Herausforderung Hallenheizung

Niedertemperatur für Wärmewende im Autohaus

Die Autohaus-Gruppe Bernds aus Nordrhein-Westfalen investiert seit Jahren in die energetische Sanierung ihrer Gewerbeimmobilien. Dabei verfolgt das Unternehmen einen Stufenplan: Erst wird Flächenheiz- und -kühltechnik verlegt, dann durch regenerative Wärmeerzeuger erweitert. „In dieser Kombination macht nichts anderes Sinn”, betont der geschäftsführende Gesellschafter Michael Bernds. Derzeit bekommt der Standort Oberhausen-„Centro“ neue Flächenheizungen. Das gewählte System passt ideal zu den Plänen des Unternehmers und zu den standortbedingten Anforderungen.

Das Familienunternehmen Bernds ist mit elf Filialen zwischen Moers und Dortmund, Bocholt und Mülheim an der Ruhr einer der größten Pkw-Anbieter in Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam mit dem Duisburger Sanitär- und Heizungsfachbetrieb Sani-Tec tauscht das Unternehmen an allen Standorten alte Heizanlagen aus und bereitet die eigene Energiewende vor: Bereits die Hälfte der Autohäuser verfügt über neue Flächenheizungen. Am Standort Moers kommt 2022 die erste Wärmepumpe dazu. Aktuell erhält das Oberhausener Autohaus unweit des Einkaufszentrums „Centro“ neue Flächenheiz- und -kühlsysteme von EQtherm.

Der Heizungsmodernisierung in Oberhausen geht eine Forderung der Vertriebspartner des Autohauses voraus: Renault, Opel und Ford verlangen neue Fliesen für die Verkaufsfläche. Michael Bernds nimmt das zum Anlass, eine komplette Bodensanierung mit Heizungsaustausch durchzuführen. Gemeinsam mit einem Energieberater stellt er ein förderfähiges Energiekonzept auf: Das ersetzt die alten Lufterhitzer mit ihren hohen Vorlauftemperaturen (ca. 80 °C) durch Niedertemperaturheizungen.

Die spätere Nutzung von Photovoltaik (PV) und Wärmepumpen wird ebenfalls mitgedacht. Heizungsbaumeister Dieter Blömer von Sani-Tec empfiehlt für die Umsetzung Flächenheiz- und -kühlsysteme von EQtherm: Die Technik hat sich bereits an anderen Standorten der Autohaus-Gruppe bewährt, arbeitet mit durchschnittlichen Vorlauftemperaturen von 35 °C und kann die besonderen Anforderungen in Oberhausen erfüllen.

Geringe Aufbauhöhe, hohe Druckbelastung

Die Besonderheiten in Oberhausen erklärt Michael Bernds: „Dort gab es das Problem, dass wir bei acht Metern Raumhöhe im Erdgeschoss nur acht Zentimeter für den Fußbodenaufbau hatten. Darin mussten wir aber Isolierung, Flächenheizung, Estrich und Fliesen unterbringen und noch mit den Autos drüberfahren können.”

Marko Lang, Sani-Tecs Vertriebspartner bei EQtherm, stellt eine überzeugende Lösung für einen belastbaren Tackerfußboden zusammen. Darin enthalten sind 20 mm dünne PUR-Wärmedämmplatten mit beidseitiger Aluminiumbespannung (WLS 023), 16 x 2 mm Flächenheizungsrohre mit Tacker und ein dünner Zementestrich (45 mm über Rohr).

Zusammen mit den Fliesen werden trotzdem nicht mehr als insgesamt 8 cm Aufbau benötigt. „Gleichzeitig bieten die Spezial-PUR-Wärmedämmplatten und der Spezialestrich eine besonders hohe Druckfestigkeit”, so Dieter Blömer von Sani-Tec. Die Kombination hält dem hohen Druck der tonnenschweren Pkw stand.

„Wie unser Heizungsbaupartner sind wir von den Produkten überzeugt”, unterstreicht auch Michael Bernds: „Wir hatten bisher nicht eine einzige Reklamation.” Darüber hinaus seien das Raumklima durch die Strahlungswärme jetzt angenehmer, Geräusche praktisch nicht wahrnehmbar und das gesamte Verkaufsambiente verbessert.

Auch der Betrieb konnte trotz Sanierung weitergehen: „Wir geben ja das Dreifache für eine Stilllegung aus, im Vergleich zu den Investitionen in die Heizung”, erläutert Bernds und lobt die zügige Verlegung. „Das hat keine zwei Tage gedauert, da war alles fertig. Bei Terminverschiebungen oder Materialmangel wurde innerhalb von Stunden nachgeliefert.”

Selbst die Fräsarbeiten auf der oberen Etage haben den Verkauf nicht wesentlich gestört. Der vorhandene Estrich wurde dort nicht entfernt, sondern für die Rohre des Flächenheiz- und -kühlsystems vorbereitet. Marko Lang von EQtherm bestätigt: „Der Staub wurde abgesaugt. Die Verlegung konnte praktisch staubfrei erfolgen.”

Fazit

Langfristig will Michael Bernds die Energieversorgung seiner Autohäuser von fossilen Brennstoffen unabhängig machen. „Moers ist der erste Standort, der eine Wärmepumpe bekommt, die Geothermie als Energiequelle nutzt. Langfristig sollen aber alle Standorte damit umgerüstet werden”. Die KfW fördere die Heizungsmodernisierung ohne Wärmepumpe mit einem Zuschuss von 20 Prozent: Förderung bekomme auch die Energieberatung. Inklusive Fliesen seien 300.000 Euro in das Autohaus Oberhausen-„Centro“ investiert worden, so der Unternehmer.

Die Investition habe sich aber nicht nur wegen der Förderung gelohnt. „Wir sparen schon jetzt Energie und genießen zusätzlich den Komfort der Flächenheizungen”, erklärt Bernds. „Deren Strahlungswärme ist viel angenehmer als die Wärme der Lufterhitzer und auch nicht so empfindlich, wenn mal die Tür aufgeht. Gleichzeitig kann ich später noch die Wärmepumpe anschließen.”

Weiterführende Informationen: https://www.eqtherm.de/

Mittwoch, 15.03.2023