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Wärme

Heizwasseranalyse zur Schadensprävention korrekt durchführen

Dienstag, 06.10.2020

Messgröße: Härte

Als dritten, regelmäßig zu messenden Wert nennt die VDI 2035 die Härte des Heizwassers. Ist das Heizwasser "zu hart", können die im Wasser gelösten Salze, speziell Kalzium und Magnesium, Ablagerungen an den heißen Stellen des Wärmeverteilsystems bilden. "Als Folge der Steinbildung wird in Wärmeerzeugern von Warmwasser-Heizungsanlagen durch den Steinbelag der Wärmedurchgang vermindert. Insbesondere auf unmittelbar beheizten Wärmeübertragungsflächen kann es zu örtlicher Überhitzung und dadurch bedingter Rissbildung sowie zu Siedegeräuschen kommen. Die Steinbeläge führen außerdem zu einer Querschnittsverminderung und zu einer Strömungswiderstandserhöhung. Die Wärmeleistung verringert sich infolge dieser Effekte." [9]

Jemand gibt eine Titrierlösung in eine Wasserprobe.
Quelle: Wöhler
Zur Feststellung des Härtegrades wird eine Titrierlösung in die Wasserprobe bis zu einer bestimmten Verfärbung gegeben. Aus der Anzahl der zugegebenen Tropfen kann dann auf den Härtegrad geschlossen werden.

Die VDI schlägt daher eine einfache Beurteilung anhand der Parameter "Summe Erdalkalien" und "Gesamthärte" vor. Dazu eignet sich eine Messung mit einem Titrierset. Die Vorgehensweise ist denkbar einfach und erinnert ein wenig an den Chemieunterricht: Eine Flüssigkeit wird in die Wasserprobe eingetropft, bis ab einer gewissen Tropfenmenge ein Farbwechsel eintritt. Die Anzahl der Tropfen entspricht dann dem Grad deutscher Härte (°dH). Auch zur Interpretation dieses Messwertes und gegebenenfalls zu notwendigen Wasseraufbereitungsmaßnahmen gibt die VDI-Richtlinie Auskunft.

Fazit

Die Neufassung der VDI 2035 erklärt wichtige Messungen und Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen verständlich und praxisnah. Dazu wird der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) mit Erscheinen des Weißdrucks auch Schulungen anbieten. Auch wenn SHK-Betriebe im Moment gut ausgelastet sind, lohnt es sich, hier Zeit zu investieren, um sich mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn jetzt keine Qualitätsarbeit geleistet wird, rächt sich das später. Eine fachgerechte Umsetzung der Empfehlungen verlängert die Lebensdauer der Heizungsanlage und eine sorgfältige Dokumentation hilft, unberechtigte Gewährleistungsansprüche abzuwehren.

[1] Entwurf VDI 2035 Blatt 1 (Ausgabe 2019-03): "Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen – Steinbildung und wasserseitige Korrosion", im Folgenden VDI 2035.

[2] VDI 2035, Kapitel 1

[3] VDI 2035, Kapitel 9

[4] VDI 2035, Kapitel 9

[5] VDI 2035, Anhang I

[6] VDI 2035, Anhang I

[7] VDI 2035, Kapitel 6.3.3

[8] VDI 2035, Kapitel 6.4.4

[9] VDI 2035, Kapitel 5.3

Weiterführende Informationen: https://www.woehler.de/services/wissen/

Von Christine Blumenthal
Techn. Redakteurin Wöhler Technik GmbH
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