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Stimmen zum Klimaschutzpaket

Mittwoch, 25.09.2019

Verbändeerklärung des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie, Zentralverbands Sanitär Heizung Klima und Deutschen Großhandelsverbands Haustechnik

Das bereits 2017 von der Heizungsbranche und der Energiewirtschaft entwickelte Konzept von steuerlichen Anreizen setzt die Bundesregierung zumindest im Eckpunktepapier vom 20. September 2019 weitgehend um. Die Verbände begrüßen diesen Schritt und insbesondere die Tatsache, dass die steuerlichen Anreize attraktiv, unbürokratisch und technologieoffen gestaltet werden sollen. BDH, ZVSHK und DG Haustechnik sehen die Entscheidung der Bundesregierung, zusätzlich zu den steuerlichen Anreizen eine Austauschprämie für ineffiziente Heizungen in Höhe von 40 Prozent der Investitionssumme einzuführen, ebenfalls als grundsätzlich positiv. Dass diese Austauschprämie nicht nur, wie vorher befürchtet, für den Heizkessel alleine, sondern für das gesamte "neue effiziente Heizsystem" gelten soll, trägt eindeutig die Handschrift der Heizungsbranche und ist somit inhaltlich und von der Sache her zu begrüßen. Die drei Verbände fordern die Bundesregierung auf, im Prozess der Konkretisierung der Eckpunkte die Kompetenz der Heizungsbranche vollumfänglich einzubeziehen. BDH, ZVSHK und DG Haustechnik stehen für diesen nunmehr rasch durchzuführenden Konkretisierungsprozess zur Verfügung.

Erneuerung von Heizanlagen

Auf der 10. Deutschen Wärmekonferenz beschrieben die Verbände das enorme CO2-Minderungspotenzial im Wärmemarkt.

Mit 800 TWh verbrauchen die Deutschen ein Drittel der Energie nur für das Heizen und für Warmwasser. Knapp 21 Mio. Heizungen versorgen die Bevölkerung mit Wärme und Warmwasser. Aber 12 Mio. dieser Kessel sind völlig veraltet, verbrauchen zu viel Erdgas oder Heizöl und emittieren deutlich zu viel CO2. Wird ein alter Kessel gegen moderne Heiztechnik getauscht, können im Durchschnitt ca. 2,7 t CO2 pro Jahr eingespart werden. Multipliziert man die 2,7 t mit den 12 Mio. Altanlagen, so ergibt sich ein gesamtes Einsparpotenzial von 32 Mio. t CO pro Jahr.

Um die angestrebten CO2-Minderungsziele für das Jahr 2030 zu erreichen, muss das Austauschtempo ineffizienter Heizungsanlagen deutlich gesteigert werden. Erforderlich ist die Verdopplung der jährlichen Austauschzahl von heute 600.000 auf 1,2 Mio. Altanlagen. Diese Zielvorgabe lässt sich nach Einschätzung von BDH, ZVSHK und DG Haustechnik mit den beiden zentralen Maßnahmenvorschlägen des Klimapakets erreichen: die Schaffung steuerlicher Anreize für Effizienzinvestitionen im Gebäude sowie einer Abwrackprämie für ineffiziente Heizkessel. Sowohl die entsprechende Technologie als auch die Kapazitäten des installierenden Handwerks sind hierzu vorhanden.

Gebot der Technologieoffenheit

Wichtig hierbei ist ein technologieoffener Ansatz, der Modernisierungen im gesamten Spektrum moderner Anlagentechnik für alle Energieträger fördert und nicht auf Maßnahmen beschränkt, die gegebenenfalls regional nicht umsetzbar oder für Investoren zu unwirtschaftlich werden können. Die Heizungswirtschaft erwartet von der Politik jetzt eine schnelle Umsetzung der einzelnen Vorschläge in entsprechende Vorgaben und Gesetze. Um die notwendige Akzeptanz potentieller Anlagenmodernisierer zu finden, ist es für Hersteller, Handwerk und Großhandel zwingend erforderlich, diese Vorgaben attraktiv, unbürokratisch, verstetigt und technologieoffen zu gestalten.

Soll eine wirksame Klimapolitik tatsächlich die CO2-Minderungspotentiale von 32 Mio.t erschließen, bedarf es der Nutzung aller vorhandenen technischen Optionen, die von der Europäischen Union mindestens das Energielabel A tragen: Brennwerttechnik, Wärmepumpen, Solarthermie, Holzkessel sowie Photovoltaik und Brennstoffzellen – und zukünftig "Green Gases" und "Green Fuels". Unter diesen Voraussetzungen wird das Klimaschutzpaket für Gebäude einen sehr erfolgreichen Teil zur angestrebten Gesamtreduktion der CO2-Emissionen Deutschlands beitragen.

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