System-Vielfalt macht es besser

Sieben Vorschläge für den Einsatz von Flächenheizungen/-kühlungen

Bei der Sanierung von älteren Gebäuden setzt man zunehmend auf die Kombination von Wärmepumpentechnik und Flächenheizung.

Jedes Gebäude und jeder Bauherr haben dabei ihre eigenen Anforderungen. Sieben Punkte helfen bei der Entscheidung für das jeweils richtige System der Flächenheizung und Flächenkühlung.

Die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden ist gesetzlich genau geregelt. So stehen viele alte Öl- und Gas-Heizkessel aktuell vor dem Aus. Denn genau wie die bisherige Energieeinsparverordnung (EnEV) enthält auch die Nachfolgerin – das aktuelle Gebäudeenergiegesetz (GEG) – eine Austauschpflicht, die den Weiterbetrieb mancher Heizungsanlagen nach 30 Jahren verbietet. Bei der Sanierung von Heizungsanlagen steht der Systemwechsel zu einer Wärmepumpe bei Bauherrn hoch im Kurs. Allerdings bleibt es dann häufig nicht nur beim Austausch des Wärmeerzeugers. Auch die Bereiche Wärmeverteilung und Wärmeübergabe müssen, im Sinne eines effektiven Gesamtsystems, genauer betrachtet werden. Und so wird in der Branche schon lange für das „Traumpaar“ Wärmepumpe und wasserführende Flächenheizung/-kühlung geworben – mit Erfolg! Denn so wie der Wärmepumpenmarkt seit einigen Jahren kontinuierlich wächst, so floriert auch die Branche der Flächenheizsysteme und kann jedes Jahr mehr Rohrmeter absetzen. Erfolgswelle hin oder her. Was bleibt, ist in der Bau- und Sanierungspraxis die Pflicht, die entsprechenden Systeme sorgfältig zu planen, auszulegen, zu installieren und einzustellen. Beim Auffinden der für das jeweilige Gebäude passenden Flächenheizung/-kühlung müssen dabei einige Punkte bedacht werden – im Folgenden eine Auswahl:

Punkt 1 – individuell handeln

Man sollte sich bei der Planung davon lösen, dass ein System für das ganze Gebäude passt. Die Anforderungen an die technische Umsetzung können von Etage zu Etage, ja sogar von Raum zu Raum wechseln. Moderne Elemente einer Flächenheizung für Boden, Wand und Decke können problemlos zu einem stimmigen Gesamtkonzept kombiniert werden.

Punkt 2 – Kühlung mitdenken

Man spricht zwar üblicherweise von einer Flächenheizung, dabei sollte aber die Möglichkeit einer Flächenkühlung immer mitgedacht werden. Nach einer energetischen Sanierung ist bei vielen Gebäuden das Kühlen der Innenräume wichtiger bzw. dringlicher als die Beheizung. Dazu kommt, dass auch in Deutschland und vor allem in dicht bebauten (Groß-)Städten mit immer mehr Hitzetagen im Sommer gerechnet werden muss. Das Kühlen mit Wasser über den Fußboden, die Wand oder idealerweise die Decke ist zudem hocheffizient. Dies spiegelt sich denn auch in der Auswahl der Heizungsverteiler wider. Sie müssen so geplant werden, dass nicht nur Warmwassersondern auch Kaltwasserströme gesteuert werden können, dazu ist der Einbau eines Taupunktwächters unerlässlich. In Kombination mit einer Regelklemmleiste (vgl. Punkt 7), die den hydraulischen Abgleich automatisch durchführt, können auch die vorhandenen Standardregler weiterhin verwendet werden.

Punkt 3 – Aufbauhöhe beachten

Die Aufbauhöhe der Fußbodenheizung muss natürlich zum Gebäude passen. Ein altes Bauernhaus oder ein Siedlungshaus aus den 50er-Jahren haben nicht die Deckenhöhe wie eine Jugendstilvilla oder ein Industrieloft. Neben der Höhe der Räume spielt auch die Ausstattung eine Rolle. Sollen etwa wertvolle Innentüren erhalten bleiben oder soll ein historischer Kachelofen während und nach der Sanierung an seinem Platz bleiben? Soll also die Oberkante-Fertigfußboden (OKFF) nach der Sanierung auf gleicher Höhe verlaufen, kann es sein, dass auch in einem Gebäude mit hoher Decke die Aufbauhöhe des Fußbodens begrenzt ist.

Eine Lösung, die sich seit Jahrzehnten in der Sanierung bewährt, ist beispielsweise das Empur-Noppensystem „top-Nopp mini“. Dieses wird in Kombination mit einem Dünnschicht-Spezial-Estrich verwendet und ist wegen seiner geringen Aufbauhöhe, die bei 17 mm beginnt, ideal für die Sanierung geeignet. Die „top-Nopp mi-ni“-Systemelemente bestehen aus einer trittfesten, tiefgezogenen Noppenfolie und werden ergänzt durch die „Klimapex“-Kunststoffheizrohre, die es mit 12 mm und 15 mm Durchmesser gibt. Sie werden in die Noppenstruktur eingeklickt und so sicher fixiert. Durch die optimierte Anordnung der Noppen ist die flexible Verlegung der Heizrohre in unterschiedlichen Abständen leicht möglich.

Punkt 4 – Untergrund checken

Wird das Flächenheizungssystem vom Boden an neu aufgebaut, gibt es einige Punkte zu beachten, über die der Fachhandwerker den Kunden im Vorfeld informieren sollte, denn sie sind die Voraussetzung zur Installation einer Flächenheizung. Der tragende Untergrund muss zur Aufnahme des schwimmenden Estrichs ausreichend trocken sein und eine ebene Oberfläche haben (DIN 18202). Aufgehende Bauteile, für die ein Wandputz vor-gesehen ist, müssen vor dem Verlegen der Dämmschichten verputzt sein (DIN 18560-2). Randdämmstreifen müssen vom tragenden Untergrund bis zur Oberfläche des Fußbodenabschlusses hochgeführt werden und eine Bewegung des Estrichs von mindestens 5 mm zulassen. Die Dämmschichten müssen aus Dämmstoffen nach DIN EN 13162 bis DIN EN 13171 bestehen, deren stoffliche Eignung für Anforderungen an den Wärmeschutz/den Schallschutz schwimmender Estriche (DIN 4108-10/DIN 4109) oder in anderen Anwendungsnormen ausgewiesen ist. Werden Trittschall- und Wärmedämmstoffe in der Dämmschicht zusammen eingesetzt, soll der Dämmstoff mit der geringsten Zusammendrückbarkeit oben liegen.

Punkt 5 – Wände und Decke nutzen

Der gepflasterte Eingangsbereich eines Bauernhauses oder der Dielenboden mit Geschichte in einer Jugendstil-villa muss nicht rückgebaut und dann, wenn überhaupt noch möglich, wieder aufwändig rekonstruiert werden. In solchen Fällen sollte die Flächenheizung gleich an die Wand oder die Decke wechseln. Hierzu verwendet man praktischerweise Gipskartonplatten-Verbundelemente, in denen Heizungsrohre integriert sind. Im Bereich der Decke können aber auch Alu-Deckenelemente im 600 x 600 mm Raster als Teil einer abgehängten Deckenkonstruktion verwendet werden.

So bestehen beispielsweise die Empur-Trockenbauelemente aus einer 12,5 mm starken Gipskartonplatte, in die das PE-RT-5-Schicht-Rohr werkseitig integriert ist. Rückseitig sind die Elemente mit 30 mm EPS-Wärmedämmung (WLS 035) kaschiert. Die Gesamtplattenstärke von 42,5 mm sorgt für eine ausreichende Plattenstabilität bei geringem Gewicht. Das Wand- und Deckenheiz-/-kühlsystem ist für die Trockenbauweise im Neubau oder für die Renovierung konzipiert.

Punkt 6 – gekonnt fräsen

Ist die Beschaffenheit des Bestandsestrichs ausreichend, können hier Kanäle eingefräst werden, in welche die (Heiz-)Rohre für die Fußbodenheizung eingelegt werden. Technisch besteht zur „klassischen“ Fußbodenheizung, bei der das Heizungsrohr mit Estrich bedeckt wird, kein Unterschied. Eine gefräste Fußbodenheizung zeigt aber ein schnelleres Ansprechverhalten, da die Heizrohre unmittelbar unter dem Bodenbelag verlaufen.

Punkt 7 – clever regeln

Neben der Frage, welche Flächenheiz- und -kühlsysteme zum Einsatz kommen, sollte man auch bei der Regeltechnik auf Produkte setzen, welche die regelkonforme Sanierung ermöglichen. Im Sanierungsbereich, wo die tatsächliche Länge der Heizkreise von Flächenheizungen oft unbekannt ist, vereinfacht zum Beispiel der Einsatz der Empur-Regelklemmleiste „Balance“ den vom Gesetzgeber vorgeschriebenen und förderfähigen hydraulischen Abgleich erheblich.

Fazit

Es gibt eine Vielzahl von Produkten, die sich im Kontext der Flächenheizung und Flächenkühlung bei Sanierungsprojekten bewährt haben. Wenn man im Vorfeld einige Punkte klärt, ist die richtige Lösung schnell gefunden, wie der Beitrag anhand von sieben Vorschlägen gezeigt hat. Natürlich lohnt sich auch immer das Gespräch mit namhaften Herstellern. Empur unterstützt Heizungsfachleute selbstverständlich umfassend bei der Planung und Durchführung entsprechender Bauvorhaben.

Weiterführende Informationen: https://www.empur.com/de/unternehmen/willkommen/

Dienstag, 21.06.2022