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Zwei Leben voller Energie

Montag, 02.01.2017

Stolz lässt Roth die 1970er-Jahre Revue passieren: „Die Firma wies in jener Zeit die höchsten Wachstumsraten der Unternehmensgeschichte auf! Unsere im Blasformverfahren hergestellten Kunststoff-Heizöltanks gingen raus wie warme Brötchen – sprichwörtlich!“ Wobei Manfred Roth an dieser Stelle mit einem Augenzwinkern feststellt: „Ich hatte damals von »Tuten und Blasen« doch überhaupt keine Ahnung…“

Dafür hat sich das Geschäft in der Folge dann doch sehr beachtlich entwickelt: „Wir steigerten in einer Dekade den Jahresumsatz von 8 Millionen DM um das zehnfache auf 80 Millionen DM. Der Einstieg in die Kunststofftechnik war damit in der Tat für unser Unternehmen bahnbrechend.“ Dass dieser Erfolg aber nicht einfach so vom Himmel gefallen ist, kann sich wohl jeder vorstellen. Wirtschaftlicher Erfolg ist wie der sportliche Erfolg nur durch kontinuierliche Arbeit bzw. „Lust an Leistung“ realisierbar. „Erfolg durch Innovation kann nie auf Knopfdruck entstehen. Um den letzten Stand der Technik zu erreichen, sind immer Teilschritte und -innovationen nötig. So war das auch im Geschäft mit den Heizöltanks“, zieht Roth Bilanz.

Die Spezialitäten gesucht und gefunden

Das Ohr ganz dicht am Markt hatte in der ganzen Zeit ebenfalls Albert E. Oechsner, der mit einem eigenen „Tankjournal“ die Spezialisierung des jungen HeizungsJournal-Verlages in Richtung Wärmetechnik zielgerichtet vorantrieb. Man muss eben genau hinschauen, ein gewisses Gespür und ein „Näschen“ besitzen...„Die Konzentration auf das Kerngeschäft, sein individuelles Handwerk, ist wichtig“, lobt Roth den unternehmerischen Mut Oechsner’s, sich publizistisch bewusst auf den Markt der Heizungstechnik zu konzentrieren, und ergänzt: „man muss glaubhaft sein und sich durchsetzen.“

Die Gesellschafter von Roth Industries
Quelle: HeizungsJournal/Gamperling
„Roth wird auch in der nächsten Generation ein Familienunternehmen bleiben. Meine Kinder haben wichtige Leitungsaufgaben übernommen und tragen mit mir die oberste Verantwortung“, freut sich Manfred Roth. Christin Roth-Jäger (rechts im Bild) ist seit 2014 unter anderem Geschäftsführerin für das Ressort Vertrieb der Roth Werke. Dr. Anne-Kathrin Roth verantwortet das strategische Marketing Wassersysteme mit den Sparten Sanitär sowie Wasser- und Klärtechnik. Claus-Hinrich Roth (nicht im Bild) ist verantwortlich für das Ressort Finanzen Roth Industries. Seit vielen Jahren schenkt die Familie Roth Matthias Donges, dem CEO der Unternehmensgruppe, das Vertrauen.

Ja, absolut – auf ihr Durchsetzungsvermögen und die Kraft der Überzeugung, darauf konnten und können sich Roth und Oechsner immer verlassen. Wieder so eine verblüffend große Parallele zwischen den Beiden, die schon in jungen Jahren beruflich selbstständig mit den Füßen fest auf dem Boden stehen mussten: Mit 30 Jahren war Manfred Roth nach dem frühen Tod des Vaters einziger Gesellschafter der Firma. Mit 25 Jahren veröffentlichte Albert E. Oechsner das erste HeizungsJournal.

Streng nach dem Motto „Scheitern ist keine Option“ sind sie ihren individuellen Weg gegangen. „Der Betrieb meines Vaters mit in der Spitze zehn Mitarbeitern war mir zu klein. Ich wollte raus aus der Monokultur. Sodann ist in Dekaden-Schritten ab 1971 immer etwas Wichtiges im Unternehmen passiert“, hält Roth seine Strategie fest. Nach der genannten Erarbeitung des Kompetenzfeldes „Kunststoff“ in den 1970er-Jahren folgte ab 1981 die konsequente Ausrichtung auf Energiesysteme (Stichwort: Flächenheizung). Wiederum parallel hierzu reagierte das HeizungsJournal auf den technischen Fortschritt und erweiterte sein Zeitschriftenprogramm mit drei Spezialausgaben zur „Niedertemperaturheizung“.

Industrielle Fertigung von Fußbodenheizungsrohren
Quelle: HeizungsJournal/Gamperling
Co-Extrusion in einem Schritt: Das Roth-Systemrohr „X-PERT S5“ für die Flächenheizung und -kühlung ist in fünf Schichten aufgebaut. Diese sind durch die „S5-CoEx-Technology“ untrennbar miteinander verbunden und ergeben einen Sandwich-Werkstoff mit hoher Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit.

„In den 90ern stellten wir uns schließlich die Frage, ob wir »nur« in der Energie- und Gebäudetechnikbranche bleiben wollen“, beschreibt Roth die Vorbereitung des nächsten „Milestones“ in der Firmenhistorie hin zum Anbieter von komplexen Hydraulik- und Composite-Technologien. „Dann war und ist mit der Diversifikation Schluss. Denn hinter allem Tun muss schließlich auch echte »Hardware« stecken“, mahnt der bodenständige hessische Unternehmer zum Schluss, der wie Albert E. Oechsner der (gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen) Realität viel mehr abgewinnen kann als den theoretisch-spekulativen Möglichkeiten und Verlockungen. Sie haben eben beide ganz genau aufgepasst im Geschichtsunterricht des (Berufs-)Lebens!

Gruppenfoto Familie Roth und Oechsner
Quelle: HeizungsJournal/Gamperling
„Was uns verbindet, ist, dass wir das Lebenswerk, das wir geschaffen haben, für die Zukunft in guten Händen wissen wollen“, so Albert Oechsner. Im Bild (v.l.n.r.): Dr. Anne-Kathrin Roth, Manfred Roth, Albert E. Oechsner, Christin Roth-Jäger und Elke Oechsner-Jung.

Die Geschichte der Roth Industries sowie die vielfältigen Produkte und Systeme des Unternehmens werden ausführlich in einem Firmen-Report beleuchtet, der in HeizungsJournal-Ausgabe 1-2/2017 veröffentlicht wird (erscheint Mitte Februar 2017)! Überzeugen Sie sich außerdem direkt vor Ort – z.B. vom 14. bis 18. März 2017 auf der ISH, Frankfurt/M., Hallen 3.1, Stand D21, und 6.0, Stand C90.

Herzlich sind Sie auch eingeladen, den Heizungs-Journal Verlag im Rahmen der ISH 2017 zu besuchen (Halle 8.0, Stand F39)!

Von Jörg Gamperling
Chefredaktion HeizungsJournal
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