KWK

Hoch hinaus mit KWK(K)

Freitag, 08.12.2023

Erwin Rössle und Roy Block (re.), RMB/Energie-Vertrieb Deutschland Süd und Österreich, am BHKW „neoTower 20.0“. Dieses stellt die Grundlast an Wärme und Strom in der „Kletterei“ bereit.
Quelle: RMB/Energie
Erwin Rössle und Roy Block (re.), RMB/Energie-Vertrieb Deutschland Süd und Österreich, am BHKW „neoTower 20.0“. Dieses stellt die Grundlast an Wärme und Strom in der „Kletterei“ bereit.

Zu den geringen Betriebskosten trägt auch das lange Wartungsintervall bei, das beim „neoTower 20.0“ lediglich alle 6.000 Betriebsstunden fällig ist. Der Service am Gerät lässt sich überdies „automatisieren“, wenn man eines der drei verschiedenen Wartungsvertrags-Modelle abschließt. Der Betreiber der Kletterhalle entschied sich für den kostengünstigen Basiswartungsvertrag, der bereits umfangreiche Services und eine Fernüberwachung umfasst.

Konstruktiv bereits ab Werk ausgesprochen geräuscharm konzipiert, wurde das BHKW durch eine Körperschallentkopplung mit unterlegten „Sylodyn“-Streifen sowie durch ein Absorptions-Schalldämpferset „ASD-17“ in DN 80 von ATEC so leise, dass es in der Kletterhalle selbst akustisch praktisch nicht mehr wahrnehmbar ist. Vom Hersteller ATEC stammt auch die übrige Abgasanlage für das Blockheizkraftwerk.

Energie für Heizung und Lüftung

Ein erheblicher Teil des elektrischen Energiebedarfs, der in der „Kletterei“ anfällt, geht auf das Konto der Heizungs- und Lüftungsanlage. Bei der Ausgestaltung der Haustechnik waren eine ganze Reihe spezifischer Besonderheiten zu berücksichtigen. So müssen die Griffe der Kletteranlage regelmäßig gereinigt werden. Üblicherweise werden diese in vergleichbaren Anlagen kalt gereinigt, was dem Betreiber der Kletterei nicht hygienisch genug erschien. Er nutzt in seiner Anlage deshalb einen Hochdruckreiniger mit Heißwasser, das ebenfalls vom BHKW geliefert wird. Diese Reinigung ist nicht nur gründlicher, sondern auch schneller, was also auch Personalkosten spart.

Außerdem waren eine zugfreie Hallenbelüftung, -beheizung und -klimatisierung gewünscht. Einerseits, um bei verschwitzter Sportkleidung keine Erkältungskrankheiten zu begünstigen, andererseits, um hohe Staubfrachten in der Raumluft zu vermeiden. Beim Klettern wird viel Kalk- bzw. Magnesiumpulver für die Hände benötigt, das abtransportiert werden muss, um die Raumluft nicht zu kontaminieren.

In der „Kletterei“ trägt die ausgeklügelte Luftführung der Zweizonen-Klimaanlage aktiv dazu bei, den Staubanfall zu verringern. Eine Zone ist dabei der 15 m hohen Kletterhalle zugeordnet, die andere der etwa fünf Meter hohen Boulderhalle. In der Kletterhalle wird der Raum zwischen Innenwand der Halle und den mit Abstand dazu montierten Kletterwänden für die Be- und Entlüftung genutzt.

Separiert wird die Luftführung durch eine Abtrennung in einer Höhe von vier Metern. Im unteren Teil wird die Abluft durch Erdkollektoren unterirdisch in den Technikraum geführt. Spezielle Filter fangen Partikel auf und reinigen die Luft. Im Technikraum wird die Zuluft durch gefilterte Außenluft angereichert und anschließend über die Löcher in den Kletterwänden wieder zugeführt – durch die breite Verteilung einer Vielzahl solcher Löcher geschieht dies absolut zugfrei.

Abweichend von diesem Prinzip wird die Zuluft in der Boulderhalle über einen waschbaren und dadurch sehr hygienischen Textil-Luftschlauch zugeführt, der quer durch die Halle verläuft. Die Abluft wird hier über die Löcher in den Wänden sowie über Erdkollektoren in den Technikraum geführt.

Die Zuluft strömt zugfrei aus Hunderten kleiner Löcher in die Kletterhalle ein.
Quelle: RMB/Energie
Die Zuluft strömt zugfrei aus Hunderten kleiner Löcher in die Kletterhalle ein.

Fazit

Der Grundbedarf an Wärme und Strom wird in der Boulder- und Kletterhalle Kaufering durch einen klugen Verbund sichergestellt: Ein BHKW, ein Gas-Brennwert-Spitzenlastkessel und eine Photovoltaik-Anlage tragen zur sehr effizienten Wärme- und Stromerzeugung bei – und mithilfe einer Adsorptionskältemaschine auch zur Kühlung im Sommer. Der Investor und Betreiber der Halle „Die Kletterei“, Markus Wasserle, ist mit der Gesamtkonzeption der Anlage sehr zufrieden und lobt die „weitsichtige Planung durch das TGA-Planungsbüro Rössle“.

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