Erneuerbare Energien

Wir machen jetzt Strom und Wärme

Interview mit Ulf Heidrich, Teamleiter Produktmanagement bei Ritter Energie- und Umwelttechnik

Mittwoch, 22.05.2024

Laut einer Repräsentativbefragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) ...

Quelle: Paradigma

... kann sich jede/r zweite Hausbesitzer/in vorstellen, mit dem Trend zu gehen und die eigene Heizung mit solarer Wärme zu unterstützen. Ein „Trend“, den Paradigma schon seit über 35 Jahren mit entsprechenden Produkten und Systemen fördert. Seit Ende des letzten Jahres vervollständigen nun Wärmepumpen und Photovoltaik (PV) den Systemgedanken des Unternehmens aus Baden-Württemberg. Darüber und den aktuellen Markt sprach das HeizungsJournal mit Ulf Heidrich, Teamleiter Produktmanagement bei Ritter Energie- und Umwelttechnik/Paradigma.

„Wir legen ein großes Augenmerk auf den Systemgedanken und die Kombinationsmöglichkeiten“, betont Ulf Heidrich.
Quelle: Paradigma
„Wir legen ein großes Augenmerk auf den Systemgedanken und die Kombinationsmöglichkeiten“, betont Ulf Heidrich.

Herr Heidrich, der deutsche Solarthermie-Markt zeigte, laut BDH, im letzten Jahr einen Marktrückgang von 47 Prozent. Wie gestaltete sich Ihr Geschäft 2023 im Rückblick?

Da wir ein ganz normaler Marktteilnehmer sind, sieht es bei uns natürlich nicht anders aus wie bei anderen Herstellern, wir hatten auch einen Rückgang zu verzeichnen. Allerdings haben wir auch Marktanteile gewonnen. Den Trend, Rückzug aus der Solarthermie in der Kombination mit Wärmepumpen sieht man bei einigen Herstellern. Wir sind immer noch ein sehr starker Player im Markt und das wird auch von den Installateuren so gesehen. Was die Effizienz der Systeme angeht, ist unser Kollektor nach wie vor der beste, insofern haben wir dort Anteile gewinnen können.

Apropos Rückblick: Das Jahr 2023 war gerade im Hinblick auf die Energiegesetzgebung ja durchaus turbulent – Stichwort: GEG und BEG. Welche Auswirkungen hatte das auf Ihren Geschäftsbereich? Wie ordnen Sie die Gesetze ein? Können Sie einen Ausblick geben?

Grundsätzlich sind wir positiv aufgeschlossen, da etwas getan werden muss und das GEG versucht, Ziele auf europäischer und internationaler Ebene zu erreichen. Das unterstützen wir natürlich zu 100 Prozent. Jetzt ist das Thema Förderung in trockenen Tüchern und wir möchten unsere Partner optimal unterstützen. Es gibt einen Paradigma „Förder-Folder“ mit den wichtigsten Rahmenparametern und der dazugehörenden Produktpalette. Natürlich ist die Reduzierung des förderfähigen Höchstbetrags von 60.000 auf 30.000 Euro eine kleine Verschlechterung, aber nichtsdestotrotz ist es eine sehr gute Förderung und diese muss man entsprechend nutzen.

Wir können Systeme zur Verfügung stellen, die sowohl im GEG als auch im BEG verankert sind und die Förderung sicherstellen, egal ob es ein Pelletkessel mit Solarthermie, eine Wärmepumpe mit Solarthermie oder selbst ein Gaskessel mit Solarthermie ist. Die Lösungen sind da und wir gehen davon aus, dass die Verunsicherung bei den Endkunden weg ist und sich der Markt wieder beruhigt.

Zum Thema „Förderung“ noch eine Frage: Mitte des letzten Jahres gab es einen Aufschrei von den Anbietern von Pelletkesseln zum Thema „Solarthermie-Pflicht bei Pelletheizungen“ – konnten Sie das verstehen?

Nur bedingt. Der Nutzen von Solarthermie ist in vielen Köpfen noch nicht angekommen. Viele freuen sich über einen Kollektor auf dem Dach, der Warmwasser für die Dusche macht, aber das Entscheidende ist die Heizungsunterstützung. Hier wird es erst richtig interessant. Alles was die Solarthermie übernimmt, spare ich an Pellets und damit auch an Emissionen, Feinstaub usw.

Paradigma wirbt mit „ausgereifter Technik sowie der Erfahrung aus Tausenden bereits installierten Systemen“ von Pelletheizungen. Laut BDH sehen die Zahlen auch dieses Marktes wenig rosig aus (Pelletheizungen: -57%, Gesamtjahr 2023). Wie sehen Sie die Lage? Wie lautet Ihre Strategie in diesem Bereich?

Aufgrund der gesetzten Rahmenparameter sah es bei uns auch nicht besser aus, wir können uns dem Trend nicht entziehen und ein dickes Plus verzeichnen – leider.

Strategisch schauen wir uns immer die Anforderung des Marktes an. Wir haben damals, als die Feinstaublimitierung auf 2,5 mg/m3 ausgerufen wurde, so schnell wie möglich reagiert und unsere Systeme entsprechend umgestellt und für bestehende Produkte Partikelfilter zur Nachrüstung ins Programm aufgenommen, um die Anforderungen zu erfüllen. Wir versuchen immer, unsere Produkte entsprechend der Rahmenbedingungen bzw. der Gesetzgebung bereitzustellen.

Autoren dieses Artikels

Jörg Gamperling
Chefredaktion HeizungsJournal
Julia Huber
Online Redakteurin
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Donnerstag, 11.07.2024

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