Installation

Innovation erkennen – Marktchance nutzen

Input-Regelung: System für zukunftsfähige Fußbodenheizungen

Dienstag, 14.11.2023

Im Fachbeitrag „Wir (Ingenieure) schaffen das! Aber wann? Auf der Suche nach Lösungen zur Energieeinsparung bei der Fußbodenheizung“ wurden in der ...

Quelle: www.dena.de
"Innovationen nicht zu probieren, ist sträflich.“

... Juni-Ausgabe des HeizungsJournals 14 Thesen zur Problemanalyse der Regelung der Fußbodenheizung aufgestellt. Dieser Systematik folgend, skizziert dieser Artikel nun einen technischen Lösungsansatz, um der energieverschwendenden thermischen Überversorgung von Fußbodenheizungen mit Drossel-Regelung Herr zu werden. Diese neuartige Input-Regelung als Beimisch-Regelung wird den „Stand der Technik“ in diesem Zusammenhang verschieben.

Im Energiewende-Magazin „transition“ der Deutschen Energie-Agentur (dena), Ausgabe 2022, wurde ein lesenswertes Interview veröffentlicht: Seinerzeit unterhielten sich da Andreas Kuhlmann (damals noch dena-Chef, mittlerweile Geschäftsführer beim Berliner Beratungsunternehmen Christ&Company Consulting) und Rafael Laguna de la Vera (Direktor der SPRIND GmbH, Leipzig, eine Gesellschaft des Bundes, deren Gegenstand die öffentliche Förderung von „Sprunginnovationen“ im zivilen Bereich ist).

Die passende Überschrift lautete damals: „Innovationen nicht zu probieren, ist sträflich“. Beide Gesprächspartner waren sich einig, dass die Herausforderung Klimaneutralität ohne disruptive Innovationen nicht zu bewältigen ist – es brauche dafür aber „mehr Mut zum Risiko und Fehler machen“. Nun ist der „Mut zum Risiko“ in der Branche für Haustechnik im Allgemeinen und in der „Welt der Heizungstechnik“ im Speziellen bekanntlich nur wenig ausgeprägt. Warum sollte man auch ins Risiko gehen? Es läuft doch …

Doch genau in jener „Denke“ liegt der schwere Fehler – wie Kuhlmann und Laguna de la Vera es eindrücklich in ihrem Gespräch schildern (im Folgenden ein paar Auszüge):

▪ „Einige sagen, im Baubereich gibt es doch schon alles, da brauchen wir nichts Neues. […]“ (Kuhlmann) ▪ „Wir leben von den Sprunginnovationen von vor 100, 120 Jahren. […] Wirtschaft und Wissenschaft sind nicht gut genug miteinander vernetzt […].“ (Laguna) ▪ „Im Grunde haben wir eine super Dynamik, bei der wir nur ein bisschen mehr Feuer machen müssen.“ (Kuhlmann) ▪ „Wer keine Fehler machen will, macht auch keine Experimente und arbeitet lieber mit den bekannten Playern aus vergangenen Jahren. Wir haben ein unglaublich veränderungsresistentes System geschaffen. Das müssen wir aufbrechen.“ (Laguna)

Quelle: Gabanyi

Veränderung überfällig

„Veränderungsresistenz“ hat die Bundesagentur für Sprunginnovationen, SPRIND, denn auch im millionenschweren Markt der Flächenheizung ausgemacht und – passend dazu – einen Validierungsauftrag für Forschungs- und Entwicklungsleistungen zum Thema „Energiesparende Beimisch-Regelung der Fußbodenheizung“ vergeben, der jüngst erfolgreich abgeschlossen wurde. An diesem Validierungsauftrag beteiligt waren unter anderem Prof. Dr.-Ing. Rainer Hirschberg (Hocheffizienzhaus-Institut), das Forschungsinstitut für energieeffiziente Gebäude und Quartiere an der Hochschule München (CENERGIE) sowie FfE, die Forschungsstelle für Energiewirtschaft. Die Ergebnisse der Validierung sowie der Abschlussbericht sind online verfügbar (siehe unten).

Ziel der Validierung war es, für ein neues patentiertes Regelsystem für Fußbodenheizungen – die sogenannte „Raumweise Beimisch-Regelung“ – den Nachweis zu erbringen, dass die vorgegebenen Nutzungsziele bezüglich Energieeinsparung, Normenkonformität, Komfort und Nachhaltigkeit den Vorgaben entsprechen. Gleichzeitig sollte aufgezeigt werden, dass es sich tatsächlich um eine disruptive Innovation (also eine „Sprunginnovation“) handeln kann. Aus der Perspektive und Notwendigkeit der Energieeffizienz-Steigerung heraus ist also ein völlig neues Regelsystem für Fußbodenheizungen entstanden, das den Anforderungen an eine „intelligente Regelung“ entspricht – eine Bedarfs-Heizung in Form einer Beimisch-Regelung als „Input-Regelung“, mit dem „Raumklima“ als Regelgröße.

Von Peter Gabanyi
Dipl.-Ing. (FH) Energie- und Versorgungstechnik
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