Insgesamt wurden 123 Probanden im Alter zwischen 19 und 60 Jahren in drei Versuchsreihen 89 Geräusche unter realitätsnahen Bedingungen vorgespielt. Pro Versuchsreihe bewerteten jeweils 30 bis 40 dieser Probanden die aufgenommenen Geräusche (Abb. 4) in Bezug auf Leistungsstärke (schwach/ stark, hochwertig/billig), Klanghöhe (zischend oder rauschend), Zeitstruktur (fluktuierend), Qualität (angenehm/störend) und Tonhöhe (brummend, dunkel/hell). Außerdem wurden unterschiedliche Geräusche im direkten Vergleich bewertet und für eine Rating-Skalierung bestimmte Geräusche nur im Hinblick auf jeweils eine Eigenschaft überprüft.
Zusätzliche Interviews der Testpersonen ergaben, dass die Geräuscheigenschaften dumpf, dunkel, tief, langsam, monoton, gleichbleibend, weich und leicht als angenehm empfunden wurden. Unangenehm dagegen waren die Eigenschaften ratternd, flatternd, rasselnd, tröpfelnd, summend, wechselnd, hoch, hell, zischend. Es war insgesamt für die Testpersonen durchaus akzeptabel, dass Betriebsgeräusche entstehen, sie müssen jedoch als angenehm empfunden werden. Schlussendlich zeigte die Auswertung der Hörversuche aber vor allem, dass sich der „Störungs-level“ maßgeblich mit objektiven, psychoakustischen Parametern verbinden lässt.
Physikalische und psychoakustische Parameter zur Geräuschbeurteilung
Darauf aufbauend lassen sich jetzt zwei Folgeziele definieren: Zukünftig sollen zusätzlich zu den physikalischen Parametern zur Geräuschbeurteilung bei Ventilatoren (Abb. 5) auch die psychoakustischen verwendet werden. Weiterhin soll auf die Einführung einer internationalen Norm hingearbeitet werden, die auf genormten psychoakustischen Größen basiert. Damit wäre dann eine wichtige Voraussetzung dafür geschaffen, dass Luft/Wasser-Wärmepumpen mit möglichst angenehmem Betriebsgeräusch dazu beitragen, Ärger in der Nachbarschaft wegen Lärmbelästigung zu vermeiden.
[Dr. Marc Schneider, Marcel Rössler]