Kraft-Wärme-Kopplung: Hersteller haben hohe Erwartungen

Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) gilt als effiziente Technologie zur Erzeugung von Strom und Wärme. Doch trotz großem Potential bleibt der lang erwartete Boom bislang noch aus. Dabei sind die Markterwartungen hoch. Was zeichnet die heutigen Systeme aus? Welchen Stellenwert hat dabei die Systemtechnik? Wo liegen Marktchancen? Welche Vertriebsstrategie wird verfolgt? Und welche Rolle spielt die Politik für die weitere Entwicklung? Das HeizungsJournal hat bei Herstellern nachgefragt. Rede und Antwort standen:

Die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) gilt als eine tragende Säule der Energiewende. Doch der große Marktdurchbruch gerade für die Mikro- und Mini-KWK im Bereich von 0,5 kW bis zu etwa 50 kW elektrischer Leistung ließ bislang auf sich warten. Wie haben Sie das Geschehen im vergangenen Jahr erlebt?

Barsties (EC Power):

Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist mit eine der besten Effizienztechnologien. Im Vergleich zu weniger effizienten Techniken wird mit einem höheren Kapitaleinsatz Energie und damit Geld eingespart. Die erzielte Einsparung refinanziert den höheren Kapitaleinsatz.

Allerdings wird der höhere Kapitaleinsatz teilweise als Hindernis angesehen. Hier sind die verschiedenen Förderprogramme in Verbindung mit dem KWK-Gesetz sehr hilfreich. Allerdings gibt es bei den Förderprogrammen keine verlässliche Kontinuität und dies erschwert die weitere Marktdurchdringung der KWK erheblich. Trotz dieser Schwierigkeiten sind eine beachtliche Anzahl von Anlagen installiert worden. Ein Boom hat aber deswegen nicht stattgefunden. Schafft die Politik einen verlässlichen Rechtsrahmen und konstante Bedingungen, ist die Basis für einen Boom gelegt. Die technische Basis, um einen Nachfrage-Boom zu befriedigen ist bereits heute, jedenfalls bei uns, verfügbar!

Stüber (Kirsch):

Der Markt für die kleinen KWK-Anlagen entwickelt sich langsam. Sinn von KWK ist die gleichzeitige Erzeugung von ­Wärme und Strom am gleichen Ort. Das ­Potential ist daher riesig. Der Mehrwert ­dieser dezentralen Energieerzeugung  soll beim Anlagenbetreiber verbleiben.

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist eine stromerzeugende Heizung. Leider konnte sich dieser Markt nicht kontinuierlich entwickeln, da durch sich ständig ändernde politische Rahmenbedingungen die Kunden sehr verunsichert sind. Leider stellen sich nicht alle Handwerker dieser technischen Herausforderung und raten dann eher den Kunden von einer KWK-Lösung ab.

Schlüter (Kuntschar u. Schlüter):

In den letzten Jahren hat sich der Markt kontinuierlich weiterentwickelt. Im vergangenen Jahr war dabei ein Trend hin zu kleineren Anlagen festzustellen. Im Leistungsbereich bis 50 kW elektrischer Leistung sehen wir jedoch noch einiges Potential bei der Projektentwicklung. Ein regelrechter Boom ist aus unserer Sicht in dem von uns bedienten Leistungs­bereich in der Branche noch nicht angekommen.

Weigel (KW Energie):

Das letzte Jahr haben wir, und nach unserer Beobachtung die gesamte KWK-Branche, eine signifikant gestiegene Nachfrage erlebt. Wir konnten unseren eigenen Absatz um cirka 40 Prozent steigern. Doch trotz des hervorragenden Ergebnisses kann man von einem branchenweiten "Boom" sicherlich nicht sprechen.

Seit Einführung der smartblock Serie in 2012 konnten wir unsere Marktposition weiter ausbauen und festigen. Über den genannten Aufschwung im BHKW-Markt hinaus ist unser Erfolg ­sicherlich Ergebnis unserer konsequenten Geschäftspolitik und der innovativen Produktpalette. Die aktuellen Diskussionen zur Änderung der EEG-Umlage für die Eigenstromerzeuger (EEG 2.0) und der damit verbundene Nachfrageeinbruch der BHKW-Branche zeigen, dass der erhoffte Boom noch auf sehr wackeligen Beinen steht.

Kampwirth (LichtBlick):

LichtBlick hat inzwischen 1.500 Zuhausekraftwerke in den Markt gebracht. Wir sehen, dass die Nachfrage steigt, doch das Potential für die Mini-BHKW ist noch längst nicht ausgeschöpft. Es gibt verschiedene Faktoren, die die Marktentwicklung in den kommenden Jahren beeinflussen werden.

Die Politik ist gefordert, das Förderregime weiterzuentwickeln. Die aktuellen Vorschläge zum Eigenverbrauch gehen dabei in die ­falsche Richtung – für Mini-BHKW bis  50 kW elektrischer Leistung darf keine EEG-Umlage anfallen. Auch die regulatorischen Rahmenbedingungen für intelligente neue Produkte wie Mieterstrom aus BHKW müssen vereinfacht werden.

Die Marktteilnehmer müssen ihr Produkt­angebot ausweiten. Gefragt sind intel­ligente Konzepte wie Mieterstrom – die Koppelung des BHKW mit einem Mieterstromprodukt macht BHKW für die Wohnungswirtschaft deutlich interessanter. LichtBlick hat hierzu das Produkt Zuhausestrom entwickelt. Auch die Integration der Anlagen in den Strommarkt schafft künftig neue Erlöspotentiale. LichtBlick sieht diese Option für jeden Käufer eines Zuhausekraftwerks vor.

Lüning (Lion Energy):

In der von Lion Energy angesprochenen Zielgruppe war das Bewusstsein über die Möglichkeiten der eigenen Stromerzeugung aus dem Heizungskeller im vergangenen Jahr noch sehr gering entwickelt. Trotz sehr guter Förderbedingungen gegenüber den Vorjahren ist noch weitere Vorarbeit zu leisten. Gut wäre eine wirksame Promotion für die KWK wie sie in Nordrhein Westfalen gestartet wird. Nach meiner Einschätzung entwickelt sich der Markt langsam und stetig. Der Boom steht aber erst noch bevor.

Kögel (Proenvis):

Der Markt ist deutlich verunsichert. Insbesondere durch die widersprüchlichen Aussagen, die täglich der Presse und den einschlägigen politischen Foren über die Subventionen zu entnehmen sind. Der "große Boom" wird wohl solange auf sich warten lassen bis eine Rechtssicherheit von politischer Seite hergestellt wird. Hier sind klare Aussagen nötig!

Möllenhoff (Remeha):

Die dezentrale KWK ist und bleibt aus unserer Sicht in den kommenden zehn bis 15 Jahren ein unverzichtbarer Eckpfeiler der Energieproduktion und -versorgung. In Deutschland wird sie an Bedeutung auch noch zunehmen. Der Markt entwickelte sich in den vergangenen Jahren zwar nicht in Form eines Booms, jedoch sind Nachfrage und Marktbelebung deutlich zu spüren.

Fuhl (SenerTec):

Als wir 1996 mit dem Dachs Mini-BHKW auf den Markt kamen, waren wir die Einzigen, die Anlagen in diesem Leistungsbereich in Serie produziert und vermarktet haben. Mit dem KWK-Gesetz im Jahr 2002 gelang erstmals der Durchbruch. Mittlerweile sind wir mit über 30.000 installierten Anlagen Marktführer in Europa.

Auch die Politik hat die Bedeutung der KWK längst erkannt, so wurde 2012 der KWK-Zuschlag nochmals erhöht und für KWK-Anlagen bis 20 kW elektrisch ein zusätzliches Förderprogramm mit einem Investitionszuschuss eingeführt. Der Ausbau der KWK und damit das Ziel, bis 2020 25 Prozent des Stroms mit KWK zu erzeugen, wurde unter der neuen Regierung im Koalitionsvertrag nochmals bekräftigt.

Momentan liegen wir bei rund 16 Prozent Stromanteil der KWK an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland. Von einem großen Boom kann man längst noch nicht sprechen, jedoch könnten sich die positiven Anzeichen vom letzten Jahr ­weiter fortsetzen, wenn die Rahmenbedingungen nicht verändert werden.

Meinhold (Sokratherm):

Dem ersten Teil Ihrer Frage kann ich voll zustimmen. Die hocheffiziente, regelbare und zuverlässige KWK ist der ideale Partner der Erneuerbaren, um eine nachhal­tige Energieversorgung sicherzustellen. Aufgrund relativ stabiler Rahmenbedingungen konnten wir in 2013 unseren Absatz gegenüber dem Vorjahr leicht steigern.

Seit Anfang dieses Jahres erlebt unsere Branche jedoch politisch getrie­bene Unsicherheiten, die momentan eine stetige Marktdurchdringung verhindern. Der aktuelle Entwurf der EEG-Novelle setzt ein völlig falsches Signal gegen KWK. Wir gehen allerdings davon aus, dass die darin angekündigten Belastungen, die zu gravierenden Einbrüchen beim KWK-Ausbau führen würden, in den weiteren politischen Beratungen gestrichen werden.

Welchen Leistungsbereich im Segment der KWK decken Sie derzeit ab und welche Zielgruppen sprechen Sie an? Wo sehen Sie die meisten Marktchancen?

Barsties (EC Power):

Unsere XRGI Anlagen sind mit 6 kW, 9 kW, 15 kW und 20 kW elektrischer Leistung erhältlich. Mit Kaskaden sind Anlagen bis 80 kW elektrisch wirtschaftlich darstellbar. Die können überall zum Einsatz kommen, wo der Wärmebedarf eine ausreichende Laufzeit der XRGI Anlagen, üblicherweise über 4.500 Stunden pro Jahr, sicherstellt. Gute Marktchancen sind dort gegeben, wo der Strom überwiegend direkt im ­Objekt verbraucht werden kann und den teuren Bezugsstrom substituiert.

Stüber (Kirsch):

Wir bieten Geräte für Ein- und Mehr­familienhäuser an, aber auch größere Leistungsklassen für die Wohnungswirtschaft und das Gewerbe. So liefert unser Kirsch nano 1,9 kW elektrisch und ist damit bestens geeignet für kleine Liegenschaften. Unser Kirsch micro mit bis zu 4 kW elektrisch passt sich in drei Stufen einem etwas höheren Bedarf an. Die Kirsch mini Serie wendet sich an Kunden im Leistungsbereich 20 kW bis 50 kW elektrisch. Das ist interessant für Krankenhäuser, Heime, die Wohnungswirtschaft, Contractoren, Gewerbe und Industrie.

Schlüter (Kuntschar u. Schlüter):

Kuntschar u. Schlüter bietet BHKW-An­lagen für den Betrieb mit Erdgas im Leistungsbereich von 7 kW bis 400 kW  elektrischer Leistung an. Geplant ist die Erweiterung des Leistungsbereichs bis circa 530 kW elektrisch. Diese Anlagen eignen sich nicht für den Einsatz in Einfamilienhäusern.

Das größte Potential für den Einsatz der KWK-Technik im Erdgasbereich wird bei uns in den Bereichen Industrie, Pflege- und Gesundheitseinrichtungen sowie in kommunalen Einrichtungen, wie Hallenbäder, gesehen. Der Betrieb von BHKW-Anlagen in Nahwärmenetzen ist darüber hinaus ebenfalls ein interessantes Einsatzgebiet. Jedoch fehlt aus ­unserer Sicht hierzu der notwendige ­Ausbau von Nahwärmenetzen für die Projektentwicklung.

Weigel (KW Energie):

KW Energie hat sich auf den Leistungsbereich zwischen 7,5 kW und 50 kW elektrisch spezialisiert. Unsere smartblocks werden in kommunalen Objekten, wie Schwimmbädern, Verwaltungsgebäuden, Schulen und Kindergärten, eingesetzt, ebenso wie in Hotels und Gaststätten, in Kliniken und Pflegeheimen, in der Brauereiwirtschaft, in Gewerbe- und Indus­triebetrieben oder im Wohnungsbau. Zu unseren typischen Kunden zählen deshalb vorwiegend Stadtwerke, Kommunen sowie gewerbliche und private Investoren.

Kampwirth (LichtBlick):

Die Zuhausekraftwerke haben eine thermische Leistung von 36 kW und eine elektrische Leistung von 19 kW. Damit sind sie geeignet für Gebäude, die einen Wärmebedarf von mehr als 12.000 l Öl oder 120.000 kWh pro Jahr haben. Die Mini-BHKW sind daher besonders inte­ressant für größere Gebäudekomplexe wie Mehrfamilienhäuser, Hotels, Alten- und Pflegeheime sowie für Schulen, Kitas oder kleine Gewerbebetriebe.

Lüning (Lion Energy):

Mit dem lion-Powerblock beschränkt sich Lion Energy auf die Anwendung der KWK in Ein- bis Dreifamilienhäusern und Gewerbebetrieben mit ähnlichen Wärmelastgängen. Anders ausgedrückt: Bei einem Wärmebedarf zwischen 20.000 bis 80.000 kWh pro Jahr fühlt sich der lion-Powerblock am wohlsten.

Dort hat er jährlich genug zu tun und kann entsprechend viel Strom für den persönlichen Bedarf produzieren. Mit diesen Zahlen wird auch deutlich, dass vorwiegend Bestandsgebäude in Frage kommen. In Neubauten ist zurzeit nur dann ein wirtschaftlicher Betrieb möglich, wenn bestimmte Sondereinbauten einen entsprechenden Wärmebedarf verursachen. Dazu gehören private Schwimmbäder, sehr große Fensterflächen oder sehr große, beheizte Wohnflächen.

Kögel (Proenvis):

Wir bieten Geräte mit 2 kW, 4 kW, 6 kW und 16 kW elektrischer Leistung an. Unsere Zielgruppen sind Ein- und Mehrfamilienhäuser, Nahwärmenetze, Gewerbebetriebe, Industrie, kommunale Betriebe, Krankenhäuser und Altenheime.

Möllenhoff (Remeha):

Wir haben zum einen ein Mikro-KWK (eVita) mit 1 kW elektrischer Leistung für den kleinen Anwendungsfall im Programm, also für Einfamilienhäuser. Zum anderen konnten wir für den größeren Leistungsbereich zwischen 20 kW und  50 kW elektrischer Leistung seit einem Jahr Produkte in den Markt einführen.

Die Zielgruppen sind dabei Gewerbe­betriebe, Industrie, kommunale Einrichtungen, Krankenhäuser, Altenheime usw. – also alle Bereiche, in denen eine kontinuierliche Wärme- und Stromabnahme gegeben ist.

Fuhl (SenerTec):

Unser Produktportfolio haben wir über die Jahre kontinuierlich erweitert. Es reicht inzwischen von 1 kW bis 20 kW elektrischer Leistung. Ganz neu ist der Dachs Pro 20 mit 20 kW elektrischer Leistung in unserem Produktprogramm. Das Aggregat selbst kommt vom Motorenspezialisten Volkswagen, die Hydraulik, Steuerung und das KWK Know-how aus unserem Hause – ein gutes Beispiel einer wirklich gelungenen Kooperation.

Unsere Zielgruppen sind breit gefächert und reichen vom komfortablen Wohnhaus bis in den Mehrfamilienhaus- und Gewerbebereich und bis zu kommunalen Objekten. Überall dort, wo die selbsterzeugte Wärme und der Strom möglichst selbst genutzt werden können, ergeben sich ideale Einsatzbereiche wie Hotels, Metzgereien, Bäckereien, Autohäuser mit Waschanlagen, Fitnesscenter, Seniorenheime und Mehrfamilienhäuser.

Aber auch Kindergärten, Schulen, Büro- und Verwaltungsgebäude gehören ebenso zu unseren Zielgruppen wie die Einbindung der hocheffizienten KWK-Anlagen in von Energieversorgern oder Contractoren betriebenen Wärmenetzen. Das Potential in all diesen Segmenten ist enorm und noch lange nicht ausgeschöpft.

Meinhold (Sokratherm):

Mit unseren vorwiegend erdgasbetrie­benen BHKW-Kompaktmodulen im mitt­leren Leitungsbereich von 50 kW bis  530 kW elektrisch sprechen wir u.a. Stadtwerke, Energieversorger, Contractoren, Anlagenbauer und Kommunen an, die unsere BHKW-Module in Nahwär­mezentralen, Industriebetrieben, Hotels, Krankenhäusern, Pflegeheimen, Wohnsiedlungen und Schwimmbädern einsetzen.

Die meisten Marktchancen sehen wir in den Objekten mit vergleichsweise hohem Wärmebedarf ab cirka 400 kW Spitzenlast. Außer mit Erdgas können unsere BHKW-Module auch mit Klärgas, Flüssiggas, Biogas betrieben werden. Letztendlich wollen wir mit unseren hocheffizienten Anlagen ökologisch und ökonomisch sinnvolle Projekte realisieren.

Was zeichnet Ihre Produkte aus? Wie kann man sich im Bereich der KWK vom Wettbewerb unterscheiden?

Barsties (EC Power):

Unsere XRGI Anlagen verfügen über eine ausgereifte und zuverlässige Technik, die sehr effizient arbeitet und einfach zu installieren ist. Sie sind kompakt, im Betrieb äußerst leise und auch durch lange Wartungsintervalle unschlagbar wirtschaftlich. Die modulare Konzeption ermöglicht eine flexible Bedarfsabdeckung und Vorteile gegenüber Anlagen mit akkumulierter Leistung. Mit der EC Power Regelung kann der Betrieb besonders gut nach dem Strombedarf des Objektes optimiert werden. Unsere Standardhydrauliken gewährleisten ein gutes und problemloses Zusammenarbeiten mit dem Spitzenlastkessel.

Stüber (Kirsch):

Kirsch hat mit den beiden Mikro-BHKW eine besonders kundenfreundliche Technologie auf den Markt gebracht. Das farbige Display mit Touchscreen ist selbsterklärend und einfach zu bedienen. Unsere Aggregate sind sehr kompakte, effiziente und einfach zu installierende stromer­zeugende Gasheizungssysteme in einem formschönen Gehäuse.

Schlüter (Kuntschar u. Schlüter):

Kuntschar u. Schlüter ist seit über 30 Jahren im BHKW-Geschäft als Hersteller tätig. Durch die langjährige Erfahrung bietet Kuntschar u. Schlüter technisch ausgereifte BHKW, die sich im hohen Maß durch Langlebigkeit und Qualität auszeichnen. Abgerundet wird das BHKW durch den Einsatz qualitativ hochwertiger Markenprodukte, die eine langfristige Ersatzteilversorgung sicherstellen. Eine Stärke von Kuntschar u. Schlüter ist darüber hinaus der Auftritt als Komplettanbieter. Neben der Herstellung der Anlagen bieten wir einen eigenen, flächendeckenden Kundendienst und unterstützen bei der Installation der Anlagen.

Weigel (KW Energie):

Wie jedes BHKW erzeugt auch ein smartblock Strom und Wärme. Doch gerade deshalb lohnt sich ein Blick auf die Details, der viele Innovationen und Lösungen ­offenbart, die nicht Standard sind, sondern neue Standards setzen. Das Herzstück unserer smartblocks sind eigene Gas-Motoren mit dem selbst entwickelten und geschützten GSC-Brennverfahren. Unsere smartblock-Motoren überzeugen durch Standfestigkeit, hocheffiziente Wirkungsgrade und Servicefreundlichkeit.

Zusätzlich wurde eine Vielzahl von Neuentwicklungen (Ölsystemmodul, Zentralventilmischer, Abgaswärmetauschermodul und Schalldämpfermodul) in die Serie integriert. Daher zeichnen sich smartblocks durch einen außerordentlich kompakten und servicefreundlichen Aufbau, eine einfache Installation und einen zuverlässigen Langzeitbetrieb aus.

Die BHKW der smartblock-Serie sind zudem alle auch für den Netzparallelbetrieb mit Notstromfunktion lieferbar und können im Fall eines Stromausfalls das Objekt weiterhin mit Strom und Wärme versorgen. Die genannten Merkmale und viele andere mehr machen die Faszination unserer smartblocks aus.

Kampwirth (LichtBlick):

Die Zuhausekraftwerke sind nicht nur die effizientesten ihrer Leistungsklasse und überzeugen mit einem sehr hohen Wirkungsgrad, sondern sie sind auch auf größtmögliche Flexibilität ausgelegt. Das macht sie für die Betreiber so attraktiv.

So bietet LichtBlick unterschiedliche Dienstleistungspakete, aus denen die Betreiber wählen können, um das Zuhausekraftwerk optimal für sich nutzen zu können. So bieten wir flexible Möglichkeiten des Stromeinsatzes. Neben der Eigennutzung kann Strom auch an Mieter vermarktet werden. Die gesamte Strommenge oder auch nicht genutzter Reststrom kann von LichtBlick als Schwarmstrom im Strommarkt vermarktet werden.

Neben dem Handel am Spotmarkt (Day Ahead, Intraday) ist künftig auch die Integration in den Regelenergie-Markt (Sekundärregeleistung) vorgesehen. Diese Flexibilität der Stromvermarktung ist künftig entscheidend. Für Kunden, die heute vor allem auf Eigenstrom setzen, kann in Zukunft bei sich verändernden Preisgefügen im Strommarkt auch die Einbindung in den Strommarkt lukrativ sein. Damit die Betreiber jederzeit alle Optionen nutzen können, wird jedes Zuhausekraftwerk "Schwarmstrom-Ready" ausgeliefert.

Lüning (Lion Energy):

Der lion-Powerblock ist nach eigenen Untersuchungen über Strom- und Wärmebedarf und der jeweiligen Lastgänge in Wohngebäuden entwickelt worden. Dies unterscheidet ihn schon grundsätzlich von sonstigen Techniken, die in der Regel von vorhandenen Antriebs- und Generatortechniken ausgehen und anschließend versuchen, diese Anlagen dann an die Bedarfsfälle anzupassen.

Der lion-Powerblock bietet die Möglichkeit, ein Wohngebäude vollständig mit Raumwärme und Warmwasser zu versorgen und gleichzeitig den Strom so zu produzieren, dass bis zu 80 Prozent dieses produzierten Stroms auch im eigenen Haus verbraucht werden können. Der Strom wird also zeitgerecht produziert. Dazu wird ein Kombispeicher genutzt, der bei höherem Strombedarf die bei der Stromproduktion immer anfallende Wärme aufnimmt und bei niedrigem Strombedarf wieder abgibt.

Der lion-Powerblock richtet sich also nach dem Verhalten der Hausbewohner und nicht umgekehrt, wie es beim Smart Grid häufig gefordert wird (z.B. Stromverbraucher bei günstigen Stromtarifen ein- und sonst ausschalten). Der lion-Powerblock ist also eine einfache Stromerzeugende Brennwertheizung, die bis zu 80 Prozent des produzierten Stroms im Gebäude nutzen kann. Netzdienstleistungen werden nebenbei über das gesetzliche Maß und normativen Forderungen hinaus geliefert.

Kögel (Proenvis):

Wir bieten unseren Kunden Komplettlösungen an. Dazu zählen neben unseren Produkten auch die örtlich erforderlichen, abgestimmten Speichersysteme und Abgassysteme. Standardmäßig sind die Regelung für zwei Heizkreise sowie die Spitzenlastanforderung vorhanden. Zudem bieten wir Fernüberwachung über Internet oder GSM. Wartungsverträge (Wohlfühlpakete) über zehn Jahre inklusive Austausch defekter Teile über die gesamte Laufzeit, Werksservice in Deutschland. Unsere Lösungen weisen einen sehr hohen Wirkungsgrad von über 96 Prozent auf. Die Einbindung in ein Smart Grid erfolgt über hauseigene Webserver-Lösungen.

Großen Wert legen wir auf eine ehrliche, seriöse und qualifizierte Beratung. Das heißt, jedes KWK-Projekt muss im Einzelfall betrachtet werden. Stellt sich dabei zum Beispiel heraus, dass aufgrund des individuellen Bedarfs kein wirtschaftlicher Betrieb absehbar ist, raten wir auch von Projekten ab.

Möllenhoff (Remeha):

Als erstes zum Mikro-KWK eVita: Seit 2009 sind wir mit diesem Produkt im Markt. Der eVita ist ein vollintegriertes Gerät mit Stirlingmotor und nachgeschaltetem Gas-Brennwertkessel. Ideal zur Grundlastabdeckung des Strombedarfs im Ein- und Zweifamilienhaus.

Bei den größeren BHKW (ELW) sind drei Aspekte zuerst zu nennen: die Technik, die Effizienz und die garantierte Sicherheit bei Abschluss eines Vollwartungsvertrages.

Zur Technik: Die beiden BHKW Module für den größeren Leistungsbereich bestehen im Wesentlichen aus einem 4-Takt-Gas­industriemotor (leistungsgeregelter Betrieb von 50 bis 100 Prozent), einem wassergekühlten Asynchrongenerator, einer kompletten BHKW-Steuerung und einer thermoakustischen Verkleidung in schwingungsentkoppelter Bauweise in der die Absicherung des Motorkühlkreislaufs sowie des Heizungskühlkreislaufs integriert sind. Das führt in Summe zu einer kompakten Bauweise (es ist keine separate Zu- oder Abluft erforderlich) – beide Module passen durch eine 80 cm breite Tür und haben eine geringe Aufstellfläche. Außerdem verfügen sie standardmäßig über einen Abgaswärmetauscher zur Brennwertnutzung, einen Primär-Abgasschalldämpfer und einen Plattenwärmetauscher, der den Motorwasserkreislauf vom Heizungsnetz trennt.

Im Lieferumfang enthalten ist eine drehzahlgeregelte Heizungsumwälzpumpe, die eine konstante Vorlauftemperaturregelung ermöglicht. Beide ELW-Modelle sind hocheffiziente BHKW mit einem Gesamtwirkungsgrad von 104,6 bzw. 103 Prozent (be­zogen auf Hi); alle heizgasberührten  Bau­teile sind wasserumspült. Die Module werden im werkseigenen Teststand warmgeprüft und eingestellt; im Lieferumfang sind flexible hydraulische und gasseitige Anschlüsse enthalten.

Kurz gefasst: Die BHKW-Module sind anschlussfertig und nahezu voll ausgestattet. So ist die Konfiguration der Anlage für den Kunden einfach. Mit Abschluss eines Vollwartungsvertrages des Betreibers mit Remeha wird das BHKW über den serienmäßig integrierten Router in das deutschlandweit verfügbare Service-Netz eingebunden. Damit ist sichergestellt, dass jedes Gerät 24 Stunden am Tag, sieben Tage pro Woche, 365 Tage im Jahr überwacht wird und gewartet bzw. instandgesetzt werden kann.

Fuhl (SenerTec):

SenerTec ist mit über 30.000 installierten Mikro-KWK Anlagen Marktführer in Europa und verfügt über eine langjährige Erfahrung mit hohen Qualitätsansprüchen im kleinen Leistungsbereich von KWK-Anlagen. Darüber hinaus zeichnet SenerTec unser einzigartiges Vertriebs- und Servicenetz mit 29 SenerTec Centern und über 1.000 angeschlossenen, qualifizierten Vertriebspartnern, die sich bundesweit kompetent um Interessenten, potentielle Kunden und Dachs Betreiber kümmern, aus. Sie bieten alles aus einer Hand: Beratung, Planung, Lieferung,  Service und Instandhaltung.

Meinhold (Sokratherm):

Unsere BHKW-Module haben im Vergleich zu unseren Wettbewerbern die kompaktesten Abmessungen ihrer Klasse. So können sie auch meist unzerlegt in das Gebäude eingebracht und in engen Heizzentralen installiert werden. Sollten die Einbringöffnungen jedoch zu klein sein, so können unsere BHKW-Module auch in einzelnen Funktionseinheiten angeliefert, eingebracht und im Aufstellraum zusammengebaut werden.

Wir achten bei allen Bauteilen sehr auf Effizienz und Langlebigkeit. Durch ein aus­geklügeltes Wärmeübertragungskonzept erzielen wir Gesamtwirkungsgrade von über 90 Prozent. Die zusätzliche Wärmeleistung von optionalen Brennwert-­Wärmetauschern ist darin noch gar nicht berücksichtigt. Unsere BHKW-Module können auch bei Netzausfall betrieben werden, um Strom zum Beispiel für Beleuchtung, EDV, Aufzüge, Sprinkleranlagen usw. zu liefern. Und schließlich ist uns die Zuverlässigkeit unserer BHKW-Anlagen besonders wichtig. Deshalb verbauen wir nur Qualitätsbauteile und testen jedes BHKW-Modul vor Auslieferung intensiv auf unseren Prüfständen.

Ein oft entscheidender Wettbewerbsvorteil ist unser ausgeklügeltes Fernüberwachungssystem. Mit diesem System, das anfangs per Modem, seit 2011 internetgebunden uneingeschränkten Zugriff auf unsere BHKW-Anlagen erlaubt, verfügen wir heute über eine äußerst umfangreiche Fernüberwachung und -steuerung. Sämtliche für unsere Kunden und für unseren Service relevanten Betriebsdaten stehen jederzeit online zur Verfügung. Durch diese Kombination von Qualität und Innovation haben wir uns in den über  35 Jahren seit Firmengründung auf dem Markt einen guten Ruf erarbeitet. Das zeigt sich immer wieder zum Beispiel auch dadurch, dass alte Bestandsanlagen durch neue Sokratherm BHKW-Module erweitert oder ersetzt werden.

Welchen Stellenwert messen Sie dem Thema abgestimmte Systemtechnik für die KWK bei – zum einen in Verbindung mit einem Spitzenlast-Gasbrennwertkessel, Wärmespeicher und Regelungstechnik und zum anderen in Verbindung mit einem Smart Grid in Bezug zur Energiewende?

Barsties (EC Power):

Eine gute Systemtechnik ist ein Grundbaustein für den wirtschaftlichen Erfolg. Daher arbeiten wir eng mit den Herstellern von Spitzenlastkesseln zusammen und entwickeln gemeinsam Standardhyd­rauliken für unsere Produkte. Dies vereinfacht die Einbindung, vermeidet Planungsfehler und bietet unseren Kunden Sicherheit sowie erfolgreichen Betrieb. In unserer EC Power Regelung ist das Speichermanagement serienmäßig integriert.

Bereits heute sind unsere XRGI Anlagen über unser VPP-Control und das Modbus Gateway in virtuelle Kraftwerke einbindbar. Bestehende Installationen beweisen hier täglich die Praxistauglichkeit. Mit ­unserem Speichermanagement und den Funktionalitäten zur Integration in virtuelle Kraftwerke sind unsere XRGI Anlagen bestens gerüstet, um im Smart Grid positiv für die Energiewende zu wirken. Denn: Energiewende bedeutet ja auch den Wechsel von zentraler zur dezentraler Erzeugung – und dies geht ideal mit unseren XRGI Anlagen.

Stüber (Kirsch):

Kirsch bietet jetzt schon abgestimmte Systempakete an. Auch sind schon Anlagen von Kirsch in virtuelle Kraftwerke eingebunden. Hardwareseitig besteht diese Ausstattung schon in der Serie.

Schlüter (Kuntschar u. Schlüter):

Eine abgestimmte Systemtechnik hat für Kuntschar u. Schlüter einen sehr hohen Stellenwert. Das BHKW reagiert sehr sensibel auf die Hydraulik im jeweiligen Einsatzgebiet. Um lange Betriebszeiten und damit einen wirtschaftlichen Betrieb eines BHKW zu gewährleisten, ist ein passendes Umfeld im Bereich der Wärmeabnahme unerlässlich.

Das Thema Smart Grid ist dabei ebenfalls sehr interessant, weil dies aktiv zur Stabilisierung der Stromnetze beitragen kann. Die Umsetzung sollte jedoch bei der Planung der Anlagen beachtet werden.

Weigel (KW Energie):

Die Anbindung unserer BHKW an das Heizungssystem, an ein virtuelles Kraftwerk und das Internet besitzt bei KW Energie einen großen Stellenwert. So kann unsere BHKW-Steuerung optional bis zu zwei Spitzenlastkessel steuern und die gesamte Heizungssteuerung übernehmen.

Zudem stehen wir aktuell kurz vor der Zertifizierung von VHP-Ready, einem Kommunikationsprotokoll für virtuelle Kraftwerke. Seit eh und je sind unsere Steuerungen auch online erreichbar. So kann aus der Ferne das BHKW überwacht und parametriert werden. Zusätzlich kann die Steuerung automatisch E-Mails an drei Empfänger versenden. Dazu zählen unter anderem Tagesin­formationen, Wartungsaufrufe und Störungsmeldungen. Natürlich legen wir hierbei ein Hauptaugenmerk auf die Onlinesicherheit. So schützen wir die Steuerung vor unerwünschtem Zugriff durch verschiedene Passwörter, eine Brute-Force-Überwachung und vieles mehr.

Kampwirth (LichtBlick):

Diese beiden Aspekte muss man deutlich unterscheiden. Wir haben das Zuhausekraftwerk 2013 dahin gehend weiterentwickelt, dass nun auch ein Einsatz mit Spitzenlastkessel möglich ist. Das macht das Konzept für viele Betreiber wirtschaftlich lukrativer, weil auch sehr große Wärmesenken bedient werden können.

Das Thema Smart Grid steht für LichtBlick im Fokus der Entwicklung. Wobei Smart Grid streng genommen vor allem die intelligente Integration und Steuerung auf Signale im Verteilnetz meint – eine Option, die bisher im Strommarkt nicht existiert, da Verteilnetzbetreiber bei der Netzoptimierung keine signifikante Rolle spielen. Als Strommärkte stehen Mini-BHKW-Betreibern die Strombörse und künftig auch der Regelenergie-Markt zur Verfügung.

LichtBlick hat für die Anlagenüberwachung und -steuerung die IT-Plattform Schwarmdirigent entwickelt. Sie integriert nicht nur BHKW, sondern auch Windräder, PV-Anlagen, stationäre und mobile Speicher und künftig auch steuerbare Lasten in ein Gesamtsystem. Im Rahmen des Schwarmstrom-Konzeptes vermarktet LichtBlick bereits seit 2010 Strom aus Zuhausekraftwerken an der Strombörse. Zunächst im Day Ahead Handel, mittlerweile auch im lukrativeren Intraday Handel. Derzeit bereitet LichtBlick den Einstieg in den Regelenergie-Markt und die Bereitstellung von Sekundärregelleistung (SRL) vor. Ein Pool von Zuhausekraftwerken wird dann SRL bereitstellen.

Smart Grid Lösungen auf Verteilnetzebene hat LichtBlick ebenfalls bereits erfolgreich mit dem Netzbetreiber Stromnetz Hamburg in einem der wenigen echten Praxistests für Smart Grid in Deutschland entwickelt. Wir haben gezeigt, dass ein Verbund von Zuhausekraftwerken zuverlässig lokale Lastspitzen in einem Verteilnetz abdecken kann. Derzeit fehlen aber noch die regulatorischen Anreize für entsprechende Geschäftsmodelle.

Lüning (Lion Energy):

Abgestimmte Systemtechnik ist sicher erforderlich. Sie ist allerdings deutlich "schlichter" und damit sehr benutzerfreundlich. Zum lion-Powerblock gehört ein Kombispeicher (für Warmwasserversorgung und als "Quelle" für den Heizungsvorlauf) und in besonderen Fällen ein einfacher Spitzenlastkessel. Letzterer ist nur für die wenigen Stunden eines Jahres notwendig, in denen die aktuelle Heizlast die Wärmeleistung des lion-Powerblocks übersteigt.

Der lion-Powerblock enthält im Übrigen eine vollständige Heizungsregelung mit der Möglichkeit, zwei Mischer anzusteuern. Darüber hinaus sind Zeiteinstellungen für die "stromorientierte Fahrweise" möglich. Für die Verbindung zum Smart Grid gibt es eine Schnittstelle, die auf Wunsch genutzt werden kann.

Für die Bedürfnisse der Energiewende ist die Anlage allerdings einfacher und effektiver gerüstet: Sowohl die Netzfrequenz als auch die -spannung wird ständig überwacht. Ab 50,2 Hz wird die Leistung kontinuierlich heruntergefahren, um bei 51,3 Hz die Stromproduktion ganz abzuschalten. Die Wärmeversorgung läuft dann bei Bedarf weiter! Umgekehrt kann die Leistung bei sinkender Netzfrequenz bzw. sinkender Spannung kurzfristig angehoben werden, um das Netz zu stützen. Eine Vielzahl der Anlagen wird so signifikante Netzdienstleistungen erbringen können. Das alles kann ohne Steuerung von außen funktionieren, allein durch Frequenz- und Spannungsüberwachung und entsprechende Reaktionen.

Kögel (Proenvis):

Abgestimmte Systemtechnik ist eines der wichtigsten Themen der KWK – deshalb bieten wir ja auch das komplette Paket an. Vor allem die Erreichbarkeit der Anlagen über Internet oder GSM ist ein Baustein zu einer Smart Grid Lösung bzw. ein nötiger Schritt zum virtuellem Kraftwerk.

Möllenhoff (Remeha):

Durch immer komplexere Heizsysteme wird die abgestimmte Systemtechnik beim Anlagenbauer/installierenden Betrieb und besonders auch beim Betreiber zunehmend wichtiger. Beim eVita, dem BHKW im kleinen Leistungsbereich, bieten wir schon immer ausschließlich Systemlösungen an.

Bei den größeren BHKW ab 20 kW elektrischer Leistung haben wir auch sehr viel Wert auf eine Systemlösung BHKW plus Kessel gelegt. Der Anlagenersteller erhält durch den Einsatz eines Remeha-BHKW in Verbindung mit einem Remeha-Spitzenlastkessel und Pufferspeicher ein funktionierendes, aufeinander abgestimmtes Heizsystem, das für ihn ein hohes Maß an Planungs- sowie Kalkulationssicherheit bedeutet. Die Anlagen zeichnen sich durch eine hohe Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit aus. Ein intelligentes Regelungssystem ermöglicht die Einbindung des ELW 20-43 sowie des ELW 50-100 in nahezu jede Wärmeversorgungsanlage. Des Weiteren können die beiden BHKW auch in ein intelligentes Stromnetz eingebunden werden. Der Einsatz im Smart Grid wird sicherlich an Bedeutung gewinnen und dafür sind die Module schon jetzt vorgerüstet.

Fuhl (SenerTec):

Die Systemtechnik ist für die KWK ein ganz zentrales Element. Nur mit der Systemtechnik lässt sich der Betrieb einer KWK-Anlage optimieren und die Wirtschaftlichkeit steigern. Bereits seit vielen Jahren bieten wir den Dachs daher mit einem Pufferspeicher, einem Abgaswärmetauscher zur Brennwertnutzung, einer integrierten Warmwasserbereitung sowie einer intelligenten Systemsteuerung mit Heizkreis-, Mischer- und Pumpenregelungen an.

Bei Bedarf kann man das System mit einem zusätzlichen Gas-Brennwertgerät, das als Spitzenlastwärmeerzeuger am Pufferspeicher integriert wird, nachrüsten. Alle Komponenten sind ideal aufeinander abgestimmt. Das vereinfacht die Planung, die Installation und den Betrieb der Anlagen. Natürlich verfügt der Dachs über moderne Kommunikationsschnittstellen, die eine Fernüberwachung und -konfiguration auch via Internet durch Servicepartner und Betreiber ermöglichen. Und auch für die Zukunft, wie etwa das Smart Grid und den Einsatz in virtuellen Kraftwerken, ist der Dachs heute schon bestens vorbereitet.

Meinhold (Sokratherm):

Diese Frage hat sicherlich große Bedeutung für die Mikro-KWK, bei der u.a. aus Kostengründen eine möglichst weitgehende Standardisierung und eine Verschmelzung dieser Technik mit Kessel und/oder Wärmespeicher anzustreben ist, um den großen Markt der Einfamilienhäuser erobern zu können. Hierfür sind unsere BHKW-Module aufgrund ihrer Leistungsgröße nicht geeignet.

Gleichwohl messen wir der Systemtechnik im Umfeld unserer BHKW-Anlagen einen sehr hohen Stellenwert bei. Daher haben wir schon in den 1990er Jahren eine übergeordnete Steuerung entwickelt, die die BHKW-Anlage, den Kessel und den Wärmespeicher ansteuert und für einen optimalen Betrieb sorgt. Dieses System wurde konsequent weiterentwickelt und gehört heute serienmäßig zum Lieferumfang.

Im Zuge der Energiewende wird das Smart Grid große Bedeutung erlangen. Mit jeder neuen Windkraft- und jeder neuen PV-Anlage steigen die Belastungen der Stromnetze aufgrund der witterungsbedingten Schwankungen. Zu deren Ausgleich wird immer mehr Regelenergie benötigt, die durch dezentrale KWK-Anlagen bereitgestellt werden kann, die zu virtuellen Kraftwerken zusammengeschaltet werden.

Das kann so aussehen, dass der BHKW-Betreiber dem Betreiber des virtuellen Kraftwerkes gegen Entgelt die Möglichkeit einräumt, kurzzeitig die BHKW-Leistung zu reduzieren, wenn zum Beispiel gerade zu viel Windstrom im Netz ist, oder BHKW-Anlagen zu starten, wenn im Netz Leistung fehlt. Unsere Kunden können diesen Schritt übrigens jetzt schon gehen. Wir bieten bereits heute eine zertifizierte Schnittstelle für virtuelle Kraftwerke an.

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Welche Vertriebsstrategie verfolgen Sie für Ihre KWK-Lösungen? Setzen Sie eher auf das Heizungsfachhandwerk, auf Planer und Architekten oder mehr auf Energiedienstleister und regionale Energieversorger?

Barsties (EC Power):

Der KWK-Einsatz wird regional von ­unterschiedlichen Akteuren vorangetrieben. Daher arbeiten wir mit allen Marktpartnern zusammen. Deutschlandweit haben wir EC Power Premium Partner etabliert, die direkt vor Ort und in der Region als autorisierte EC Power Ansprechpartner zur Verfügung stehen. So wird auch ein guter, qualifizierter und schneller Kundendienst sichergestellt.

Stüber (Kirsch):

Unser Vertrieb erfolgt über das Handwerk und über spezialisierte Systempartner, auch aus dem Umfeld der Energieversorger.

Schlüter (Kuntschar u. Schlüter):

Vertriebstechnisch ist Kuntschar u. Schlüter breit aufgestellt. In Gesprächen mit Planern und Architekten bieten wir die Unterstützung bei der Projektentwicklung an. Die eigentliche Installation erfolgt meist durch das Heizungsfachhandwerk. Zum Kundenkreis gehören darüber hi­naus aber auch Energiedienstleister und regionale Versorger.

Weigel (KW Energie):

Im Inland vertreiben wir unsere BHKW grundsätzlich überwiegend über das Fachhandwerk und spezielle BHKW-Fachfirmen. Seit einiger Zeit gewinnt aber auch der Absatz über spezialisierte Großhändler an Bedeutung. Natürlich arbeiten wir auch intensiv mit Planern und Fachberatern zusammen. Dazu bieten wir bei uns im Haus regelmäßige Schulungsprogramme an.

Der Export in die europäischen Nachbarländer (z.B. Österreich, Großbritannien, Spanien oder Slowenien), der knapp  25 Prozent unsers Absatzes ausmacht, wird ausschließlich über einen Handelspartner vor Ort abgewickelt, der die zentrale Kommunikationsschnittstelle zwischen uns und den Kunden vor Ort bildet.

Kampwirth (LichtBlick):

Die Heizungsbranche ist für LichtBlick mittlerweile einer der wichtigsten Vertriebskanäle. Unsere Zusammenarbeit mit der GC-Gruppe ist hier ein Meilenstein. Die GC-Gruppe vertreibt die Zuhausekraftwerke über den Fachgroß­handel und seine rund 800 Standorte in Deutschland. Zudem bieten wir dem ­Heizungsfachhandwerk eine Zusammen­arbeit als Premiumpartner an.

Neben Schulungen steht LichtBlick den Heizungsbauern mit weiteren Serviceleistungen und unterstützend zur Seite. Bei der Akquise neuer Kunden lassen wir die Heizungsbauer ebenfalls nicht alleine. Denn neben der Eigenakquise der Handwerkspartner unterstützt LichtBlick durch die aktive Vermittlung von Endkunden an seine Partner: Wir gewinnen Endkunden und vermitteln diese Aufträge direkt an unsere Handwerkspartner.

Lüning (Lion Energy):

Wir setzen zunächst auf den Anwender, der die Technik einsetzen und den Nutzen genießen möchte. Als Berater arbeiten wir gern mit allen zusammen, die das Konzept unterstützen und damit dauerhaft zufriedene Kunden haben möchten. Das Heizungs- und Elektrofachhandwerk, Planer, Architekten und Energiedienstleister können von der Technologie profitieren. Mit regionalen Energieversorgern sind wir im beginnenden Gespräch darüber, wie unser Konzept für sie und die Kunden von Nutzen sein kann.

Kögel (Proenvis):

Wir versuchen alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Grundsätzlich bedienen wir alle angesprochen Vertriebswege – Planer, Architekten und Fachhandwerker. Zudem sind Energiedienstleister und Energieversorger mit ihren Contracting-Modellen als Vertriebsmultiplikatoren für unsere KWK-Anlagen sehr interessant.

Möllenhoff (Remeha):

Wir setzen klar und deutlich auf ein ­koordiniertes Miteinander. Es gibt viele ­unterschiedliche Bedarfs- und Anfrage­situationen, auf die wir kundenorientiert und kundengerecht reagieren. Primär ist unser Vertrieb natürlich im Markt zusammen mit dem Großhandel klar in Richtung Handwerker orientiert.

In vielen Projekten ist ebenso intensive Vorarbeit in Zusammenarbeit mit Planern und Architekten gefragt. Auch in diesen objektspezifischen Prozessen stehen wir vollumfänglich mit unserem Know-how in der Anlagentechnik zur Verfügung. Das gleiche gilt auch für Energieversorger, Contractoren und andere Kunden.

Fuhl (SenerTec):

Wir setzen ganz klar auf das Fachhandwerk, unterstützt durch unsere 29 SenerTec Center. Nur über unsere qualifizierten Vertriebspartner vor Ort haben wir den direkten Zugang zum Kunden und können ihnen unser "Rundum-Sorglos-Paket" bieten. Dabei spielen Planer, Architekten und Energieberater eine wichtige Rolle, wenn es um das Thema Energieeffizienz geht. Im Zuge der Erschließung von größeren Immobilien durch KWK im Nahwärmeverbund gewinnen zunehmend Energiedienstleister und regionale Energieversorger an Bedeutung.

Meinhold (Sokratherm):

Als konzernunabhängiges Familienunternehmen haben wir keine Bindungen oder Vorgaben, auf die wir Rücksicht nehmen müssten. Wir beliefern jeden Kunden, für den wir ein geeignetes BHKW im Programm haben. Dabei reizt uns auch die Realisierung von indivi­duellen Lösungen, wie die Nutzung der BHKW-Wärme zur Klimatisierung, Dampferzeugung oder Erwärmung von Thermoöl.

Im Vorfeld der Beauftragung haben wir vor allem mit Endkunden und mit Planern zu tun. Unsere Vertriebs­ingenieure beraten auf Basis unserer langjährigen Erfahrung hinsichtlich optimaler Auslegung, Einbindung und Wirtschaftlichkeit der BHKW-Anlage. Wichtiges Ziel für uns ist, unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.

Nach Auftragserteilung kümmern sich dann unsere Projektingenieure um die termingerechte Umsetzung des Auftrages. Hierzu halten sie Kontakt zum Kunden, zum Planer und zum Anlagenbauer. Nach der Inbetriebnahme kümmern sich die Projektingenieure noch so lange um das BHKW, bis es optimal läuft. Hierfür können u.a. die Betriebsaufzeichnungen ausgewertet werden, die über unser internetbasiertes Überwachungssystem ständig online zur Verfügung stehen.

Wie schätzen Sie das Interesse und die Akzeptanz für die Technik ein – beim Endkunden, beim Heizungsfachhandwerk, beim Planer/Architekten und beim Energieversorger?

Barsties (EC Power):

Die Installation eines Kessels ist heute Standard und einfach. Die KWK-Technik wird bedauerlicherweise immer noch von einigen Akteuren als zu kompliziert angesehen. Hier hilft unser Standard, denn: mit unserer XRGI ist KWK einfach. Dort, wo dies erlebt wurde, ist sofort Akzeptanz und Interesse vorhanden.

Insofern zeigen wir allen Akteuren: die KWK ist technisch einfach. Dies ist auch wichtig, da Endkunden unter hohen Energiepreisen stöhnen und Entlastungen mit KWK-Anlagen suchen. Und dies ist technisch ganz einfachh mit unserer XRGI Baureihe realisierbar.

Stüber (Kirsch):

Immer wieder erreichen uns Anfragen von Heizungsfachhandwerkern nach Fortbildung und Schulung an unseren Geräten. Dem kommen wir gerne nach. Auch an unseren Messeständen bekommen wir viel Zuspruch nicht nur durch interessierte Endkunden, sondern auch durch Planer, Architekten und das Handwerk.

Schlüter (Kuntschar u. Schlüter):

Nach unseren Erfahrungen ist die Akzeptanz der Anlagen bei den Energieversorgern und bei den Endkunden sehr hoch. Bei Planern/Architekten und im Fachhandwerk muss man aus unserer Sicht nach den Tätigkeitsschwerpunkten der Unternehmen differenzieren.

Hier gibt es einige Betriebe, die sich bisher nicht mit der Technik beschäftigen, weil sie aus ­unterschiedlichen Gründen diese bisher nicht eingesetzt haben. Es gibt inzwischen jedoch auch sehr viele, die für die KWK-Technik offen sind und diese auch gut installieren können.

Weigel (KW Energie):

In den letzten Jahren hat die Marktakzeptanz sowohl bei den Fachleuten als auch beim Endkunden deutlich zugenommen. Zudem ist ein BHKW mittlerweile der zentrale Baustein einer modernen und hocheffizienten Energieerzeugung.

Überall dort, wo Strom und Wärme, am besten zeitgleich, benötigt werden, ist das BHKW meist die erste Wahl, um die Energiekosten zu reduzieren und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. BHKW können zudem flexibel und wetterunabhängig Strom und Wärme erzeugen und die öffentlichen Stromnetze entlasten und stützen.

Kampwirth (LichtBlick):

Für Endverbraucher gewinnt das Thema Eigenversorgung an Relevanz – seien es die Hoteliers, die dadurch einen erheb­lichen Kostenfaktor reduzieren können oder Wohnungsgesellschaften bzw. Immobilienbesitzer, die dadurch die Attraktivität für Mieter steigern wollen. Sie sind auf der Suche nach attraktiven Heizungslösungen und wir bieten ihnen mit dem Zuhausekraftwerk sogar eine Heizung, die innerhalb weniger Jahre Geld für den Betreiber verdienen kann.

Die Heizungsbranche hat erkannt, dass kaum ein anderes Mini-BHKW in dieser Leistungsklasse so viele Vorteile bietet wie das Zuhausekraftwerk. Die Zusammenarbeit mit der GC-Gruppe wird die Akzeptanz und das Interesse an den Zuhausekraftwerken in dieser Branche weiter steigern. Bei regionalen Energieversorgern, wie Stadtwerken, sehen wir mittlerweile auch ein großes Interesse, da sie mit den Zuhausekraftwerken zu aktiven  Akteuren der Energiewende werden. So können sie die Mini-BHKW zum Beispiel für die Nahwärmeversorgung nutzen und gleichzeitig umwelt- und klima­freundlichen Strom erzeugen.

Lüning (Lion Energy):

Beim Endkunden ist der Bekanntheitsgrad, wie schon erwähnt, noch gering. Beim Heizungsfachhandwerk und Planer/Architekten ist die KWK nach meiner Einschätzung deutlich besser bekannt als beim Endkunden. Sie ist aber auch hier nicht so dauerhaft präsent, wie es wünschenswert wäre.

Die Gründe dafür sind nach meiner Ansicht vielfältig, unter anderem ist zu nennen, dass traditionelle BHKW auch aufgrund der vorhandenen Normen und Richtlinien ganz anders und deutlich komplizierter eingeplant wurden als es für den lion-Powerblock nötig wäre. Man kann den lion-Powerblock sehr viel einfacher mit Erfolg in viele ­Anwendungen bringen.

Kögel (Proenvis):

Nach unserem Eindruck ist das Interesse sehr hoch. Jeder hat schon von der KWK-Technik gehört. Ein Grund für die trotz großer Nachfrage nur mäßigen Abschlüsse liegt in der bereits erwähnten Verunsicherung des Marktes. Wir brauchen dringend Rechtssicherheit.

Möllenhoff (Remeha):

Das Interesse wie auch die Akzeptanz ist hoch, beim eVita wie auch bei den ELW. Die Herausforderung wird weiterhin da­rin bestehen, durch Information, Schulungen, Referenzen usw. die Thematik KWK insgesamt weiter voranzubringen. Je sensibilisierter die SHK-Fachleute und Planer sind, umso eher können entsprechende Objekte mit dieser Technik ausgestattet werden. So ist für den Endkunden ein echter Mehrwert möglich und allen energiepolitischen Zielen wird ebenso gedient.

Fuhl (SenerTec):

Das Interesse ist enorm, dennoch ist die KWK längst nicht so verbreitet, wie wir es uns wünschen würden. Noch dominieren klassische Heizungen. Steigende Strom- und Brennstoffkosten machen es jedoch immer notwendiger, die eingesetzte Primärenergie möglichst effizient zu verwenden, so entdecken immer mehr Planer und Fachhandwerker die KWK als ideale Lösung, um dauerhaft die Energiekosten in den Griff zu bekommen. Nur sie erzeugt gleichzeitig kostengünstig Wärme und Strom, das kann ­weder die Photovoltaik noch  eine Wärmepumpe für sich allein betrachtet leisten. Deshalb nutzen auch immer mehr Immobilienbesitzer und Gewer­betreibende die Vorteile der KWK.

Bei Energieversorgern, die die KWK-Tech­nologie schon seit Jahren erfolgreich einsetzen, finden zunehmend die Systemdienstleistungen der KWK, was ihre hohe Flexibilität, die Bereitstellung von Regelenergie sowie die Sta­bi­lisierung von Verteilnetzen betrifft, hohe Aufmerksamkeit. Ein umfangreiches Schulungsangebot von Fachseminaren an unseren drei Schulungsstandorten Schweinfurt, Osnabrück und Offenburg zum Thema KWK hat die Akzeptanz beim Fachhandwerk als auch bei Planern nachweislich deutlich gesteigert. Für konkrete Planeranfragen stehen unser Planungshotline-Team und natürlich auch unsere erfahrenen SenerTec Center bereit.

Meinhold (Sokratherm):

Glücklicherweise hat die KWK in den vergangenen zehn Jahren deutlich an Bekanntheit und Akzeptanz gewonnen. Vor dem Inkrafttreten des KWK-Gesetzes im Jahr 2002 war KWK eher ein ­Nischenthema, das oft nur Fachleuten bekannt war. Heute müssen wir bei Erstkontakten potentiellen Kunden das Thema KWK kaum noch grundsätzlich erklären, sondern können direkt die konkrete Ausgestaltung des BHKW-Projekts diskutieren.

Am anschaulichsten lässt sich die zunehmende Bedeutung der KWK auf dem Gemeinschaftsstand "Dezentrale Energieversorgung" zur Hannover Messe ablesen: Der Stand ist seit dem ersten gemeinsamen Auftritt der KWK- und Contracting-Branche in 2009 mit 13 Ausstellern und 600 m² Gesamtfläche jedes Jahr ein Stück gewachsen, so dass dort bei der diesjährigen Hannover Messe etwa 40 Aussteller auf 2.000 m² ihr Branchenwissen und ihre Produktneuheiten präsentierten. Wir haben dort als Messeneuheit unser BHKW-Modul GG 530 präsentiert – das weltweit kompakteste BHKW der 500 kW Klasse.

Wie ist Ihre Markterwartung für die KWK? Und wo sehen Sie dabei noch die größten Problemfelder bzw. Handlungsbedarf?

Barsties (EC Power):

Aktuell sehen wir im Markt eine Verunsicherung durch die unklaren gesetzlichen Vorgaben. Das größte Risiko ist die Politik und die Gesetzgebung, welche die Effizienztechnologie KWK und damit Umwelt- und Klimavorteile be- und verhindert. Und dies, obwohl die Bundesregierung am Ziel 25 Prozent KWK festhält. Eine paradoxe Situation.

Wir sehen aber erste Anzeichen der Besserung. Werden die konstruktiven Vorschläge seitens unserer Verbände und Interessenorganisationen zur zukünftigen gesetzlichen Ausgestaltung umgesetzt, kann es zum eingangs erwähnten Boom kommen. Dann profitieren alle: Endkunden, Marktpartner, Hersteller, Umwelt und Klima – eine ideale "win-win" Situation!

Stüber (Kirsch):

Für die Zukunft wünschen wir uns eine politische Landschaft, die ernsthaft die Energiewende vorantreibt und eine klare, nachhaltige und verlässliche Struktur aller Förderungen. Kunden müssen auf die politischen Rahmenbedingungen vertrauen können.

Schlüter (Kuntschar u. Schlüter):

Die KWK hat noch ein sehr hohes Potential, weil es unter anderem in den indus­triellen Anwendungen noch viele gute Einsatzmöglichkeiten gibt. Jedoch reagiert der Markt auch sehr sensibel auf politische Veränderungen. Die geplante Beteiligung des eigenerzeugten Stroms an der EEG-Umlage wird große negative Auswirkungen auf die weitere Marktentwicklung haben.

Vor diesem Hintergrund ist es aus unserer Sicht wichtig, Änderungen bei der Gesetzgebung und Förderungen langfristig und mit einer ausreichenden Übergangsfrist anzusetzen, um hier dem Markt die Möglichkeit zu geben, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen. Die aktuellen Rahmenbedingungen für den Einsatz von KWK sind aus unserer Sicht gut und bieten die Möglichkeit, KWK-Anlagen äußerst wirtschaftlich zu betreiben. Weiterhin sehen wir ein noch ungenutztes Potential aus dem Bereich des Elektrofachhandwerks. Aus diesem Bereich erhalten wir bislang sehr wenige Anfragen zu KWK-Projekten.

Weigel (KW Energie):

Grundsätzlich ist unsere Erwartung an die mittel- und langfristige Marktentwicklung sehr positiv. Entscheidend ist aber für BHKW-Betreiber die Planungssicherheit. Die aktuellen Entwürfe zur EEG-Änderung sind in diesem Zusammenhang leider kontraproduktiv und haben das Potential, die positive Entwicklung zu behindern.

Die BHKW-Technik ist zuverlässig, effizient und wirtschaftlich. Einzig gesetzliche Einschränkungen oder Belastungen können den Ausbau der KWK in Deutschland belasten. Die Energiewende kann und wird aus unserer Sicht nur mit KWK funktionieren, die ganz besonders im Hinblick auf virtuelle Kraftwerke eine zentrale Rolle spielen wird.

Kampwirth (LichtBlick):

Unsere Markterwartung für die nächsten Jahre ist sehr positiv. Nachdem wir anfangs mit einigen Herausforderungen zu kämpfen hatten, sind wir nun technisch und vertrieblich sehr gut gerüstet. Wir sehen für die Zuhausekraftwerke noch erhebliches Potential.

Zwei Aspekte sind für den weiterhin erfolgreichen Vertrieb wesentlich: Zum einen eine Informations­offensive bei unseren Zielgruppen – denn wir merken in unseren Gesprächen mit unseren Kunden immer wieder, dass die Vorteile, die der Austausch einer alten Heizungsanlage mit sich bringen, oft gar nicht bekannt sind. Und zum anderen weiterhin attraktive Fördermöglichkeiten und Rahmenbedingungen. Finanzielle Anreize erleichtern die Entscheidung für eine Modernisierung der Heizungsanlage.

Lüning (Lion Energy):

Bei jährlich cirka 600.000 Heizungs­einbauten in Bestandsgebäude und rund 100.000 Neubauten in Deutschland ist ein sehr großer Markt für die KWK jeder Art vorhanden. Für die nächsten zwei Jahre gehen wir trotzdem noch von einem langsamen Anstieg der Verkaufszahlen aus. Das kann sich danach sehr schnell nach oben bewegen. Wichtig wäre eine Kampagne, wie sie ähnlich bei Wärmepumpen veranstaltet wurde und wird.

Handlungsbedarf ist nach meiner Meinung auf drei Feldern:

Erstens: Die Beantragung von Fördermitteln ist trotz schon erfolgter Vereinfachung immer noch zu kompliziert und in den vorgeschriebenen unterschiedlichen zeitlichen Abfolgen für den Endkunden und den Handwerker kaum zu realisieren. Die Last liegt derzeit beim Hersteller. Hier ist weitere Vereinfachung angefragt.

Zweitens: Öffentliche Unterstützung in der Information der Bevölkerung kann wie auf anderen Feldern gute Hilfe leisten. Viele Energieberater "vergessen" die KWK gelegentlich neben den anderen Möglich­keiten zur Energieeinsparung, Ressour­censchonung und zum Umweltschutz. Insbesondere ist KWK bezahlbar und sehr effektiv.

Drittens: Die Verunsicherung der Kunden durch veröffentlichte Gedankenspiele, wie die Besteuerung des selbst erzeugten und selbst genutzten Stroms, ist kontraproduktiv. Solche Dinge führen ­sofort zu Kaufzurückhaltung. Die Wirtschaftlichkeit der Anlagen ist aus Endkundensicht gegeben, wenn der eingesetzte Mehraufwand für eine KWK zu einer vernünftigen Rendite führt. Dies wird auch dann noch gegeben sein, wenn die Anfangsphase mittels Fördermittel über­wunden ist und die Herstellkosten dank Mengenausweitung entsprechend sinken. Damit ist die Markterwartung für KWK-Anlagen nach meiner Meinung als gut bis sehr gut an­zusehen.

Kögel (Proenvis):

Unsere Einschätzung der Marktentwicklung ist unter folgenden Voraussetzungen sehr hoch: Es sollte schnellstens Rechtssicherheit bei den Förderrahmenbedingungen hergestellt werden. Und der administrative Aufwand muss deutlich reduziert werden. Notwendig sind zudem Lösungen im Markt für virtuelle Kraftwerke und ein Smart Grid. Wichtig ist, dass bei den Planungen nicht die Investition, sondern die Amortisation im Vordergrund steht. Den potentiellen Kunden müssen wirtschaftlich optimale Lösungen angeboten werden – und dies in einer konservativen Betrachtung.

Leider sind diesbezüglich noch zu viele schwarze Schafe im Markt unterwegs. Dies bedeutet auch, dass die Größe der eingesetzten BHKW zwingend so gewählt werden muss, dass eine jährliche Laufzeit von 4.000 Stunden nicht unterschritten wird. Die Anlage muss sich in maximal sechs Jahren amortisiert haben.

Handlungsbedarf sehen wir auch bei den Speichersystemen und der Antriebstechnik – an beidem arbeiten wir. So müssen die Speicher leistungsfähiger werden. Und bei den Motoren sollte das Verhältnis von ein Drittel elektrischer und zwei Drittel thermischer Energie umgedreht werden. Die Anlagen könnten dann elektrisch und nicht thermisch geführt werden.

Möllenhoff (Remeha):

Wir sehen die langfristige Marktentwicklung sehr positiv. Der Bedarf ist da und die Notwendigkeit ist unbestritten – auch im Hinblick auf die anvisierten Klimaziele. Für Irritationen sorgen zum Teil die anstehende Neuformulierung des EEG und die Neugestaltung der EEG-Umlage hinsichtlich der Umlagepflicht beim "Eigenstrom"-Verbrauch. Dadurch entsteht eine Verunsicherung bei möglichen Investoren – diese Verunsicherung ist bei genauerer Betrachtung relativ unbegründet, die Sorge um eine unverhältnismäßige Verlängerung bzw. Beeinträchtigung der Amortisation der einzelnen Anlage ist in den allermeisten Fällen bei den kleineren BHKW bis 50 kW vernachlässigbar.

Hinzu kommt, dass das neue KWK-Gesetz erst in der zweiten Jahreshälfte in den Entwurfsstatus gehen soll. Das schafft aufgrund fehlender Informationen zumindest nicht mehr ­Sicherheit. Wichtig ist: je klarer, langfristiger und verlässlicher die Rahmenbedingungen ausgestaltet werden, umso besser kann die Technik in den Markt gebracht werden.

Fuhl (SenerTec):

Damit bis 2020 tatsächlich 25 Prozent unseres Stromes anteilmäßig aus KWK kommen, müssen jetzt seitens der Regierung die Weichen nachhaltig und konsequent gestellt werden, denn private und gewerbliche Nutzer benötigen planbare und langfristige gesetzliche Rahmenbedingungen. Ständige Gesetzesänderungen und unstete Fördersituationen führen ansonsten zu einer Verunsicherung und einer daraus resultierenden Kaufzurückhaltung bei potentiellen Kunden.

Auch trägt die derzeitige Diskussion über eine anteilmäßige Belastung der hocheffizienten KWK mit der EEG-Umlage für den Stromeigenverbrauch nicht zu einem weiteren Ausbau der KWK und damit zum Erreichen der Klimaschutzziele der Bundesregierung bei. Unsere Forderung an die Politik lautet daher: Die Eigenstromerzeugung mit hocheffizienter KWK im kleinen Leistungsbereich bis 20 kW elektrisch darf auch zukünftig nicht durch die EEG-Umlage belastet werden; weder anteil­mäßig noch in vollem Umfang.

Meinhold (Sokratherm):

Mittel- und langfristig sehen wir sehr gute Perspektiven für die dezentrale KWK. Keine andere Technologie ver­bindet Umweltschutz so gut mit Kosteneffizienz, Flexibilität und Regelbarkeit. Anders als Atom- oder Kohle- kraftwerke sind dezentrale KWK-Anlagen die ideale Ergänzung zu den fluktuierenden erneuerbaren Energieträgern Wind und Sonne. Wir fordern von der Politik, sich klar zum notwendigen Ausbau der KWK zu bekennen und unüberlegte Ankündigungen zu unterlassen, die zu Verunsicherung des KWK-Marktes führen.

Dienstag, 29.04.2014