KWK

Brennstoffzellenheizgeräte suchen ihren Markt

Montag, 11.07.2016

Die Herausforderung im Markt bestehe nun darin, die Vorteile und den Nutzen von Brennstoffzellen-basierter KWK dem Endkunden gegenüber zu kommunizieren, erläutert Nerlich. "Wenn dies aber gelingt, das tut es immer öfter, haben wir durchweg sehr interessierte und dann auch sehr zufriedene Kunden." Mit der Wahl der Leistungsdaten und dem Systemkonzept Brennstoffzellenheizgerät, das heißt, Brennstoffzelle und Zusatz-Wärmerzeuger, zeigt er sich sehr zufrieden. Das Konzept bewähre sich in dem Ziel-Markt der Modernisierung von Gebäuden mit zwischen 15.000 kWh und 35.000 kWh jährlichem Wärmebedarf.

Zwar sei die Nachfrage hoch, die Bereitschaft für eine neue Technologie auch höhere Preise zu zahlen, sei jedoch begrenzt, räumt Nerlich ein. "Wir erhalten vom Fachhandwerk oft das Feedback, dass Galileo in viele Objekte sehr gut passt, dass Galileo leicht einbaubar ist und im Service keine besonderen Überraschungen zeigte. Wir müssen dem Produkt auch seine Zeit geben, sich seinen Platz im Markt zu erobern. Wir sind sehr sicher, dass es das tun wird."

SenerTec kommt mit dem Dachs InnoGen

Der dachs InnoGen von SenerTec und Bernd Gercken, Vertriebsleitung Deutschland
Quelle: Robert Donnerbauer
SenerTec will den "dachs InnoGen" noch in diesem Sommer in den Markt einführen, so Bernd Gercken, Vertriebsleitung Deutschland.

SenerTec Kraft-Wärme-Energiesysteme will ihr neues Produkt, den Dachs InnoGen, noch in diesem Sommer in den Markt einführen, berichtet Bernd Gercken, Vertriebsleitung Deutschland. Bislang befanden sich fünf Geräte in der Systemerprobung. Für dieses Jahr strebt man einen Absatz von rund 200 Geräten an, in naher Zukunft sollen es 500 bis 1.000 Stück jährlich sein. "Die Brennstoffzellen-Technik wird unsere Produktinnovation für die SenerTec-Partner im Einfamilienhaus sein", bekräftigt Gercken.

Der Dachs InnoGen wurde in Kooperation mit Baxi Innotech (das wie SenerTec zur BDR Thermea Gruppe gehört) und Toshiba Fuel Cell Power Systems (Toshiba Corporation) entwickelt. Seit Jahren engagiert sich Baxi Innotech im Bereich der stationären Brennstoffzellen. Hervorgegangen aus der HGC Hamburg Gas Consult (einer Tochter der später zum E.ON-Konzern gehörenden Hein Gas Hamburger Gaswerke), wurde das Unternehmen 1999 als European Fuel Cell (EFC) gegründet. Im August 2002 übernahm die Baxi Group die EFC. Seit November 2009 gehört die Baxi Group und mit ihr auch die heutige Baxi Innotech zur BDR Thermea Group.

Nach der Trennung vom einstigen Brennstoffzellenpartner Dais Analytic Power arbeitete Baxi Innotech ab 2003 an einer Eigenentwicklung - bis 2009 ein Liefer-, Lizenz- und Kooperationsvertrag mit Ballard Power Systems abgeschlossen wurde. Über 200 Systeme hatte man bereits in Einfamilienhäusern installiert. 2014 erfolgte der Wechsel zu dem neuen Partner Toshiba Fuel Cell Power Systems.

Mit über 50.000 installierten Brennstoffzellenheizgeräten sei Toshiba ein idealer Partner für SenerTec, erläutert Michael Boll, Geschäftsführer von SenerTec. Der Dachs InnoGen sei für Neubauten und energetisch sanierte Bestandsgebäude konzipiert. Die Brennstoffzelle leiste modulierend 0,25 kW bis 0,7 kW elektrisch und 0,21 kW bis 0,95 kW thermisch. "Ideal für Eigenheime, die durch ihre Dämmung nur wenig Wärme zur Deckung des Eigenbedarfs benötigen."

Der modulare Aufbau umfasst neben der Brennstoffzelleneinheit auch einen zusätzlichen Spitzenlastwärmeerzeuger mit einer einstellbaren Wärmeleistung von 5,2 kW bis 21,8 kW und einer Wärmeleistung für Trinkwarmwasser von 28 kW, einen 300 l Pufferspeicher, ein Hydraulikmodul mit bis zu zwei geregelten Heizkreisen sowie einen Energiemanager.

Vaillant setzt auf xellPower

Brennstoffzellenheizgerät von Vaillant
Quelle: Verena Donnerbauer
Vaillant hat sein Brennstoffzellenheizgerät jetzt für Ende 2016 angekündigt.

Auch Vaillant blickt auf eine lange Geschichte beim Thema Brennstoffzellenheizgeräte zurück. Bereits 1998 nahm man Entwicklungsaktivitäten auf. Und drei Jahre später präsentierte man einen ersten Prototyp auf Basis von PEM. Bei einer elektrischen Leistung von 4,6 kW waren die gemeinsam mit dem damaligen Kooperationspartner Plug Power entwickelten Anlagen primär für die Energieversorgung in Mehrfamilienhäusern oder im Kleingewerbe gedacht. In 2006 wurden die Entwicklungsaktivitäten dann auf das Segment der Einfamilienhäuser und Einsatz von SOFC ausgeweitet. Nach zwei Jahren paralleler Entwicklungsarbeit wurde eine Priorität gesetzt. Seit 2008 konzentriert sich Vaillant auf die SOFC mit 1 kW elektrischer Leistung. Partner sind dabei Staxera (die heutige Sunfire) und das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS). 2011 präsentierte man schließlich eine Lösung als wandhängendes Gerät. Und 2013 startete die inzwischen fünfte Generation in einer Vorserien-produktion.

Von Robert Donnerbauer
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH
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