Individuelle Stärken kombinieren
Um die Systemtemperaturen senken zu können, gibt es eine simple und technisch einfach umsetzbare Lösung. Bei diesem Ansatz werden dezentral zwei Energiequellen genutzt – es handelt sich demnach um ein hybrides System. Das 2-Leiternetz wird in diesem Fall mit einer konstanten Vorlauftemperatur von etwa 35 bis 45°C betrieben. Das kalte Trinkwasser wird bei der Entnahme im integrierten Hochleistungs-Wärmeübertrager durch die Wärme des Heizungswassers vortemperiert. Unmittelbar danach wird dieses erwärmte Wasser in einen elektronisch geregelten Durchlauferhitzer weitergeleitet und dort auf die gewünschte Temperatur elektrisch nacherwärmt.
Der Hauptteil der benötigten Energie (ca. 2/3 bei 40 °C Vorlauf) wird hierbei aus dem Heizungsnetz bezogen. Bei einer Anwendung im Standardwohnungsbau werden etwa 12,2 l/min mit 50 °C benötigt. Zum Nacherwärmen kann dieser Anwendungsfall durch einen elektrischen Durchlauferhitzer mit 13,5 kW abgedeckt werden. In der Jahresenergiebilanz beträgt der Anteil der benötigten elektrischen Energie für den Durchlauferhitzter nur etwa vier bis fünf Prozent.
Durch das 2-Leiternetz mit konstant niedrigen Betriebstemperaturen werden auch die Wärmeverteilverluste deutlich verringert. Dies kann zu Energieeinsparungen von mehr als zehn Prozent führen und somit die Betriebskosten signifikant senken. Hervorzuheben ist des Weiteren, dass die Wärmepumpe auch auf eine sehr gute Jahresarbeitszahl kommt, da hohe Systemtemperaturen nicht notwendig sind.
Generell wird das ganze System effizienter und gleichzeitig weniger komplex. Es werden deutlich weniger Rohrleitungen und weitere Anlagenkomponenten benötigt, speziell in der Heizzentrale. Ebenso verkürzt sich die Installationszeit der gesamten Anlage um etwa 30 Prozent – Stichwort: hoher Vorfertigungsgrad einiger Wohnungsstationen, bei denen die gesamte Vorverdrahtung der benötigten Stell- oder Regelantriebe bereits erledigt ist.