Fokus Trinkwassererwärmung
Zur Einhaltung hygienischer Standards sollten bei einer dezentralen Brauchwarmwasserbereitung aber mindestens 50 °C realisiert werden (landesspezifische Vorgaben liegen teilweise höher), was bedeutet, dass die primäre Vorlauftemperatur an der Wohnungsstation selbst > 50 °C betragen muss. Unter Berücksichtigung der Wärmeverluste im Primärnetz muss die erzeugte primäre Vorlauftemperatur an der Wärmepumpe wiederum deutlich über 50 °C betragen. Um diese Vorgabe in der Praxis mit Wohnungsstationen zu meistern, gibt es zwei technische Lösungen: Sollte die Wärmepumpe diese mindestens notwendigen Temperaturen (z. B. 55 °C am Austritt der Wärmepumpe) mit einem guten COP bereitstellen können, dann lassen sich Wohnungsstationen mit großem Wärmeübertrager zur Trinkwassererwärmung einsetzen, um eine ausreichende Warmwassermenge mit den vorgeschriebenen Temperaturen zu erzielen. So verwendet Flamco zum Beispiel bei der Serie „LogoMatic G2 L-Line“ Wärmeübertrager, welche bei einer Vorlauftemperatur von 52 °C an der Wohnungsstation und 50 °C Warmwasser-Auslasstemperatur noch eine Leistung von 39,3 kW erbringen. Die zweite Lösung bietet die Anwendung einer Wohnungsstation im hybriden Betrieb. So kann die Vorerwärmung des Heizungsmediums zentral auf etwa 40 °C erfolgen und eine dezentrale, elektrische Nacherwärmung schließt dann die Lücke zur angestrebten Warmwassertemperatur von 50 °C. Mit dem „LogoMatic G2 Hybrid Modul 380“ (50,3 kW bei 18 l/min) ist dies realisierbar.
Fokus Nutzerfreundlichkeit
Neben diesen normativen sowie technischen Vorgaben zur Erhaltung der Trinkwassergüte sowie Steigerung der Energieeffizienz sind es jedoch die spezifischen Kundenanforderungen im Sinne der Funktionalität, einfacheren Bedienung sowie der Konnektivität, welche mehr und mehr in den neuen Lösungen für Wohnungsstationen integriert werden. So kommt es im Kontext höherer Funktionalität immer häufiger vor, dass die Regelung der Raumtemperierung nicht mehr zeitsondern außentemperaturgeführt sein soll oder die Trinkwarmwasserzirkulation individuell nach Komfortwünschen einstellbar ist. Des Weiteren sollen Estrichaufheizungen, inklusive Bereitstellung der Ausführungsprotokolle, über die Wohnungsstationen mit ermöglicht werden, um die Gesamtaufwendungen und -kosten zu reduzieren.
Bezüglich des Punktes „einfachere Bedienung“ sind die Möglichkeiten mittlerweile ebenfalls vielseitig: So bietet Flamco seine elektronischen Wohnungsstationen mit der Bedienung über die „Flamconnect“-App an. Hier wird der Kunde mittels eines Inbetriebnahme-Assistenten durch die Vorgänge geführt, was neben der Zeitersparnis zu einer Fehlervermeidung im Betrieb führt. Darüber hinaus stellt das abschließende Inbetriebnahme-Protokoll einen einfachen Nachweis der Ausführung dar und macht die Erstellung separater schriftlicher Protokolle überflüssig.
Im Zusammenhang mit dem Kundenwunsch nach Konnektivität bzw. der Möglichkeit zur Fernüberwachung, dem sogenannten „Remote Service“, bietet es sich beispielsweise bei elektronisch geregelten Stationen mittlerweile an, diese mittels Gateways für die Datenübertragung zu befähigen. Hierdurch kann der Kunde etwa auf die entsprechenden Daten mittels Fernauslesung zugreifen oder sogar via Ferneinstellungen gezielt Einfluss auf die Betriebs-weise der Wohnungsstation nehmen. Das hier enthaltene Energieeinspar- aber auch Entwicklungspotential ist jedenfalls groß und öffnet Spielraum für die technischen Innovationen von morgen.
Gordon Schadwinkel, Manager Product Management Aalberts hydronic flow control, Meibes System-Technik GmbH 04827 Machern OT Gerichshain, gordon.schadwinkel@aalberts-hfc.com