Die Bäckerei Steffen Böhme ist als einer der offiziell lizenzierten Hersteller von Original Dresdner Butterstollen weit über die sächsischen Landesgrenzen hinaus bekannt. Auch außerhalb der Stollensaison kann sich Böhme keinen Produktionsausfall leisten. Weil er schon öfter von Stromausfällen heimgesucht wurde, hat er gegen Blackouts umweltfreundlich vorgesorgt – mit Photovoltaik, einem BHKW und einem Stromspeicher. Die Netzautarkie hilft ihm allerdings nicht nur in Notsituationen ... Nur 20 Kilometer vom Stadtkern Dresdens entfernt liegt der ländlich geprägte Ort Ottendorf-Okrilla und zu diesem gehörig der Ortsteil Grünberg mit rund 600 Einwohnern. Zu den Nachteilen der idyllischen Lage zählt leider eine „dünne“ Energieversorgung. Das Dorf ist strukturell etwas abgehängt, was bezüglich des Stromnetzes durchaus wörtlich zu nehmen ist. Hier, in Grünberg, befindet sich seit 1905 die Bäckerei Böhme, die nach bester Handwerkstradition Backwaren und auch den berühmten Original Dresdener Butterstollen herstellt.
Anfällige Stromversorgung schon früher
Bereits zu DDR-Zeiten machte der Traditionsbäckerei allerdings die fehlende Stabilität des Stromnetzes Probleme. Steffen Böhme, seit 1998 in vierter Generation Betreiber der Bäckerei, erinnert sich: „Wir liegen weit außerhalb am Ende eines Leitungsstrangs, da war schon damals öfter mal der Strom weg. Für die Produktion eines Bäckereibetriebs ist das katastrophal. Wenn das passiert, haben nicht nur acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter plötzlich nichts mehr zu tun, es werden auch die Öfen kalt, es droht auch eine Menge Ware zu verderben und sei es auch nur, weil der Backprozess ins Stocken gerät.“ Deshalb hat Böhme schon früh über eine notstromfähige Stromversorgung nachgedacht. Um stromseitig eine gewisse Autarkie zu erreichen, investierte er beispielsweise schon vor über 20 Jahren in ein kleines Blockheizkraftwerk, mit dem er über die Jahre sehr gute Erfahrungen gesammelt hat. Die Bäckerei benötigt viel warmes und heißes Wasser, aber auch Strom.
Ersatz für das alte BHKW
Obwohl noch nicht defekt, zeigte das bisherige BHKW nach über 20 Jahren des Dauerbetriebs doch schon Verschleißerscheinungen. Mit 5,5 kWel war es auch nicht so leistungsfähig wie aktuelle Modelle. Deshalb entschied sich Steffen Böhme Ende 2022 für eine Neuanschaffung. Die Wahl fiel nach Empfehlung seines Einbaupartners Henry Schulze (Schulze Energietechnik, Kamenz) auf ein neoTower 9.5 des norddeutschen Herstellers RMB/ENERGIE. Für das neoTower BHKW sprach im konkreten Fall neben dem robusten Yanmar Gasmotor auch das besonders kompakte Einbaumaß, denn im Haustechnikraum, in dem sich auch noch der 1500 Liter fassende Pufferspeicher sowie ein wandhängender Spitzenlast-Gasbrennwertkessel mit 18 kW Heizleistung befinden, herrschen sehr beschränkte Platzverhältnisse.
neoTower Stromspeicher als Ergänzung
Der wesentlichste Grund, der hier für ein neoTower BHKW sprach, war allerdings der Stromspeicher von RMB/ENERGIE. Er wird als systemische Komponente für eine optimierte Laufzeitstrategie zu den Blockheizkraftwerken mit angeboten. Dieser „elektrische Pufferspeicher“ bildet dank intelligenter Steuerung im Verbund mit dem BHKW ein sehr leistungsfähiges Gesamtsystem. Zudem speist die zwischenzeitlich von 3,8 auf 9 kW peak aufgerüstete Photovoltaikanlage den Stromspeicher. Für die Bäckerei Böhme war überdies wichtig, dass die Anlage „inselfähig“ zu betreiben ist. Das heißt, dass sie bei einem Stromausfall die Bäckerei elektrisch vom öffentlichen Netz trennt und tatsächlich vollständig autark weiter versorgen kann.
Fazit
Nach einem Jahr zieht Steffen Böhme eine durchweg positive Bilanz: „Das BHKW und der Stromspeicher ermöglichen einen völlig autarken Betrieb der Bäckerei. Das genügt für die meisten Ausfallsituationen. Doch auch im Regelbetrieb bringt mir die Anlage große Vorteile: Mit BHKW, Stromspeicher und der Photovoltaikanlage komme ich auf einen regenerativen Eigenstromanteil von rund 22 Prozent,“ resümiert Böhme. „Dabei wurden anteilig rund 10 Prozent vom BHKW und 12 Prozent von der PV-Anlage abgedeckt. Der Gasbrennwertkessel kam in der gesamten Zeit praktisch überhaupt nicht zum Einsatz.“
Weitere Informationen: www.rmbenergie.com