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Wärme

Interview mit Klaus Gögler, Vertriebsleiter und Prokurist bei KaMo Systemtechnik

Mittwoch, 24.06.2015

Welche Entwicklungen befürchten Sie deshalb aufgrund der fehlenden Erfassung?

Der Verbraucher kennt das Energielabel seit Jahren bereits bei Kühlschränken, Waschmaschinen und anderer Weißer Ware. Bei der Weißen Ware ist klar: je­ ­höher die Effizienzklasse desto geringer der Energieverbrauch. Bei den zukünftigen Effizienzlabeln für Heizungs- und Warmwasseranlagen ist dieser Rückschluss nicht zwangsläufig richtig.

Beispiel für ein Effizienzlabel.
Quelle: Umweltbundesamt
"Durch den Einsatz von Wohnungsstationen, richtig geplant und hydraulisch eingebunden, lassen sich die Kosten für die Warmwasserbereitung und Wärmeverteilung nachhaltig senken. Somit muss der Einsatz solcher Systeme das Package-Label positiv beeinflussen. Entweder über eine eigene Effizienzklassifizierung oder zumindest mit Bonuspunkten", fordert der KaMo-Vertriebsleiter.

Ein Beispiel: Ein Brennwertkessel, egal ob Öl oder Gas, erhält maximal die Effizienzklasse A. Wärmepumpen hingegen erhalten automatisch mindestens die Effizienzklasse A+. Der Verbraucher zieht für sich daraus den Schluss, dass ihm eine Wärmepumpe per se geringere Kosten verursacht als ein Brennwertgerät. Und wie wir wissen, ist das eben genau nicht zwangsläufig der Fall, da die Preisentwicklung der unterschiedlichen Energieträger nicht vorhergesagt werden kann. Auch können Aspekte, wie z. B. der ­Wartungsaufwand einer Anlage, keine Berücksichtigung bei der Effizienzklasse finden. Bei den Effizienzklassen handelt es sich um reine Prüfstandswerte.

Wie sollten Fachhandwerker und Fachplaner Ihrer Meinung nach mit diesem Problem umgehen?

Fachplaner wie auch Installateure müssen hier im Sinne der Verbraucher beraten, informieren und Aufklärungsarbeit leisten. Das klappt etwa anhand des eben genannten Beispiels.

Welche Schritte unternimmt KaMo als nächstes?

Wir sind mit dem VDI Verein Deutscher Ingenieure in Kontakt, um zu erörtern, in welcher Hinsicht Wohnungs- und Frischwarmwasserstationen bei der Erstellung eines Verbundlabels positiv Berücksichtigung finden können.

In welcher Klassifizierung sollten denn Frischwarmwasser- und Wohnungsstationen aus Ihrer Sicht eigentlich erfasst werden?

Mit unserem Energie-Controlling haben wir die Möglichkeit geschaffen, Heizungsanlagen zu überwachen, zu steuern und im Hinblick auf Effizienz und Verbrauch zu analysieren und zu optimieren. Aufgrund der vielen Anlagen, die wir bereits mit diesem Instrument auswerten, können wir eine Aussage eindeutig belegen: Durch den Einsatz von Wohnungsstationen, richtig geplant und hydraulisch eingebunden, lassen sich die Kosten für die Warmwasserbereitung und Wärmeverteilung nachhaltig senken. Somit muss der Einsatz solcher Systeme das Package-Label positiv beeinflussen. Entweder über eine eigene Effizienzklassifizierung oder zumindest mit Bonuspunkten.

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