Wärme

Flächenheizung: Wärme von allen Seiten

Donnerstag, 06.09.2018

Eine bald unüberschaubare Menge von Flächenheizungen und Flächenkühlungen bietet heute für fast jede Anwendung eine Lösung. Umso mehr Gewicht erhält demnach die Installations- und Inbetriebnahmequalität! Nachfolgend nun einige Hersteller samt einer Auswahl ihrer Neuheiten im Bereich der Flächenheizungen und Flächenkühlungen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Ein Gewächshaus mit vielen Pflanzen und einer Bank.
Quelle: https://www.pexels.com
Ein Problem, viele Lösungen: Wir präsentieren eine Auswahl von Neuheiten im Bereich der Flächenheizungen und Flächenkühlungen.

Kermi optimiert Schallschutz bei Fußbodenheizungen

Das Verbindungssystem "x-net connect" von Kermi führt die Zuleitungen des Fußbodenheizungsverteilers gezielt unter dem Estrich durch und verhindert damit, dass sie unkontrolliert Wärme abgeben. Installateure können so die nach EnEV vorgeschriebene Einzelraumregelung auch im Wohnungsflur realisieren.

Heizkreis einer Fußbodenheizung in einem Flur.
Quelle: Kermi
Das neue Fußbodenheizungssystem "x-net connect plus" von Kermi sorgt für einen erhöhten Schallschutz.

"x-net connect" besteht aus zwei Komponenten: der unten angeordneten, zweiseitig kaschierten EPS-Systemplatte "x-net connect base" und dem Abdeckelement "x-net connect cover". Für erhöhten Schallschutz der hat Kermi mit "x-net connect plus" jetzt eine zusätzliche Variante des Fußbodenheizungssystems präsentiert, mit der die hohen Anforderungen nach VDI 4100 ("Schallschutz im Hochbau") erfüllt werden: Die Installation von "x-net connect base plus", Typ EPS DES sm mit 35 mm Dicke, führe demnach zu einer Trittschallminderung von 33 dB.

Empur bringt Unit-Verteiler auf den Markt

Empur hat sein Programm um den Unit-Verteiler erweitert. Beim Unit-Ventil, das dem Verteiler aus Messing seinen Namen gibt, bilden Ventil und Stellantrieb eine bauliche Einheit zur Ansteuerung von Heizkreisläufen an Flächenheizungsverteilern.

Ohne Stromzufuhr ist das Ventil geschlossen. Um die Anlage auch stromlos befüllen zu können, verfügt das Unit-Ventil zusätzlich über eine einfache mechanische und jederzeit reversible "First-Open"-Funktion.

Der Unit-Verteiler von Empur zur Ansteuerung von Heizkreisläufen an Flächenheizungsverteilern.
Quelle: Empur
Der neue Unit-Verteiler von Empur.

Der im Werk vormontierte Verteiler kann auf der Baustelle in den Empur-Verteilerschrank mit einem Handgriff auf die Halteschiene gesetzt und ohne Modifikationen in Betrieb genommen werden. Durch die Vormontage sind außerdem die Aufgaben von Heizungsbauer und Elektriker auf der Baustelle klar definiert.

Lindner GFT mit neuer Verbundkonstruktion

Um Fliesen in großen Formaten von bis zu 1.200 x 1.200 mm oder moderner Holzoptik im Format 1.200 x 300 mm problemlos auf Trockenestrichen ab 20 mm, wie dem "NORIT-TE 20", verlegen zu können, sind der richtige Untergrund und die Qualität der Fliese entscheidend.

Lindner GFT und Sopro Bauchemie haben demnach gemeinsam eine Lösung entwickelt: Eine Verbundkonstruktion, bestehend aus "NORIT"-Fertigteilestrich in Kombination mit entsprechenden Fliesenverlege-Werkstoffen von Sopro. Ob Keramik oder Naturstein, die Fliese sollte eine Mindestdicke von 10 mm aufweisen. Der Einbau einer Dämmung und Schüttung kann hierbei berücksichtigt werden.

Ein Handwerker verlegt Großfliesen einer Verbundkonstruktion.
Quelle: Lindner
Die neue Verbundkonstruktion von Lindner eignet sich in Verbindung mit dem "NORIT"-Trockenestrich bzw. der "NORIT"-Fußbodenheizung für Neubauten, Altbausanierungen und den Fertig- und Holzbau.

Mit diesem Aufbau seien Nutzlasten von bis zu 2 kN nach DIN EN 1991-1-1/NA:2010-12, ohne zusätzliche Verwendung einer Entkopplungsschicht, möglich. In Verbindung mit dem "NORIT"-Trockenestrich bzw. der "NORIT"-Fußbodenheizung ist dieses neue System geeignet für Neubauten, Altbausanierungen und den Fertig- und Holzbau.

Schütz mit neuer Verteiler-Regelstation

Der Schütz-Heizkreisverteiler "Dynomatic" mit automatischer Durchflussregelung ist nun auch in Kombination mit einer Verteiler-Regelstation mit Hocheffizienz-Umwälzpumpe verfügbar. Zwei Typen von Regelstationen sind erhältlich: Die Regelstation "varimat F" begrenzt die Vorlauftemperatur auf einen am Festwertregler einzustellenden Maximalwert.

Der Schütz-Heizkreisverteiler
Quelle: Schütz
Der Schütz-Heizkreisverteiler "Dynomatic" mit automatischer Durchflussregelung.

Der Maximal-Temperaturbegrenzer schaltet bei Überschreitung der einstellbaren Vorlauftemperatur des Sekundärkreises (Fußbodenheizung) die Umwälzpumpe ab bzw. bei Unterschreitung selbsttätig wieder ein. Die Ausführung als Regelstation "varimat WR" wiederum ermöglicht eine außentemperaturgeführte Vorlauftemperaturregelung. Wahlweise kann die Temperatur eines Referenzraumes als zusätzliche Führungsgröße berücksichtigt werden. Der regelbare Temperaturbereich der Verteiler-Regelstationen liegt bei 35 bis 60 °C.

Simplex mit Verteilerstation für Flächenheizungen

Erstmals hat das Unternehmen Simplex nun eine Verteilerstation für Flächenheizungen und -kühlungen konzipiert. Die Stellantriebe sind hier in einer integrierten Klemmleiste schon bei der Auslieferung komplett vorverdrahtet. Aufgrund der Anschlussfederklemmen sei eine unkomplizierte Installation sichergestellt. Die vorverdrahtete Klemmleiste kann flexibel für die Hutschienen- oder Wandmontage genutzt werden. Die übersichtliche Klemmbelegung dient dabei der klaren Zuordnung der Heizkreise zu den jeweiligen Stellantrieben.

Verteilerstation für Flächenheizungen und -kühlungen von Simplex
Quelle: Simplex
Die neue Verteilerstation für Flächenheizungen und -kühlungen von Simplex.

Die vorverdrahtete Verteilerstation ist mit dem Simplex-Anschlussset kompatibel. Ergänzend dazu ist der Verteilerschrank "Exklusiv" verfügbar. Die Anschlussklemmleiste ist wahlweise mit sechs oder zehn Regelzonen lieferbar. Ein Ausgang für eine Pumpensteuerung ist ebenfalls vorhanden.

Uponor zeigt elektrische Fußbodenheizung

Mit "Comfort E" hat Uponor eine elektrische Fußbodenheizung für den Sanierungs- und Neubaumarkt vorgestellt, welche sowohl im Nass- als auch im Trockenbau verlegt werden kann. Die Temperaturregelung übernimmt ein programmierbarer Raumthermostat mit Bodenfühler, der zudem auch die Heizzeiten und -kosten erfasst. Bei der Nassverlegung unter Fliesen verfügt die Elektroheizung über eine Leistung von 160 W/m² bei einer Aufbauhöhe von 3 mm.

Grafik des Aufbaus der elektrischen Fußbodenheizung
Quelle: Uponor
Die elektrische Fußbodenheizung "Comfort E" kann sowohl im Nass- als auch im Trockenbau verlegt werden.

Eine besonders geringe Aufbauhöhe von weniger als 2 mm erreicht die Variante für den Trockenbau: Dazu wurde auf einen Außenschutz des Kabels verzichtet und nur der Heizleiter zwischen zwei Aluminiumschichten eingeschlossen. Die daraus resultierende Rollmatte mit einer Leistung von 140 W/m² lasse sich in Kombination mit einer speziellen Dämm-Faltplatte unter Laminat-, Parkett- oder Vinylböden schwimmend verlegen.

Variotherm mit verbesserter Modul-Akustikdecke

Die Akustikdecke von Variotherm zur Flächenheizung und Flächenkühlung schützt die Nutzer, beispielsweise in Büros, vor zu hohen Schallbelastungen. Die verwendeten 18 mm starken Gipsfaserplatten sind nun mit zwei verschiedenen Lochbildern verfügbar: Mit der 8 mm Blocklochung oder der 6 bzw. 12 mm Flächenlochung kann der Kunde die Decke nach seinen individuellen Wünschen gestalten.

Grafik des Aufbaus der Akustikdecke von Variotherm zur Flächenheizung und Flächenkühlung.
Quelle: Variotherm
Die Gipsfaserplatten der Akustikdecke von Variotherm zur Flächenheizung und Flächenkühlung sind nun mit zwei verschiedenen Lochbildern verfügbar.

Ein wichtiges Detail bei der Variotherm-Deckenkühlung und -Deckenheizung mit Akustikfunktion: Die Akustik-Löcher werden nicht durch Wärmeleitelemente abgedeckt und bleiben somit zu 100 Prozent aktiv.

Viega optimiert Flächentemperiersystem "Fonterra"

Viega hat für sein "Fonterra"-Flächentemperiersystem (Rohrdimensionen 15 bis 17 mm) eine praxisgerechte Lösung vorgestellt, um die ungeregelte Wärmeabgabe von durchlaufenden Zuleitungen zu verhindern.

Im ersten Installationsschritt wird hier der Boden der Flure mit "Fonterra"-Tacker-Systemplatten "35-2" ausgelegt. Das ist die Installationsebene für die Zuleitungen in die beheizten Räume. Mit einem neuen Schneidewerkzeug werden dann die Aussparungen für die Dämmschläuche und die Zuleitungen in die Systemplatten geschnitten. In den zu beheizenden Räumen wird das "Fonterra"-Flächentemperiersystem, wie gehabt, wahlweise auf "Fonterra"-Tacker- oder -Noppenplatten installiert.

Ein Installateur beim Einbau einer
Quelle: Viega
Viega hat für sein "Fonterra"-Flächentemperiersystem eine praxisgerechte Lösung vorgestellt, um die ungeregelte Wärmeabgabe von durchlaufenden Zuleitungen zu verhindern

Der Übergang von der Dämmebene auf die Installationsebene erfolgt dabei im Türdurchgang zu den Nebenräumen: Um den Höhenversatz auszugleichen, wurde das Sortiment um neue Rohrführungsbögen erweitert. Der Transferraum (z.B. Wohnungsflur) erhält nach Fertigstellung der Installationsebene einen eigenen Heizkreis. Dazu wird das "Fonterra Smart"-Noppenplattensystem auf der Tackerplatten-Dämmung installiert.

Vogel&Noot erweitert Flächenheizungssortiment

Das neue "Floortec"-Industrieflächensystem von Vogel&Noot ist eine Fußbodenheizung speziell geeignet für große Gewerbe- und Industrieflächen, wie zum Beispiel Lagerräume oder Großraumbüros. Dieses System sei optimal für alle Anwendungsfälle, in denen klassische Flächenheizungen durch erhöhte Belastungsanforderungen nicht mehr geeignet seien.

Die Grafik zeigt die
Quelle: Vogel&Noot
Die neue "Floortec"-Fußbodenheizung ist speziell geeignet für große Gewerbe- und Industrieflächen.

Das Industrieflächensystem wird unabhängig vom darunter befindlichen Dämmungsaufbau ausgeführt und ermöglicht ein rasches Verlegen – wobei alle gängigen Verlegabstände realisierbar sind. Vergleichbar ist diese Lösung mit dem "Floortec"-Gittermattensystem von Vogel&Noot. Eine Besonderheit dieser Weiterentwicklung ist aber das "PE-Xcellent"-Heizrohr in der Dimension 20 x 2 mm. Die Gittermatte, 5 mm, wird auf der Bodenkonstruktion verlegt und das "PE-Xcellent"-Heizrohr einfach mit Gittermatten-Spezialclips darauf befestigt.

Wieland-Werke mit Dünnschicht-Flächenheizung

Für die Flächentemperierung mit dem "cuprotherm"-System auf Kupferrohr-Basis hat Wieland einen weiteren Systemaufbau vorgestellt: "cuprotherm ekoLight", eine dünnschichtige und mit 30 kg/m² einschließlich Lastverteilschicht sehr leichte Lösung. "cuprotherm ekoLight" eignet sich damit ideal für die Renovierung und Sanierung bestehender Gebäude.

Neuerungen haben sich auch im Bereich der Regelungstechnik ergeben. Hier bietet Wieland jetzt analoge und digitale Raumthermostate sowie ein WLAN-fähiges Regelmodul zur Ansteuerung auch per Smartphone an.

Die Grafik zeigt den Systemaufbau
Quelle: Wieland
"cuprotherm ekoLight" eignet sich ideal für die Renovierung und Sanierung bestehender Gebäude.

Von Jörg Gamperling
Chefredaktion HeizungsJournal
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