Installation

Schwebende Heizung

Spannendes Wärmeübergabe-(Design-)System für neue Luftschiffhalle

Dienstag, 20.02.2024

Der neue Luftschiffhangar der WDL Unternehmensgruppe am Flughafen Essen/Mülheim ist aufgrund der innovativen Holzbauweise weltweit einmalig.

Der Luftschiffhangar der WDL Unternehmensgruppe am Flughafen Essen/Mülheim
ist durch seine Holzkonstruktion weltweit einzigartig.
Quelle: Arbonia
Der Luftschiffhangar der WDL Unternehmensgruppe am Flughafen Essen/Mülheim ist durch seine Holzkonstruktion weltweit einzigartig.

Dem hohen Anspruch des Investors und Betreibers folgend, wurde mit dem Deckenstrahlprogramm „Cross“ von Arbonia eine ebenso innovative Lösung für die Wärmeübergabe installiert, die sowohl durch ihre Effizienz als auch architektonisch überzeugt – und denkbar unterschiedliche Anforderungen in einem einzigen System vereint.

Es ist wohl einer der ältesten Träume der Menschheit: zu fliegen. Losgelöst von den Gesetzen der Schwerkraft über allem zu schweben, sich wie ein Vogel treiben zu lassen, die Welt aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Das beste Sinnbild für diesen Traum sind zweifellos Luftschiffe. Beeindruckend in ihrer Ästhetik (und ihren Abmessungen) gleiten sie nahezu lautlos am Himmel dahin – und stehen damit gleichzeitig für eine Form des Reisens ohne Geschwindigkeit und Hektik, die ein wenig an die „gute alte Zeit“ erinnert.

Spätestens, wenn diese Luftschiffe eine Heimat, einen Hafen brauchen, wird aus dem Traum aber ganz schnell harte Realität. Das zeigt das Beispiel des am Flughafen Essen/Mülheim neu errichteten Luftschiffhangars der WDL Unternehmensgruppe. Mit 92 m Länge, 42 m Breite, 26 m Höhe und 70.000 m3 Raumvolumen entstand hier eine Halle, deren Entwurf und Errichtung nicht nur architektonisch, sondern aufgrund ihrer geplanten Doppelnutzung als Hangar und Eventlocation auch funktional in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung darstellte: Mehr als 200 Fachplaner sowie diverse universitäre Fachbereiche waren insbesondere zur Lösung statischer Fragen involviert, bevor das markante Bauwerk nach nur etwas mehr als sechs (!) Monaten Bauzeit Ende 2022 in Betrieb genommen werden konnte.

Denn der neue Hangar, in dem neben dem berühmten Blimp-Luftschiff „Theo“ künftig auch ein „Zeppelin NT“ stationiert sein wird, wurde nach einem Entwurf des Büros Ripkens Wiesenkämper (Essen) trotz der riesigen Tragweite von über 40 m komplett als Holz-, Holz-, Holz-Konstruktion – also ohne ein Stück Stahl in den haupttragenden Bereichen – errichtet. Die Verdreifachung des Wortes „Holz“ ist an dieser Stelle zwingend notwendig, denn sie steht für eine sehr leicht und fast schon filigran anmutende Gitterkonstruktion anstelle massiver Leimbinder, die eine massiv gedämmte Eindeckung aus gewellten Aluminiumprofilen trägt. Insgesamt wurden dafür mehr als 550 t Holz verarbeitet; allein die beiden Torflügel mit je 400 m2 Fläche wiegen jeweils 72 t!

„Luftschifffahrt hat immer ganz viel mit Emotionen zu tun“, erklärt Frank Peylo, Geschäftsführender Gesellschafter der WDL Unternehmensgruppe, den Grund, warum sein Unternehmen ein derart aufwändiges, aufgrund der Holzbauweise zugleich so nachhaltiges Gebäude errichten ließ: „Diese Emotionen wollen wir hier nicht nur mit dem traditionsreichen Luftschiff »Theo« zeigen, sondern über die spektakuläre Architektur und Bauweise auch für die Besucher geplanter Events mit allen Sinnen erlebbar machen.“

Die Wärmeübergabe in dem über 90 m langen und 26 m hohen Hangar gestaltete sich, dem Nutzungskonzept folgend, extrem herausfordernd.
Quelle: Arbonia
Die Wärmeübergabe in dem über 90 m langen und 26 m hohen Hangar gestaltete sich, dem Nutzungskonzept folgend, extrem herausfordernd.

Stark differierende Heizlasten

Die Anforderung „mit allen Sinnen“ sollte dabei aber vor allem den Wärmespezialisten unter den Baubeteiligten noch einiges abverlangen, da in einem reinen Luftschiffhangar – gewissermaßen als Großgarage für Fluggeräte – ganz andere thermische Anforderungen erfüllt sein müssen als bei einer Veranstaltungshalle für Großevents, wie beispielsweise Firmenfeiern oder Tagungen. WDL-Marketingleiter Daniel Dreier nennt die Hintergründe: „Wenn die Luftschiffe in der Halle stehen, brauchen wir vor allem möglichst gleichbleibende Temperaturen, da jede Änderung direkt für Auf- oder Abtrieb des Luftschiffs sorgt. Da muss sonst permanent viel ausgeglichen werden. Bei Veranstaltungen wiederum ist für das thermische Wohlbehagen der Besucher in Bodennähe ein gleichmäßiges Temperaturbild von etwa 22 °C gefragt, das selbst im Winter bei Minusgraden binnen ein bis zwei Tagen möglichst energieeffizient zu erzeugen ist.“

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