen unternehmen, das Kältemittel dort zu halten, wo es seinen Nutzen entfaltet. Und das ist eben in der Maschine, also in der Wärmepumpe. Das bedeutet: Wir müssen erstens die Leckage bei der Produktion im Griff haben. Wenn man sich die Fertigung in den Unternehmen anschaut, haben wir diesen Punkt im Griff. Wir müssen zweitens im Reparaturfall vernünftig evakuieren und dokumentieren, welche Mengen wir nachgefüllt haben. Wir müssen drittens, und das ist wahrscheinlich die kritischste Stelle im ganzen Prozess, die Entsorgung der Geräte umweltgerecht gewährleisten. Sind die Installateure ausreichend geschult, um das Kältemittel in der Recyclingkette zu halten beziehungsweise um es zumindest umweltgerecht zu entsorgen, anstatt es einfach in die Atmosphäre abzublasen? Also: Wir müssen den Gesetzgeber mit Aktivitäten für die Leckage-Prävention, für die Rückgewinnung, für die Kreislaufführung von Kältemitteln überzeugen. Dazu gehört eine Zertifizierungsstrategie. Wir brauchen mehr Installateure, die dieses Thema beherrschen“, unter-streicht Nowak und gibt des Weiteren zu bedenken: „Von den Politikern erwarten wir, dass sie uns Zeit geben für diese Adaptierung. Ich denke an einen Zeitraum bis 2030, folglich zumindest neun Jahre. Wahrscheinlich sollten es aber eher zwölf oder 15 Jahre sein. GWP-seitig sind wir bereits von einem Kältemittelwert oberhalb von 2.000 auf heute unter 1.000 angekommen. Bis 2030 werden wir es bis unterhalb der anvisierten 750 schaffen. Dort wird aber nicht Schluss sein. Der Druck auf die Industrie wird weitergehen, zu einem GWP von 3 oder 6.“

Galerie

  • „Sind die Installateure ausreichend geschult, um das Kältemittel in der Recyclingkette zu halten beziehungsweise um es zumindest umweltgerecht zu entsorgen, anstatt es einfach in die Atmosphäre abzublasen“, fragt Thomas Nowak, Generalsekretär des Europäischen Wärmepumpenverbands.
  • Die Verbreitung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) über Luft, Wasser und Boden.
  • Die möglichen gesundheitlichen Gefahren durch PFAS-Exposition.
Von Bernd Genath
Düsseldorf
Aktuelle Bewertung
Ihre Bewertung
Vielen Dank für Ihre Bewertung.

Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!

Freitag, 26.04.2024
Mittwoch, 24.04.2024
Freitag, 12.04.2024

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Möchten Sie die aktuellen Artikel per E-Mail erhalten?

Einloggen

Login / Benutzername ungültig oder nicht bestätigt

Passwort vergessen?

Registrieren

Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Jetzt registrieren

 

Expertenfragen

„Frag‘ doch einfach mal – einen Experten!": Nach diesem Motto können Sie als Nutzer der TGA contentbase hier ganz unkompliziert Fachleute aus der Gebäudetechnik-Branche sowie die Redaktion der Fachzeitschriften HeizungsJournal, SanitärJournal, KlimaJournal, Integrale Planung und @work zu Ihren Praxisproblemen befragen.

Sie wollen unseren Experten eine Frage stellen und sind schon Nutzer der TGA contentbase?
Dann loggen Sie sich hier einfach ein!

Einloggen
Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Registrieren