KWK

Brennstoffzellenheizgeräte suchen ihren Markt

Montag, 11.07.2016

Solidpower hat darüber hinaus die EnGen 2500 im Test. Diese wird derzeit von der italienischen Muttergesellschaft Solidpower SpA in Mezzolombardo in einer Kleinserie für die Erprobung im europäischen Feldtest ene.field gebaut und hauptsächlich in Norditalien installiert, berichtet Gummert. Auf Basis der SOFC-Technologie bietet das Gerät eine Leistung von maximal 2,5 kW elektrisch und 2 kW thermisch. Als Zielgruppen sieht man Eigenheimbesitzer, kleinere Industrie- und Büroeinheiten, Gewerbebetriebe sowie Energieversorgungsunternehmen.

Die EnGen 2500 basiere auf einem kostenoptimierten Stackdesign (G8-stack), mit dem es möglich sei, die zukünftigen Zielkosten zu erreichen. Aktuell verfügt man mit EnGen 2500 und BlueGen über zwei technologische Lösungen. "EnGen 2500 ist die aktuelle ene.field Anlage zur Erprobung über einen Zeitraum von circa drei Jahren und die zukünftige Technologie-Plattform mit eigener IP (Intelligence Property) der Solidpower", verdeutlicht Gummert. "BlueGen ist das heute verfügbare kommerzielle Produkt mit zehnjährigem Servicevertrag." BlueGen werde darüber hinaus weiter entwickelt. "Das Entwicklungsziel ist aber, eine Stack- und Geräteplattform zu entwickeln, wie man diese aus der Automobilwirtschaft kennt, um den Kundenanfragen individuell gerecht zu werden", informiert Gummert. "Das Beste aus beiden Welten wird sich in diesem Produkt wiederfinden."

VDMA: Countdown für Serienfertigung läuft

Beim VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) sieht man die Brennstoffzellenindustrie bereit zum Markthochlauf. Die knapp 60 Mitgliedsunternehmen der VDMA Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellen decken die Wertschöpfungskette vom Anlagenhersteller bis zum Zulieferer, vom System bis zur Komponente ab. Zur Hannover Messe präsentierte man nun den Branchenführer Brennstoffzellenindustrie Deutschland 2016 - Countdown zur Technologieeinführung.

"Der Markt für Brennstoffzellen und -komponenten wächst stetig. Der Umsatz der Brennstoffzellenindustrie in Deutschland hat allein im Bereich stationärer Strom- und Wärmeversorgung im Jahr 2015 knapp 150 Mio. Euro erreicht", berichtet Dr. Manfred Stefener, Vorstandsvorsitzender der VDMA Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellen. Weltweit sei die Milliarde-Euro-Schwelle längst überschritten worden. Dabei kommen Brennstoffzellen nicht nur zur Hausenergieversorgung zum Einsatz. "Frühe Märkte" finden sich beispielsweise in der Notstromversorgung, in der netzunabhängigen Stromerzeugung (wie bei Telekommunikationsanlagen) oder im Verkehrssektor zum Antrieb für Nutzfahrzeuge (wie Gabelstapler) und zur Bordstromversorgung (zum Beispiel von Caravans, Booten oder Lkw).

Die Industrie sieht sich für die breite Technologieeinführung der Brennstoffzellen in Deutschland jedenfalls gut gerüstet, betont Stefener. "Deutschland hat das wissenschaftliche Know-how zur Entwicklung und Demonstration bewiesen und zeigt die indust- rielle Stärke zur Serienfertigung und internationalen Vermarktung von Brennstoffzellen." Für Deutschland werde ein steiles Marktwachstum erwartet, ergänzt Johannes Schiel, Geschäftsführer der VDMA Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellen. "Für das Jahr 2020 sagt unsere Konjunkturprognose Umsätze im Bereich von 1,8 Mrd. Euro voraus. Die Mitglieder gehen optimistisch in die Zukunft."

"Eine sichere, bezahlbare und umweltfreundliche Energieversorgung ist und bleibt ein wichtiger Standortvorteil für Deutschland", erklären Stefener und Schiel. "Brennstoffzellen sind sehr effiziente Energiewandler und erlauben eine weitere Reduzierung des Primärenergieeinsatzes und der CO2-Emissionen." Die dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung gewinne enorme Bedeutung im Zusammenspiel aus angebotsabhängigen erneuerbaren Energien im Süden und an der Küste und konventionellen Kraftwerken in den urbanen Zentren, an denen sich der Verbrauch konzentriert. "Werden Brennstoffzellen in großen Stückzahlen eingesetzt, wie es ab 2017 erwartet wird, können sie dabei helfen, fluktuierende Strombereitstellung durch erneuerbare Energien auf der einen und Kraftwerken sowie Verbrauch auf der anderen Seite auszugleichen."

Von Robert Donnerbauer
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH
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