Die perfekte Anlage kommt ohne Korrosionsspitzen aus. Es tritt kein Sauerstoff ein und aufgrund der geringen Leitfähigkeit des Systemwassers verläuft die Korrosion extrem langsam.
Die kontinuierlich gemessene Korrosionsrate wird im Speicher des Loggers abgelegt. Die Resultate können ausgelesen werden, um den Nutzer über die Intensität und den Zeitpunkt der Korrosion zu informieren. Dafür steht eine Software zum Auslesen und zur Analyse der über die Korrosions-Monitore gesammelten Daten zur Verfügung („Dashboard“). Die Software platziert die gespeicherten Daten auf einer Zeitschiene, um eine Historie darzustellen. Damit wird dem Nutzer ermöglicht, Zusammenhänge herzustellen oder Muster in den gesammelten Parametern zu erkennen.
Heizungswasser mit permanent überprüfter Druckhaltung
Noch einmal ganz deutlich: Wer als Fachplaner einen Entgaser, einen Luftabscheider, einen Vakuum-Entgaser oder Schlammabscheider vorsieht und wer als Installateur solche Technik installiert, behandelt allein Symptome von Fehlern und kümmert sich nicht um die Ursachen.
Im Übrigen sind diese Produkte überhaupt nicht in der Lage, Korrosion zu beeinflussen oder zu vermeiden, ist doch die Korrosionsreaktion zwischen Metall und Sauerstoff viel zu schnell (man kann nicht herausholen, was gar nicht mehr drin ist). Dabei geht es nicht um „Peanuts“, der Markt für Luftabscheider, Schlammabscheider und Magnetitfilter geht in die Millionen Euro.
Ein großer Anbieter von Schlammabscheidern macht diese Rechnung auf: Gemäß einer Studie könne der Endkunde beim Einsatz eines Magnetitfilters die Energieeffizienz seine Anlage um rund 13 Prozent verbessern (unter anderem, weil Wärmeübertrager ohne Magnetit-Ablagerungen effizienter arbeiten).
Das muss man selbstverständlich anders denken und argumentieren: Wenn wir dafür sorgen, dass es durch ein perfektes Heizungswasser und eine permanent überprüfte und funktionierende Druckhaltung gar nicht erst zu einem Sauerstoffeintrag kommt und Magnetit dann eben keine Probleme bereiten kann, spart also unser Endkunde diesen Energieverlust von vornherein ein. Nicht zuletzt vermeidet das Probleme mit modernen Permanentmagnet-Pumpen.
Sorgt eine Überwachung und eine Warnmeldung dafür, dass zu hohe Korrosionsgeschwindigkeiten erfasst werden, kann die detektierte Ursache direkt behoben werden.
Grünes Heizungswasser-Konzept
BWT hat dieses Monitoring in seinem „Aqa therm HSS“-Konzept integriert und weiterentwickelt zu einem Nachhaltigkeits-Gesamtkonzept „Grünes Heizungswasser“. Eine Lösung, um die sich beispielweise der Verwalter zum einen nicht aktiv kümmern muss – die Technik meldet sich selbst bei Abweichungen. Zudem ist die Lösung quasi inhärent umweltfreundlich – es wird keine aggressive Chemie hinzugefügt, Behälter für Chemikalien entfallen. Die wichtigsten Merkmale dieses Konzeptes: Reduzieren („reduce“) / Wiederverwenden („reuse“) / Wiederverwerten („recycle“).
„reduce“: Das „ReinHeizGebot“ von BWT verzichtet auf Korrosionsinhibitoren oder andere Zusatzstoffe für das Heizungswasser. Dadurch wurden der Umwelt in den vergangenen zehn Jahren nicht nur Millionen Liter umweltschädlicher Chemikalien erspart; tausende Plastikkanister, Plastiksäcke und Millionen Liter „Plastikharz-Ionenaustauschermaterial“ wurden nicht produziert und somit vermieden.
„reuse“: Schäden im Heizungssystem durch Schlamm, Kalk oder Korrosion haben ihren Schrecken verloren. Serviceeinsätze durch Dienstleister sind planbar, da die Heizanlage durch das „HeizungsSicherheitsSystem Aqa therm HSS“ per Dauerüberwachung mit frühzeitiger Alarmmeldemöglichkeit eine langfristige Werterhaltung bewirkt.
„recycle“: BWT stellt Sammelboxen für das Recycling der Patronen für das Ergänzungswasser auf.
Fazit
Klima- und Umweltschutzziele beherrschen seit geraumer Zeit die Themen vieler Tagungen ebenso wie die Schlagzeilen der lokalen wie der internationalen Presse. Es gibt kaum ein Zweifel daran, dass der Kunde (Fachplaner, Installateure, Endkunden) mittelfristig jedes Unternehmen an seinen Nachhaltigkeitszielen messen wird. Der eine oder andere Anbieter ist versucht, dabei die Faktenlage zu ignorieren. Heizungsbauer sollten sich auf solche Mogelpackungen nicht einlassen.