Installation

Gasthermen im Wohngebäudebestand mit cleverem Konzept austauschen

Dienstag, 17.10.2023

Über die neuen Versorgungsschächte werden die Steigleitungen von den Übergabepunkten im Kellergeschoss zu den Wohnungsstationen geführt. Dazu werden die ehemaligen Abgasschächte im Kellergeschoss und den jeweiligen Geschossen geringfügig geöffnet und die „GTA“ werden primärseitig mit Heizungsvorlauf und -rücklauf von oben angeschlossen. Dadurch verfügen die Wohnungsstationen im unteren Bereich über ausreichend Platz für die Anbindung an die vorhandenen Anschlüsse der Trink- und Heizungsinstallation der Wohneinheit. Herstellerseitige Umrüstsätze auf alle verschiedenen Thermenfabrikate sorgen für eine flexible und schnelle Ausführung der Anschlussarbeiten.

Trinkwasserhygiene, Komfort und Betriebskosten

Die Trinkwassererwärmung erfolgt bedarfsgerecht im Durchflussprinzip ohne weitere Bevorratung. Die PWH-Temperatur kann im hygienisch sicheren Bereich nach dem technischen Regelwerk eingestellt werden. In puncto Komfort erfüllen die neuen Wohnungsstationen mindestens dieselben Anforderungen wie die ehemaligen Gasthermen. Höhere Entnahmeraten für PWH können durch die Auslegung vorgegeben werden. Aufgrund der vorher genannten Grundrissplanung sind meist nur eine Badewanne oder Dusche, ein Handwaschbecken, ein WC und ein Küchenanschluss vorhanden. Ein vollständiger Wasseraustausch durch Entnahme an den Armaturen innerhalb von maximal 72 Stunden, der zum bestimmungsgemäßen Betrieb einer Trinkwasser-Installation nach VDI 6023 Blatt 1 gehört, ist hier leicht umsetzbar [4].

Hierauf sollte im Rahmen der Einweisung der Nutzer (VDI 6023 Kategorie C) hingewiesen werden. Durch die Heizungssanierung mit hydraulischem Abgleich und den geringeren Energieeinsatz können Betriebskosten von bis zu 30 Prozent eingespart werden. Dazu entfallen gegebenenfalls die Gebühren für Schornsteinfeger und Gas-Einzelzähler verbunden mit geringerem Instandhaltungsaufwand. Weitere Möglichkeiten sind beispielsweise, die Thermostatventile mit Thermostatköpfen zu tauschen und die Heizkörper gegen moderne Niedertemperaturheizkörper zu ersetzen, was die Systemtemperaturen senkt.

Fazit

Energetische Sanierungskonzepte mit Gasthermenaustauschstationen als wichtiges Element stellen noch so etwas wie einen „Geheimtipp“ dar. Sie sorgen für bedarfsgerechte und hygienisch einwandfreie Trinkwassererwärmung im Durchflussprinzip. Diese Konzepte dienen der Wärmewende, sind offen für jegliche Primärenergieversorgung, reduzieren den Energieverbrauch und den damit verbundenen CO2-Ausstoß.

[Oliver Hecke]

Oliver Hecke, Gebietsleiter, strawa Wärmetechnik GmbH, 99869 Schwabhausen, hecke@strawa.com
Quelle: strawa
Oliver Hecke, Gebietsleiter, strawa Wärmetechnik GmbH, 99869 Schwabhausen, hecke@strawa.com

Relevante Normen und Technische Regeln:

[1] DIN EN 12831-1:2017-09: Energetische Bewertung von Gebäuden – Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast – Teil 1: Raumheizlast

[2] VDI 2050 Blatt 3:2018-11: Anforderungen an Technikzentralen – Wärme-/Heiztechnik

[3] VDI 2072:2019-11: Wärmeübergabestation mit Wasser-Wasser-Wärmeübertrager für Durchfluss-Trinkwassererwärmung/Raumwärmeversorgung

[4] VDI 6023 Blatt 1:2022-09: Hygiene in Trinkwasser-Installationen – Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung

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