Vorteile dezentraler Wohnungsübergabestationen in Heizsystemen

Zur Heizungs- und Warmwasserversorgung in Ein- und Mehrfamilienhäusern stehen neben den altbekannten Methoden – wie Heizkessel mit Trinkwasserspeicher – auch Lösungen zur zentralen Wärmeerzeugung und dezentralen Versorgung mit Trinkwasser bereit.

Die Wohnungsübergabestationen (im Volksmund Frischwasserstationen genannt) haben ihren Anklang erst in den letzten Jahren am Markt gefunden. Gerade im Bereich des Wohnraumbaus werden sie immer beliebter. Ein Trend, den auch die strawa Wärmetechnik GmbH erkannt hat und mit der Wohnungsübergabestation "Friwara-W" intensiv verfolgt.

Wohnungsstationen sind so gefragt, weil sie viele Vorteile mit sich bringen. So ist vor allem der hygienische Aspekt nicht zu verachten, denn Trinkwarmwasser wird nur im Bedarfsfall – bei einem Warmwasserzapfvorgang – erzeugt. Das bedeutet, dass an keiner Stelle im Gebäude erwärmtes Trinkwasser bevorratet werden muss. Somit wird das Legionellenwachstum in der Anlage zum größten Teil vermieden. Des Weiteren entfällt die Überprüfungspflicht, wenn das nachgeschaltete Anlagenvolumen weniger als drei Liter zwischen Trinkwassererwärmer und Zapfstelle beinhaltet.

Im Bereich der Wohnungsstation werden die 3 Liter Anlagevolumen bei intelligenter Rohrführung nicht erreicht. Als Trinkwasserwärmer dient der in der Station verbaute Wärmeübertrager. Dieser übergibt die Wärme kurz vor der Zapfstelle an das Trinkwasser. Die notwendigen Schutzvorkehrungen für Trinkwassererwärmungsanlagen und Trinkwasserleitungen zur Verminderung von Legionellenwachstum dazu sind im DVGW-Arbeitsblatt W 551 beschrieben.

Die "Friwara-W" arbeitet im Durchlauferhitzerprinzip und garantiert eine stetige und hygienisch einwandfreie Warmwasserversorgung. Der integrierte Durchflusssensor erkennt bei einem Zapfvorgang den anfallenden Warmwasserbedarf. Über den Regler gesteuert, wird dann annähernd zeitgleich die äquivalente Wassermenge im Heizkreis bereitgestellt, so dass die eingestellte Warmwasserzapftemperatur über den gesamten Zapfvorgang konstant gehalten wird – auch bei Änderung der Zapfmenge durch Zu- oder Abschalten von Zapfstellen.

Geringer Installationsaufwand

Aber nicht nur die hygienischen Aspekte bieten einen großen Vorteil. Ein weiterer interessanter Punkt ist die Installation. In Bezug auf die gesamte Anlage lässt sich festhalten, dass nur noch drei Verteilleitungen (Heizungsvor- und -rücklauf sowie Kaltwasserzuleitung) im Gebäude zu den Wohnungen erforderlich sind.

Bei herkömmlichen Systemen mit Warmwasserbevorratung werden bei einer Gebäudeinstallation hingegen bis zu fünf Leitungen (Heizungsvor- und Rücklauf, Trinkwarmwasser, Kaltwasser, ggf. Zirkulation) benötigt.

Die bei Wohnungsübergabestationen nur noch benötigten drei Leitungen werden zudem meist zentral verlegt, damit im Wohnbau mehrere Wohnungen mit kurzen Rohrstrecken angebunden werden können. Dies reduziert den Installationsaufwand erheblich. Bei der "strawa Wärmetechnik" wird zudem ein weiterer erheblicher Installationsvorteil geboten: die komplette Vorverdrahtung der Wohnungsübergabestation "Friwara-W" ohne Belegungsplan. Durch die Logikklemmleiste "strawalogi X" mit der Wählradfunktion ist eine Vorverdrahtung noch nie so einfach gewesen. Durch das Wählrad erfolgt eine individuelle Zuordnung der Stellantriebe auf die Raumbediengeräte vor Ort und benötigt kein Elektropersonal. Außerdem gibt es die ganze "Friwara-W" mit allen Komponenten, komplett aus einer Hand.

Vorgaben der EnEV erfüllt

In Bezug auf die EnEV-Vorgaben sind sekundärseitig Vorrichtungen zur Regelung oder Steuerung der Wärmezufuhr einzuplanen. Diese müssen in Abhängigkeit von der Außentemperatur oder einer anderen geeigneten Führungsgröße und der Zeit regelbar sein. Bei den "strawa"-Wohnungsübergabestationen "Friwara-W" wird dies standardmäßig durch raumtemperaturgeführte Regler mit Uhrensteuerung um­gesetzt. Eine Ausführung mit Außentemperatursteuerung ist gegen Aufpreis auch realisierbar.

Im "strawa-Friwa"-Regler wird die tatsächliche Warmwassertemperatur mit dem eingestellten Warmwasser-Sollwert verglichen und eine modulierte drehzahlgeregelte Umwälzpumpe angesteuert, die so viel Heizungswasser durch den Wärmeübertrager pumpt, dass auf der Trinkwasserseite immer die konstante Sollwert-Temperatur eingehalten wird. Zugleich realisiert die anschlussfertige und schallentkoppelte "Friwara-W"-Übergabestation eine ideale Wärmeversorgung der installierten Flächenheizung.

Unkompliziert – auch für den Endverbraucher

Auch die Abrechnung der einzelnen Wohnungen ist für Vermieter unproblematisch, da jede Wohnungseinheit einzeln erfasst wird. So sind Wohnungsübergabestationen meist mit einer Kaltwasserzählerstrecke sowie einem Passstück für Wärmezähler ausgestattet. Ein zusätzlicher Warmwasserzähler entfällt, da die zur Erzeugung der Wärme benötigte Energie über den Wärmemengenzähler erfasst wird.

Der Wärmezähler erfasst die verbrauchte Energie für alle Heizflächen der Wohnung sowie die Energie für die Erzeugung des Trinkwarmwassers. Die Ablesung beider Zähler erfolgt somit zentral an einer Stelle in der Wohnung. Setzt man zum Beispiel Kunststofffronten in die Stationen ein, kann die Ablesung sogar über Funk erfolgen. Dann ist es nicht einmal mehr nötig, die Wohneinheit zu betreten.

Gewährleistung von Warmwasser

In allen Wohnungsübergabestationen muss eine permanente Betriebsbereitschaft zur Trinkwarmwasserbereitung gegeben sein. Denn gerade im Sommerbetrieb kann der Heizstrang auskühlen. Zu dieser Jahreszeit erfolgt keine Beheizung der Heizflächen und Trinkwarmwasser wird nicht permanent benötigt. In der Regel wird dieses Problem durch die Hersteller mit einem Temperaturvorhalteset gelöst. So wird am Ende eines Stranges eine Art Bypass erzeugt, der die Umlaufmenge des Heizungswassers über ein Ventil regelt. Auf diese Art wird der Heizungsvorlauf auf einem ausreichenden Temperaturniveau gehalten.

In den höherwertigen "strawa"-Stationen wird die Temperaturvorhaltung durch einen elektrischen Regler verwirklicht. Bei diesem Regler ist eine sogenannte Komfortschaltung hinterlegt. Dies bedeutet, dass die anliegende Vorlauftemperatur permanent gemessen und ein wenig Heizungswasser nachgezogen wird, wenn der programmierte Sollwert unterschritten ist.

So ist kein permanenter Umlauf des Heizungswassers gegeben. Dies ist gerade dann von Vorteil, wenn die benötigten Rücklauftemperaturen nicht all zu hoch sein dürfen (Fernwärme).

Volle Schüttleistung

Um die volle Schüttleistung der Plattenwärmeüberträger zu erreichen, gilt folgender Grundsatz: Die anliegende Vorlauftemperatur sollte immer 15 Kelvin über der gewünschten Warmwassertemperatur liegen.

Somit ergibt sich bei einer empfohlenen Warmwassertemperatur von 50 °C eine benötigte Vorlauftemperatur von 65 °C. Natürlich kann die Spreizung auch geringer ausfallen, jedoch ist dann mit einer Minderung der Schüttleistung zu rechnen.

"Friwara-W" in der Praxis

Das Entwickler- und Vertriebsteam der "strawa Wärmetechnik" hat die "Friwara-W" eigenhändig in einem Wohnungs- und Geschäftsgebäude eingebaut und geprüft. Dabei wurden zwölf Wohnungsanschlussstationen installiert. Innerhalb von wenigen Minuten wurde eine "Friwara-W" in Betrieb genommen, innerhalb von zwei Stunden waren alle zwölf Wohnungsanschlussstationen betriebsbereit. Zu verdanken ist das vor allem dem bisher einmaligen "Friwa"-Regler der strawa GmbH. Auch hier waren die Vorteile sofort erkennbar: Zeitersparnis, montagefreundlich und wenig Installationsaufwand.

Weiterführende Informationen: http://www.strawa.com/

Donnerstag, 02.06.2016