Wärme

SHK-Branche im Wandel

Freitag, 29.03.2024

Nutzen von Vielfalt

Untersuchungen zum Thema „Diversität“ fokussieren sich bislang häufig nur auf den Frauenanteil in Unternehmen und die Frage, ob der Frauenanteil Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg hat. Dies mag an der Größe der Gruppe – schließlich ist circa die Hälfte der weltweiten Bevölkerung weiblich – und an der immer noch anhaltenden Debatte zur Frauenquote liegen. Dennoch gibt es Untersuchungen, die zeigen, dass auch andere Dimensionen von Diversität sich auf den Umsatz von Unternehmen auswirken (Quelle: McKinsey, „Diversity Wins“).

Unterschiedliche Studien stellen einen klaren Zusammenhang zwischen einem höheren Frauenanteil und einem größeren Erfolg der Unternehmen dar (Quellen: PwC, „Diversity is good for growth“; Boston Consulting Group, „Gender Diversity Index“). Andere gesellschaftliche Gruppen bringen neue Perspektiven in Unternehmen. Diese können genutzt werden, um Produkte, Dienstleistungen oder Marketingmaßnahmen passend für die Bedürfnisse dieser Gruppen zu entwickeln. Unternehmen fördern damit automatisch die Innovationskraft.

So profitieren sie zweifach von einer diverseren Belegschaft: Zum einen erschließen sie zusätzliche Märkte und steigern damit ihre Umsätze. Zum anderen verbessert Diversität das Unternehmensimage allgemein. Dies hat Auswirkungen auf viele andere Bereiche, beispielsweise die Arbeitgeberattraktivität oder das Erschließen neuer Märkte. Aber auch auf die vorhandene Belegschaft kann es sich positiv auswirken: Diversity Management zeigt die Veränderungsbereitschaft und Wertschätzung des Unternehmens gegenüber den Mitarbeitern.

Unter den Auszubildenden in der SHK-Branche sind nur 1,5 Prozent Frauen – bei den Auszubildenden über alle Branchen hinweg sind dagegen fast 35 Prozent weiblich.
Quelle: Buderus
Unter den Auszubildenden in der SHK-Branche sind nur 1,5 Prozent Frauen – bei den Auszubildenden über alle Branchen hinweg sind dagegen fast 35 Prozent weiblich.

Diversität in der SHK-Branche

Ein Blick auf die in der SHK-Branche tätigen Personen zeigt: Außer zur Altersverteilung gibt es nur zu Geschlecht und Herkunft ausreichende Daten. Die Branche ist überwiegend männlich und 2022 war mehr als jeder fünfte Erwerbstätige zwischen 54 und 64 Jahre alt (Quelle: Statistisches Bundesamt). Ebenso ist der Frauenanteil in der SHK-Branche mit 0,4 Prozent sehr gering. Die Branche scheint demnach lediglich für die Hälfte der Arbeitskräfte in Deutschland attraktiv zu sein. Doch mit diesem Ungleichgewicht ist die SHK-Branche nicht allein.

Berufe mit besonders großem Fachkräftemangel haben eines gemeinsam: Es handelt sich dabei in den meisten Fällen um typische Frauen- und Männerberufe. Zwar ist beispielweise die Zahl der Auszubildenden im Zehn-Jahres-Vergleich 2012 um 13,5 Prozent gestiegen. Maßnahmen, das Handwerk für junge Personen attraktiver zu gestalten, scheinen demnach zu wirken. Doch auch bei den Auszubildenden in der SHK-Branche sind nur 1,5 Prozent Frauen – bei den Auszubildenden über alle Branchen hinweg sind dagegen fast 35 Prozent weiblich (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Demnach beeinflussen scheinbar Vorurteile und Klischees immer noch die Berufswahl von Frauen. Im Gegensatz dazu ist die Handwerksbranche in Bezug auf die Herkunft der Beschäftigten sehr vielfältig aufgestellt. Der Ausländeranteil bei den Auszubildenden ist in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen und lag 2021 sogar bei rund 14 Prozent (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung). Hier ist der Anteil im Vergleich zu anderen Branchen hoch. Dennoch ergeben sich auch in diesem Bereich Herausforderungen: Viele Personen mit Migrationshintergrund steigen aufgrund fehlender Qualifikationen und fehlender Sprachkenntnisse im Bereich der Hilfstätigkeiten ein. Hier muss gezielt an den Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen angesetzt werden (Quelle: Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk).

Diversity Management

Unter Diversity Management werden in Unternehmen Maßnahmen verstanden, die Vielfalt vorantreiben und den Umgang damit thematisieren. In der SHK-Branche nutzen Betriebe das Thema „Diversität“ bisher zu wenig für sich, obwohl sie vermutlich mehr Diversität unter ihren Mitarbeitern haben, als sie im ersten Moment vermuten würden. Für junge Generationen können diese Aspekte jedoch auch eine Rolle bei der Wahl des Berufes und des Arbeitgebers spielen. Demnach lässt sich Diversität als Alleinstellungsmerkmal nutzen, wenn Betriebe dies aktiv kommunizieren.

Weiterführende Informationen: https://www.buderus.de/de

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