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Neuer Name, motivierte Mannschaft

Vallox fokussiert sich auf seine (Lüftungs-)Spezialitäten

Donnerstag, 26.10.2017

Die Heinemann GmbH mit Sitz in Dießen am Ammersee hat Mitte März 2017 (sprich: pünktlich zur ISH) umfirmiert und heißt jetzt Vallox GmbH. Als Dachmarke vereint das Unternehmen mit 25-jähriger Erfahrung im Markt für Lüftungstechnik weiterhin die Kern-Sortimente "Vallox"-Lüftungssysteme und "Allaway"-Zentralstaubsauger. Ein Grund für die Redaktion des HeizungsJournals, das Gespräch mit Geschäftsführer Bernhard Fritzsche zu suchen, um sich über die Motivation und Ziele dieser Neuausrichtung auszutauschen.

Wolken an einem sonnigen Himmel.
Quelle: Pexels.com
Wegbereiter für bessere Raumluft: Die Heinemann GmbH feiert 2017 das 25. Jubiläum.

Wer hält sich heute nicht alles für innovativ? Wer nimmt denn gerade heute im Zeitalter von Digitalisierung und Big, Bigger Data nicht für sich in Anspruch, ein smarter Marktführer oder gar ein Pionier zu sein? Wer ergeht sich denn heute nicht in Superlativen? Gibt es die heute überhaupt noch, die, die das nicht tun? Gibt es die heute überhaupt noch, die sich dem kollektiven "besser-schneller-höher-weiter-und-sowieso-effizienter"-Wahnsinn (selbst)bewusst entziehen? Und die Wirtschaft mit echter, sprich: messbarer, Leistung füttern, die Marktpartner mit Taten überzeugen und somit die echten "Leader", die echten Wegbereiter sind?

Ja. Es gibt sie tatsächlich noch. Man muss aber genau hinschauen. Und wenn man sie findet, dann lernt man dabei etwas über Marktpsychologie und Kontinuität und, natürlich, über Selbstbewusstsein.

Ganz konkret, für den Markt der Heizungs- und Lüftungstechnik gesprochen, zeichnet sich doch ein ähnliches Bild ab. Da gibt es auf der einen Seite eine große Masse, welche – der eine vom anderen (produkttechnisch) heute kaum mehr unterscheidbar – für sich in Anspruch nimmt, wegbereitend und forsch voranzuschreiten, mit dem Ziel, die Wärme- und Energiewende proaktiv mitzugestalten.

Auf der anderen Seite, da tummeln sich die tendenziell vielleicht kleineren Vertreter, was aber noch lange nicht heißt, dass das ein Manko ist. Im Gegenteil. Jene Seite ist bedeutend spannender, vielleicht sogar sympathischer. Warum? Ganz einfach darum, weil man, wenn man sich beispielsweise im Rahmen eines Messebesuchs Zeit nimmt, Individuen entdeckt. Anbieter und Hersteller mit eigenem, geschärftem Profil. Es ist genau diese Seite, auf der man, wenn man noch genauer hinschaut, die echten Wegbereiter erkennt.

Also, bleiben wir für einen Moment auf dieser spannend-sympathischen Seite des Heizungs- und Lüftungstechnikmarkts. Auf wen treffen wir da wohl?

Wir haben 25 Jahre Geschichte nicht einfach über Bord geworfen

Hier treffen wir zum Beispiel auf die Heinemann GmbH mit Sitz in Dießen am Ammersee. Viel Überzeugungsarbeit hat das Unternehmen im Bereich der Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung (WRG) geleistet – Pionierarbeit, wenn man so will – und feiert in diesem Jahr das 25. Jubiläum.

Warum nicht Wegbereiter sein für bessere Raumluft? Dies hat sich wohl der Gründer der Heinemann GmbH fest vorgenommen, als er im Jahre 1992 mit dem Vertrieb von lufttechnischen Geräten begann. Horst Heinemann war damals ein Pionier, das kann man so stehen lassen.

Dennoch hatte auch er ein Vorbild. Ein Vorbild in der Gestalt seiner Frau, die als gebürtige Finnin den Nutzen und den Komfort einer Lüftungsanlage (schon) zu schätzen wusste. So führte diese Verbindung schließlich zu einem Exklusiv-Vertrieb der seit 1975 in Finnland marktführenden Geräte der Firma Vallox Oy, Loimaa. Ein technischer und wirtschaftlicher Vorstoß, der im frisch wiedervereinigten Deutschland auf Unverständnis oder gar Ablehnung gestoßen sein muss.

"Wohnraumlüftung, Luftwechsel, Raumluftqualität…? Ach wo, bei uns riecht es doch nicht…!", so oder zumindest so ähnlich müssen damals die verdutzten Endverbraucher geklungen haben ob des "exotischen" Angebots. Die Heinemann’sche Idee war also zunächst einigen Widerständen ausgesetzt, ehe sie sich, flankiert von Wärmeschutz-/Energieeinsparverordnung (EnEV) und einer sich wandelnden Baukultur, zu einem akzeptierten gebäudetechnischen System entwickelt hat, das heute nicht mehr wegzudenken ist. Heinemann setzte auf die klassischen Tugenden: Funktionierende Pakete aus praxisgerechten und bewährten Lüftungsprodukten, eine motivierte Mannschaft sowie eine verlässliche Vertriebsstruktur.

Eine Landkarte mit einer eingezeichneten Route zwischen Vallox, Finnland und Dießen, Deutschland.
Quelle: Google Maps
"Bye Bye Heinemann – Hello Vallox": Die Heinemann GmbH mit Sitz in Dießen am Ammersee hat viel Überzeugungsarbeit im Bereich der Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung (WRG) geleistet und im Jahre 1992 mit dem Vertrieb von lufttechnischen Geräten begonnen. Pünktlich zur ISH 2017 hat das Unternehmen umfirmiert und heißt jetzt Vallox GmbH.

Wir haben nach wie vor ein dickes Brett zu bohren

Und heute? Alles rosig? Bedarf an Lüftungstechnik komplett gedeckt?

"Was wir erlebt haben und nach wie vor erleben, ist eine drastische Veränderung der Baukultur, aber keine Änderung der Wohnkultur", beschreibt Bernhard Fritzsche die aktuelle Situation und sieht sich, wie Horst Heinemann in den 90er-Jahren, in der Pflicht, weiter aktiv für eine Veränderung der Wohnkultur – vor allem der Lüftungskultur – zu sorgen. Ein dickes Brett, weiß der Diplom-Ingenieur (FH), der seit mittlerweile zwölf Jahren die Geschicke der Firma lenkt und seit weit über zwei Jahrzehnten in der Raumlufttechnik verortet ist.

Porträtfoto von Bernhard Fritzsche.
Quelle: Vallox
"Wir haben 25 Jahre Geschichte nicht einfach über Bord geworfen. Wir sind stolz auf unsere Tradition im Lüftungsmarkt. Jedoch war es uns sehr wichtig und auch ein echtes Bedürfnis, unseren Markenauftritt nach innen und außen insgesamt zu verjüngen, drohendes Markenchaos zu vermeiden und die Produktpalette klarer zu fokussieren", betont Bernhard Fritzsche, Geschäftsführer der Vallox GmbH.

Ein dickes Brett ist auch, ein Traditionsunternehmen, welches zudem von den angebotenen Produkten und Systemen her äußerst spezialisiert ist, in die Zukunft zu führen. In eine relativ nahe Zukunft, welche geprägt sein wird von tiefgreifenden Umbrüchen. Internet of Things, Data Mining, Big Data, Smart Meter, Smart Grids, Smart Cities, Smart Buildings und Smart Homes kennzeichnen schlag(un)wortartig einige Entwicklungen, welche die Haus- und Gebäudetechnik im Allgemeinen sowie die Heizungs- und Lüftungstechnik im Speziellen in den kommenden Jahren wesentlich verändern (könnten). Oder anders ausgedrückt: Im Zeitalter der digitalen Revolutionen wird jedes Rädchen im Getriebe auf den Prüfstand gestellt. Ja, es muss sogar auf den Prüfstand gestellt werden.

"»Prüfstand« und »Weiterentwicklung« – unter diesen beiden Gesichtspunkten hatten wir bereits vor fünf Jahren im Kreise langjähriger Mitarbeiter erste Ansätze besprochen, die Firma Heinemann auf der einen Seite und die Marke Vallox auf der anderen Seite neu zu denken", so Fritzsche.

Die Ideen reiften daraufhin, bis schließlich im Rahmen der ISH 2017, Frankfurt/M., die sprichwörtliche „Bombe“ platzte: "Bye Bye Heinemann – Hello Vallox", hieß es da selbstbewusst.

Da gehört tatsächlich eine "gute Portion Schneid" dazu, würde man im oberbayrischen Dießen am Ammersee, dem Sitz der frisch gebackenen Vallox GmbH, sagen. In der Tat. Aber Geschäftsführer Bernhard Fritzsche kann die treuen Kunden beruhigen: "Wir haben 25 Jahre Geschichte nicht einfach über Bord geworfen. Wir sind stolz auf unsere Tradition im Lüftungsmarkt. Jedoch war es uns sehr wichtig und auch ein echtes Bedürfnis, unseren Markenauftritt nach innen und außen insgesamt zu verjüngen, drohendes Markenchaos zu vermeiden und die Produktpalette klarer zu fokussieren."

Weiterführende Informationen: https://vallox.de

Von Jörg Gamperling
Chefredaktion HeizungsJournal
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