Erneuerbare Energien

Häufig gestellte Fragen:

Stromspeicher für die Hausenergieversorgung

Mittwoch, 16.02.2022

Der Solarstrom-Markt in Deutschland boomt: Insgesamt haben die Vorteile der Photovoltaik (PV) im vergangenen Jahr zu einem neuen Rekord-Zubau von mehr als 160.000 PV-Systemen bei Anlagen bis 30 kWp geführt. Auch der Hersteller Solarwatt aus Dresden hat von dieser Entwicklung stark profitiert: Insgesamt wurden hierzulande in 2020 mehr als 16.000 PV-Anlagen allein von Solarwatt installiert. Das Unternehmen verkauft mittlerweile mehr als drei Viertel der PV-Anlagen als System, bestehend aus PV-Modulen, Batteriespeicher und Energiemanager. Der Fokus liegt darauf, dass die Kunden mit ihrem selbsterzeugten Solarstrom auch ihr Elektroauto laden und eine Wärmepumpe für die Gebäudebeheizung antreiben können. Die Sektoren Wärme, Strom und Mobilität wachsen also immer weiter zusammen. Darauf müssen natürlich auch Fachplaner und SHK-Fachbetriebe vorbereitet sein. Im folgenden Beitrag nimmt Eric Prager, Produktmanager Sektorenkopplung Wärme/Kälte bei der Solarwatt GmbH, Stellung zu in diesem Kontext häufig gestellten Fragen.

Foto: Der Stromspeicher „Battery flex“ ist modular aufgebaut und in Bezug auf die Kapazität ab 4,8 kWh flexibel einsetzbar bis zu einer Größe von mehr als 240 kWh.
Quelle: Solarwatt
Der Stromspeicher „Battery flex“ ist modular aufgebaut und in Bezug auf die Kapazität ab 4,8 kWh flexibel einsetzbar bis zu einer Größe von mehr als 240 kWh. Der Batteriespeicher kann so gut an die bestehende PV-Anlage angepasst werden. Die Einzelkomponenten von Solarwatt-„Battery flex“ wiegen dabei nicht mehr als 25 kg.

Wie lauten die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale von Stromspeichern?

Zunächst sollte man auf die Speicherkapazitäten schauen, also wie viel elektrische Energie das Gerät speichern kann. Ein modular aufgebauter Stromspeicher macht hier oftmals Sinn, denn so können Leistung und Kapazität sehr gut an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. Dazu muss bedacht werden, wie der Speicher idealerweise in das Energiesystem eingebunden werden kann: AC-gekoppelt im Wechselstromkreis oder direkt DC-gekoppelt (Gleichstrom) mit der Photovoltaik-Anlage. Darauf gibt es keine Pauschalantwort. Der Installateur muss sich den konkreten Anwendungsfall anschauen und dann eine Empfehlung abgeben, was am besten zur jeweiligen Anlage passt. Dazu sind Lade- und Entladeleistung des Batteriespeichers sowie die Reaktionsgeschwindigkeit wichtige Kriterien. Je schneller ein Speicher auf geänderte Stromanforderungen reagiert, desto wirtschaftlicher ist das gesamte PV-System.

Wann lohnt sich die Anschaffung eines Stromspeichers bzw. ab wann amortisiert sich die Investition?

Das ist natürlich sehr individuell. In der Regel kann man aber sagen, dass sich ein Stromspeicher besonders dann lohnt, wenn Stromerzeugung und der tatsächliche Verbrauch in einem Privathaushalt oder einem Gewerbebetrieb sehr stark voneinander entkoppelt sind. Denn das Gerät kann tagsüber die Sonnenenergie abgreifen und in den Abend- und Nachtstunden bereitstellen. In einem gängigen Einfamilienhaus im Bestand mit einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden, plus 3.000 Kilowattstunden für das Beladen eines Elektroautos und 5.000 Kilowattstunden für die Verwendung der Wärmepumpe, amortisiert sich ein Speicher in wenigen Jahren durch die Optimierung des Eigenverbrauchs. Der steigt dann schnell von 30 bis 40 Prozent auf bis zu 80 Prozent.

Wie sicher sind Stromspeicher im Betrieb und müssen bauliche Vorkehrungen getroffen werden, zum Beispiel hinsichtlich des Brandschutzes?

Stromspeicher sind mittlerweile technologisch ausgereift und zu jeder Zeit sicher im Betrieb – besonders wenn man auf einen deutschen Qualitätshersteller setzt. Wir verwenden bei unserem Stromspeicher „Battery flex“ beispielsweise ein Zellmodul, das auch in Elektrofahrzeugen von BMW zum Einsatz kommt und nach höchsten Qualitätsstandards entwickelt und zertifiziert wurde. Bei der Installation des Speichers gibt es hinsichtlich des Brandschutzes nichts, was beachtet werden müsste. Dennoch sollten Nutzer darauf achten, dass der Aufstellort passt und der Speicher möglichst wirtschaftlich betrieben werden kann. Ideal ist ein kühler und trockener Raum, denn dann ist die Effizienz am höchsten – das gilt übrigens auch für den PV-Wechselrichter.

Wie sieht es mit der Lebensdauer eines Stromspeichers für die Hausenergieversorgung aus?

Die Lebensdauer eines Stromspeichers hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist auch von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich. Premiumanbieter wie wir geben auf den Batteriespeicher in der Regel mindestens zehn Jahre Garantie. Nach aktuellen Studien halten die Geräte aber noch deutlich länger. Und auch hier kann ein modularer Aufbau von großem Vorteil sein: Bietet ein Batteriemodul beispielsweise nach längerer Laufzeit nicht mehr die gewünschte Leistung, kann es einfach ersetzt werden, ohne dass ein neuer Speicher angeschafft werden muss. Das spart dann Zeit und vor allen Dingen Geld.

Foto: Eric Prager, Produktmanager Sektorenkopplung Wärme/Kälte bei Solarwatt.
Quelle: Solarwatt
"In der Regel kann man sagen, dass sich ein Stromspeicher besonders dann lohnt, wenn Stromerzeugung und der tatsächliche Verbrauch in einem Privathaushalt oder einem Gewerbebetrieb sehr stark voneinander entkoppelt sind", so Eric Prager, Produktmanager Sektorenkopplung Wärme/Kälte bei Solarwatt.

Welche Tipps zur Dimensionierung von Stromspeichern gibt es, abhängig von der Leistung der PV-Anlage und der Leistung der elektrischen Wärmepumpe für die Gebäudebeheizung und Brauchwarmwasserversorgung?

Ganz grob gilt bei der Dimensionierung folgende Faustformel: Eine Kilowattstunde Speicherkapazität pro Kilowatt-Peak Anlagengröße. Das bedeutet, dass bei einer PV-Anlage mit einer Leistung von 7 kWp ein Stromspeicher mit einer Kapazität von rund 7 kWh gut passt. Das hängt aber auch vom individuellen Verbrauch ab. Das Ziel sollte ja sein, dass man mit dem gespeicherten Sonnenstrom über den Abend und die Nacht kommt und dann am nächsten Tag wieder mit der direkten Nutzung der Solarenergie und der Speicherung beginnt. Wenn eine Wärmepumpe dazukommt, die bei einem Neubau im Jahr bis zu 3.000 Kilowattstunden benötigt, kann man beim Stromspeicher noch mal zwei bis drei Kilowattstunden zusätzliche Speicherkapazität addieren. Auch in dieser Hinsicht macht ein modularer Stromspeicher viel Sinn, weil die Größe sehr gut auch an neue Bedarfe angepasst werden kann.

Weiterführende Informationen: https://www.solarwatt.de/

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