Erneuerbare Energien

Modernisierung mit Brennwert-Wärmepumpen-PV-Kombination

Dienstag, 11.08.2020

Best Practice im Bestand: Im Haus von Marco Kieling arbeitet eine intelligent gesteuerte Haustechniklösung.

Ein Einfamilienhaus, daneben eine Wärmepumpe und ein E-Auto unter einem Carport.
Quelle: Bosch
Best Practice im Bestand: Im Haus von Marco Kieling, Kundendienstleiter bei der Stefan Stolze Sanitär- und Heizungstechnik GmbH, arbeitet eine intelligent gesteuerte Haustechniklösung mit einer Kombination aus Luft/Wasser-Wärmepumpe, PV, Batterie und Gas-Brennwertgerät. Der Energiemanager sorgt dafür, dass das Elektroauto über den Stromspeicher genügend selbst erzeugten PV-Strom bekommt.

Wenn Kundendienstleiter und Installateur-Meister Marco Kieling die Energiemanager-App von Bosch auf seinem Smartphone öffnet, sieht er die Fakten seines persönlichen "Energiespar-Traums" in Balkendiagrammen und Zahlen: Stromkosten um mehr als 60 Prozent gesenkt, den CO2-Ausstoß deutlich reduziert, Autarkie­grad auf bis zu 65 Prozent gesteigert und sämtliche Räume per Smart Home effizient beheizt, gesteuert und überwacht. Um diesen Traum wahr werden zu lassen, hat der gelernte Heizungsbauer seine bestehende Gas-Brennwertheizung mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe, einer Photovoltaikanlage (PV), einem Energiespeicher, einem Energiemanagement-System und einem Smart Home System erweitert.

Als Kundendienstleiter der Stefan Stolze Sanitär- und Heizungstechnik GmbH ist Marco Kieling seit mehr als acht Jahren im Sanitär- und Heizungsgeschäft aktiv. Das Unternehmen ist ein kompetenter und zuverlässiger Partner für alle Fragen rund um den Sanitär- und Heizungsbaubereich im Großraum Ahrensburg, nordöstlich von Hamburg. Die Energiewende ist natürlich auch in Ahrensburg im vollen Gange und das Unternehmen bietet heute vor allem Heizungslösungen an, deren erste Priorität neben der Effizienz einer Anlage die Ressourcenschonung ist. "Die Kunden wollen natürlich von den Förderungen profitieren und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun. Seit Jahren haben wir uns gerade im Bereich der Solarthermie und der Photovoltaik besonders engagiert und können hier zukunftsweisende und vor allem förderfähige Lösungen anbieten", berichtet Kieling. Aus dem täglichen Kontakt zum Kunden weiß er, dass viele Besitzer bestehender Anlagen gerne den Schritt zu einer effizienten und vor allem CO2-sparenden Heizlösung gehen wollen. Am Markt seien jedoch Lösungen zur deutlichen Reduzierung des Einsatzes fossiler Brennstoffe bei der Modernisierung im Bestand noch nicht verbreitet.

Drei Männer stehen neben einer Luft/Wasser-Wärmepumpe.
Quelle: Bosch
Erfolgreiches Trio: Stefan Stolze (li.), Marco Kieling (re.) und Bosch-Vertriebsexperte Manuel Stroinski mit der (individuell gestalteten) Außeneinheit der Luft/Wasser-Wärmepumpe.

Privat wohnt Marco Kieling in einem 19 Jahre alten Einfamilienhaus in Ahrensburg. Doch was ist bei einem Heizungsprofi schon "privat", wenn es um das Thema effiziente Energieerzeugung geht? Marco Kielings ganz persönliche Wärme- bzw. Energiewende ist ein gutes Beispiel, wie eine Modernisierung mit zukunftsfähigen Haustechniklösungen aussehen kann: Marco Kieling hatte sich im letzten Jahr entschlossen, seinen alten Gaskessel durch einen modernen Gas-Brennwertkessel "Condens 9000i" von Bosch zu ersetzen. Doch in Zeiten des Klimawandels wollte der Heizungsbauer noch mehr tun: Der tägliche Weg zur Arbeit sollte elektrisch gefahren und gleichzeitig die Energie dafür im eigenen Haus bereitgestellt werden. Die Aufgabe konnten Kieling und Firmeninhaber Stefan Stolze mit einer Erweiterung des Gas-Brennwertgeräts lösen.

Intelligente Steuerung durch Energiemanager

Damit der Gas-Brennwertkessel zukunftsfähig arbeiten kann, wird per "Plug and Play" einfach eine Erweiterung montiert, die dem Gerät ermöglicht, höhere Rücklauftemperaturen effizient zu nutzen. Die bestehende Anlage ist dann bereit für die energiesparende Zusammenarbeit mit der Luft/Wasser-Wärmepumpe "Compress 7000i AW" von Bosch, die über einen 200-Liter-Pufferspeicher "Stora BH 200-5" des Herstellers integriert wird. Die von der Wärmepumpe bereitgestellte Wärme aus dem Speicher mit einer Temperatur von 45 °C wird von der "Condens 9000i" verarbeitet und stellt so zum Beispiel En­ergie für den Betrieb der Fußbodenheizung mit 35 °C Vorlauftemperatur bereit. "Durch diese Konfiguration können bestehende Anlagen sinnvoll mit Energie aus Wärmepumpen versorgt werden. Bosch liefert alle Komponenten und hydraulischen Teile der Anlage und der Erweiterung betriebsfertig konfiguriert aus einer Hand. Dadurch sparen unsere Heizungspartner vor Ort viel Zeit bei der Installation und können wirtschaftlichere Lösungen anbieten", berichtet Bosch-Vertriebsexperte Manuel Stroinski.

Eine Wärmepumpe, ein Pufferspeicher und ein Gas-Brennwertgerät.
Quelle: Bosch
Die Bosch-Wärmepumpe "Compress 7000i AW" (Inneneinheit, im Bild links) ist über einen Pufferspeicher mit dem Gas-Brennwertgerät "Condens 9000i WM" (re.) verbunden.

Anlagenschema einer Wärmepumpen-Gas-Brennwertgerät-Kombination.
Quelle: Bosch
Anlagenschema: Die Bosch-Wärmepumpe ist über einen Pufferspeicher mit dem Gas-Brennwertgerät verbunden.

Schon bei der gemeinsamen Anlagenplanung waren sich Kieling, Stolze und Stroinski einig, dass nur eine intelligent gesteuerte Lösung mit einer Kombination aus Wärmepumpe, PV und Energiespeicher die gewünschten Einspareffekte erzielen kann. Der Energiemanager von Bosch erfasst im Haus von Marco Kieling die verfügbare Energie von Photovoltaikanlage und Batterie. Gleichzeitig überprüft er den Haushaltsstromverbrauch und den gegenwärtigen Netzstrombezug. Ist ausreichend Überschuss aus der Photovoltaikanlage beziehungsweise dem Energiespeicher vorhanden, schaltet der Energiemanager die Verbraucher ein, um vorhandenen Solarstrom einzusetzen und späteren teuren Netzstrombezug zu vermeiden. Anschließend ermittelt er die Wärmeanforderungen der Wärmepumpe. Erkennt der Energiemanager weiterhin einen Überschuss an Solarstrom, lässt er die Wärmepumpe Leistung aufnehmen. Die Raumluft- und Warmwassertemperatur steigen dann bis zur von Marco Kieling festgelegten Höchsttemperatur an. Dadurch verlagert der Energiemanager die Wärmeerzeugung in Zeiten, in denen überschüssiger PV-Strom vorhanden ist. Ist schließlich noch immer ein Überschuss vorhanden, wird der Stromspeicher geladen. Mit dem vorhandenen Strom kann dann zum Beispiel das Elektroauto von Marco Kieling aufgeladen werden. Die Software des Energiemanagers und damit seine Intelligenz liegen im heimischen Smart Home Controller, der mit allen Geräten über das lokale Netzwerk verbunden ist.

Ein Wechselrichter neben einem Batteriespeicher.
Quelle: Bosch
Elektro- trifft auf Heizungstechnik: Der Wechselrichter (re.) sorgt dafür, dass der Solarstrom aus dem Batteriespeicher (li.) vom Energiemanager verteilt werden kann.

Fazit

Diese "Dreifach-Hybrid-Heizungsanlage" spart bis zu 60 Prozent Stromkosten und der Autarkiegrad steigt auf bis zu 65 Prozent. Der Wechselrichter der Anlage, der den PV-Strom in Haushaltsstrom umwandelt, und der Stromspeicher kommen vom Spezialisten für Batterieladetechnik Fronius und werden bei der ersten Einrichtung des Energiemanagers von der App automatisch gefunden. Die Wärmepumpe muss nur gescannt und über die Schnittstelle in den Smart Home Controller integriert werden. "Unsere Kunden fragen uns immer, ob so etwas auch einfach zu bedienen ist. Aus eigener Erfahrung kann ich das nur bestätigen: Ich bin jederzeit per Smartphone oder Laptop über den Status der Anlage sowie alle Energieflüsse im Haus informiert und kann gleichzeitig Thermostate, die Raumüberwachung und Rauchwarnmelder überwachen – ganz einfach und sehr komfortabel."

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