Erneuerbare Energien

Kunden möchten Strom speichern

The smarter E Europe: Messerundgang zeigte viele Neuheiten, Teil 1

Freitag, 27.10.2023

Je mehr die Heizungssysteme elektrifiziert und mit erneuerbarer Erzeugung gekoppelt werden, desto wichtiger werden auch Stromspeicherlösungen.

The smarter E Europe vereinte die Solarbranche für drei Tage in der bayerischen Landeshauptstadt München.
Quelle: Martin Frey
The smarter E Europe vereinte die Solarbranche für drei Tage in der bayerischen Landeshauptstadt München.

Auf der diesjährigen The smarter E Europe und ihren Begleitmessen präsentierten vom 14. bis 16. Juni mehr als 950 Aussteller ihre Neuheiten auf dem Messegelände in München. Über 106.000 Besucher aus 166 Ländern waren vor Ort. Das HeizungsJournal präsentiert im Folgenden eine Auswahl an Unternehmen und Neuheiten von der Speichermesse EES Electrical Energy Storage und der Intersolar Europe – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Stromspeicher sind in Verbindung mit Photovoltaikanlagen (PV), Wärmepumpen und der Elektromobilität nicht mehr wegzudenken. Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW) vermeldete anlässlich der Solartechnik- und Speichermessen, dass die Solarwirtschaft für 2023 mit einem starken Marktwachstum rechnet. Für das Gesamtjahr rechnet man mit einem PV-Zubau von 9-11 GW gegenüber 7,4 GW im Vorjahr. Stromspeicher seien im ersten Halbjahr bereits so viele neu installiert worden wie im gesamten Jahr davor. Derzeit würden neue Solarstromanlagen zu etwa 78 Prozent mit Stromspeichern, zu etwa 43 Prozent mit Ladeeinrichtungen (Wallboxen) und zu etwa 38 Prozent mit Wärmepumpen kombiniert. Entsprechend sind passende Speichertechnologien gefragt sowie die dazu nötige Expertise aus Forschung und Entwicklung.

Stephan Lux, Projektleiter und Experte für Batteriesystemtechnik am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, gab Einblicke in Trends der Batterietechnologien.
Quelle: Martin Frey
Stephan Lux, Projektleiter und Experte für Batteriesystemtechnik am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, gab Einblicke in Trends der Batterietechnologien.

Für Stephan Lux, Projektleiter und Experte für Batteriesystemtechnik am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, steht fest, dass die Lithium-Ionen-Technologie für Batterien auch in den nächsten Jahren „absolut dominierend sein wird“. Unter dieser seien die Lithium-Eisenphosphat-(LFP)-Zellen sehr verbreitet im stationären Bereich. Sie werden oft als sehr sicher beworben. „Doch auch sie enthalten brennbare Stoffe“, gab Lux zu bedenken. Alles hänge letztlich vom Hersteller und den Einzelexemplaren ab. Eine interessante technologische Perspektive böten die Natrium-Ionen-Akkus, die trotz ihres organischen Elektrolyts einen relativ sicheren Speicher böten und zudem ohne die begrenzten Rohstoffe Kobalt und Lithium auskämen. Lux erwartet, dass die ersten Systeme dieser Technologie noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Entwicklungspotential sieht er allerdings noch beim Kathodenmaterial. „Auch Langzeiterfahrungen sind abzuwarten“, betonte Lux im Gespräch mit dem HeizungsJournal. Als vielversprechend bezeichnete er auch die weniger bekannte Zink-Ionen-Technologie, die leistungsfähig und zugleich sicher sein könne, sich aber noch im Forschungsstadium befinde. Für Redox-Flow-Batterien, also Akkus mit externen Speichertanks und vergleichsweise niedriger Energiedichte, sieht der Experte hingegen schon jetzt in Nischenanwendungen Verwendung (mehr dazu im zweiten Teil dieses Beitrags).

Es werde weiter deutlich mehr nachgefragt als man liefern könne, berichtete Peter Gutendorf, Prokurist und Mitgründer von E3/DC der Hager Energy GmbH –
hier mit dem neuen Speichersystem „S10 SE“ für kleine Einfamilienhäuser.
Quelle: Martin Frey
Es werde weiter deutlich mehr nachgefragt als man liefern könne, berichtete Peter Gutendorf, Prokurist und Mitgründer von E3/DC der Hager Energy GmbH – hier mit dem neuen Speichersystem „S10 SE“ für kleine Einfamilienhäuser.

E3/DC stellte neue Speicherlösungen vor

Der Osnabrücker Speicheranbieter E3/DC von der Hager Energy GmbH präsentierte sein neues Speichersystem „S10 SE“ für kleine Einfamilienhäuser. Zusammen mit dem Modell „S20 X PRO“ für große Gewerbeimmobilien decke man nun den gesamten Anwendungsbereich für intelligente Eigenverbrauchs- und Ladelösungen ab. Für Prokurist und Mitgründer Peter Gutendorf ist gegenüber dem Vorjahr eine „leichte Normalisierung des Marktes“ festzustellen: Es werde aber weiter deutlich mehr nachgefragt als man liefern könne. „Wir haben unsere betrieblichen Prozesse geändert und arbeiten jetzt mit Fix- und Flexmengen“. Neben Speichern für Einfamilienhäuser konzentriere man sich auf die Themen bidirektionales Laden, Wallboxen sowie Portallösungen im Bereich Energiemanagement. So ermöglichten es der neu entwickelte 30-kW-Wechselrichter und das E3/DC-Energiefarming, Energie-Autarkie im Gewerbe von 70 Prozent und mehr zu erzielen. Mit „Edison V2H“ gebe es eine serienreife Lösung für das bidirektionale Laden von Fahrzeugbatterien.

Von Martin Frey
Fachjournalist
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