Installation

Sanierung mit Fußbodenheizung im Altbau-Mehrfamilienhaus

Objekt-Report-Special - Folge 13

Dienstag, 20.09.2016

Fußbodenheizungen in Altbauten einzubauen erweist sich oft als sehr schwierig. Denn Aufbauhöhe und Gewicht machen konventionelle Systeme in vielen Gebäuden unmöglich. Die Lösung: Dünnschichtsysteme. Im Folgenden zeigen wir am Beispiel eines sanierten Mehrfamilienhauses in Düsseldorf, wie Fußbodenheizungen im Altbau praktisch umgesetzt werden können.

Im Mietwohnungsmarkt ist derzeit Bewegung. Zudem steht einer hohen Nachfrage ein nicht minder großer Sanierungsbedarf gegenüber. Während es in Metropolen kaum freien, bezahlbaren Wohnraum gibt, klagen andere Regionen über massive Leerstände. Besonders im ländlichen Bereich übersteigt das Angebot die Nachfrage, aber auch in Großstädten gibt es erste Tendenzen in diese Richtung.

Immobilienunternehmen, die Leerstände vermeiden möchten, sind daher gut beraten, ihre Wohnungen so attraktiv wie möglich zu gestalten, um sie in die langfristige Vermietung zu bringen. Dabei zählen nicht nur Komfortaspekte – auch gesetzliche Vorgaben wie die Energieeinsparverordnung schreiben gewisse Maßnahmen für vermieteten Wohnraum vor, die spätestens bei einer Sanierung in die Tat umgesetzt werden müssen.

Rolf Euler von der Hausverwaltung Büro Hansen in Bonn berichtet: „Wenn wir Häuser sanieren, dann planen wir für die nächsten 30 Jahre. Darum setzen wir gezielt nur Technologien ein, die dem Stand der Technik entsprechen.“

Im Sommer 2014 betreute der Bautechniker eine Kernsanierung in Düsseldorf. Dort wurde ein Haus mit zwölf Wohneinheiten in einen nicht nur energetisch vorbildlichen, sondern auch attraktiven Zustand versetzt, der für eine langfristige Vermietung sorgen soll.

Die Straßenbahnhaltestelle befindet sich schräg gegenüber, der Rheinturm ist in Sichtweite: Ein perfektes Domizil für alle, die zentral leben und ohne eigenes Auto auskommen möchte.

Allerdings zeigte sich das 1907 erbaute Mehrfamilienhaus in der Erkrather Straße zunächst als Fall für eine Totalsanierung.

Gewicht und Aufbauhöhe zählen bei der Fußbodenheizung im Altbau

Eine Mansardenwohnung in den oberen Etagen vermittelt während der laufenden Sanierung einen Einblick in die Verwandlung zu modernen Wohnräumen: Nachdem der Trockenbauer die Wände erstellt hat, wurde auf der vorhandenen Holzbalken-Deckenkonstruktion die Dünnschicht-Fußbodenheizung installiert.

„Diese Art zu Heizen ist für Mieter deutlich attraktiver – darum haben wir uns hier für diese Technik entschieden“, erklärt Rolf Euler.

Für Fußbodenheizungen in Altbauten gibt es jedoch Einsatzgrenzen durch die Flächenlast. Diese liegt bei einem normalen Heizestrich etwa bei 100 bis 150 Kilogramm pro Quadratmeter – für alte Holzbalkendecken ist das buchstäblich nicht tragbar.

„In diesem Objekt kam die Höhe der Räume noch erschwerend hinzu“, berichtet der Bautechniker. So zählt in der Mansarde durch die Dachschrägen jeder Zentimeter. Außerdem wollte man – so der Wunsch des Eigentümers – Türen von 211 cm Höhe einbauen. Dadurch konnte nicht auf Höhe am Boden verzichtet werden, ohne die Stürze zu versetzen und damit die Investitionskosten in die Höhe zu treiben.

Lösung: Fußbodenheizung im Dünnschichtsystem „Prineto“

Rohr einer Fußbodenheizung im Altbau.
Quelle: IVT
Fußbodenheizungen sind im Altbau bei der Sanierung wegen der Aufbauhöhe und des Flächengewichtes oft nicht möglich. Die Lösung: Dünnschicht-Fußbodenheizungssysteme wie von IVT.

Eine Lösung fanden Bauherr und Hausverwaltung schließlich beim Hersteller IVT mit Sitz im mittelfränkischen Ort Rohr: Das Dünnschicht-Fußbodenheizungssystem „Prineto“.

Die Fußbodenheizung wurde speziell für die Sanierung von Altbauten konzipiert und baut zusammen mit dem Nivellierestrich nur 22 mm auf.

Verlegt wird die Fußbodenheizung im Altbau mit Hilfe einer selbstklebenden Noppenplatte, die einfach zugeschnitten und auf dem Boden ausgelegt werden kann. Zwischen den Noppen wird das zum System gehörende hochflexible PE-MDX-Flächenheizrohr (12 x 2,0 mm) fixiert. Die Flexibilität von Rohr und Noppenplattensystem erweist sich hierbei aufgrund der teilweise beengten Raumgeometrien als Vorteil.

Gas-Brennwertkessel sorgt für optimale Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung

Ein Gas-Brennwertheizkessel von Weishaupt versorgt die Fußbodenheizung im Altbau mit einer Auslegungs-Vorlauftemperatur von 38 °C. Das Rohrnetz verteilt sich auf 16 Hauptstränge.

Das System von IVT umfasst dabei neben der Dünnschicht-Fußbodenheizung auch die Heizkreisverteiler sowie die Verteil- und Steigleitungen, die mit Mehrschichtverbundrohren aus dem „Prineto“-Sortiment ausgeführt wurden. Damit erhielt der SHK-Fachbetrieb alle Komponenten aus einer Hand – auf Wunsch auch mit dem nötigen Support durch den IVT-Außendienst.

Der Heizkreisverteiler der Fußbodenheizung.
Quelle: IVT
Die Heizkreisverteiler stammen aus dem Sortiment von IVT. Bei der Endmontage im Düsseldorfer Altbau bekamen sie zusätzlich elektrische Stellantriebe.

Das PE-MDX-Flächenheizrohr beim Einbau der Fußbodenheizung im Altbau.
Quelle: IVT
Das hochflexible PE-MDX-Flächenheizrohr (12x2,0mm) für eine leichte Verlegung auch unter beengten Montagebedingungen.

Die Installation der Fußbodenheizung

Für die Installation von Heizungsverteilung und Fußbodenheizung im Altbau benötigen die Monteure nur einen Werkzeugsatz zur Herstellung der Schiebehülsenverbindungen: Die patentierte Verbindungstechnik des „Prineto“-Rohrinstallationssystems benötigt keinen O-Ring.

Weil das Rohrmaterial auf der Fittingoberfläche die Funktion einer Dichtung übernimmt, ist die Dichtfläche um ein Vielfaches größer als bei anderen Verbindungstechniken.

Die Verarbeitung erfolgt mit den drei Arbeitsschritten „Ablängen, Aufweiten, Verpressen“. Entgraten und Kalibrieren sind dagegen im Vergleich zu anderen Rohrverbindungstechniken nicht erforderlich.

Selbstnivellierender Dünnschichtestrich reagiert schnell

Handwerker bringen den Estrich auf die Fußbodenheizung im Altbau auf.
Quelle: IVT
Das "Prineto"-Dünnschicht-Fußbodenheizungssystem ist für die Sanierung in Gebäuden mit niedriger Raumhöhe konzipiert.

In den zwölf Wohneinheiten wurden insgesamt rund 480 m² Dünnschicht-Fußbodenheizung verlegt. Nach der Verlegung wird über dem Dünnschichtsystem ein spezieller Nivellierestrich vergossen.

Dieser lässt sich nicht nur schneller verteilen als herkömmlicher Zementestrich – er trocknet auch schneller durch, so dass auch hier zusätzliche Zeit- und Kostenvorteile während der Montage entstehen.

Die bestehenden Böden konnten bei der Sanierung des viergeschossigen Altbauhauses weitgehend erhalten bleiben – selbst Fliesen eignen sich als Unterlage für das Dünnschicht-Fußbodenheizungssystem.

Während die IVT-Lösung Bauherr und SHK-Fachbetrieb überzeugen konnte, werden auch die Bewohner nach der Sanierung die Vorteile zu schätzen wissen: „Durch die dünne Schicht gelangt die Wärme schnell an die Oberfläche“, erklärt Oliver Schwarz, Außendienst-Fachberater beim Hersteller IVT.

Damit ist die Dünnschichtheizung weniger träge als konventionelle Fußbodenheizungen mit Heizestrich und reagiert entsprechend schneller auf veränderten Heizbedarf.

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