Fragen und Antworten zur Installation von Fußbodenheizungen

14 Stolpersteine – 14 Praxistipps

Wo liegen die planerischen Herausforderungen und Fehlerquellen im Vorfeld der Installation einer Fußbodenheizung? Wo sollte der Fachhandwerker frühzeitig eine sorgfältige Schnittstellenkoordination beachten bzw. in die Abstimmung mit den anderen beteiligten Gewerken gehen? Der folgende Beitrag gibt Antworten auf einige ausgewählte Praxisfragen.

Tipp 1: Auslegung der Fußbodenheizung hinsichtlich ihrer Vorlauftemperaturen auf den geplanten Wärmeerzeuger

Ergo: Abstimmung im Vorfeld, ob fossile oder alternative Energieträger eingesetzt werden; Vorlauftemperatur für die Fußbodenheizung entsprechend anpassen!

Tipp 2: Festlegung von Dehnfugen und Abgrenzung zu den Heizkreisen

Ergo: Bei der Verlegung der FBH also immer an die unterschiedlichen Nutzungsflächen denken, um entsprechende Dehnfugen einzufügen und somit eine optimale Abgrenzung der Heizkreise zu erreichen!

Tipp 3: Richtige Planung hinsichtlich Verteilergröße und Anzahl der Heizkreise

Ergo: Eine Abstimmung mit dem Heizungsbauer/ Planer ist auch in dieser Hinsicht wichtig! Dadurch lassen sich Regelungsprobleme (zu kleine Verteiler oder zu große Heizkreise, Unterversorgung) verhindern!

Tipp 4: Optimale Schnittstellenkoordination mit den anderen Gewerken (Sanitär, Elektro, Estrich- und Bodenleger) bezüglich Heizkreis- und Dehnfugenplanung

Planer/Estrichleger/Oberbodenleger haben jeweils unterschiedliche Interessen, wo nun genau die Dehnfugen liegen sollen. Manche anderen Gewerke vernachlässigen dieses Thema auch komplett.

Ergo: Alle diese spezifischen Vorstellungen müssen im Vorfeld miteinander abgestimmt werden, da es sonst auf der Baustelle Diskussionen gibt mit der Gefahr, dass entweder gar keine Dehnfugen gemacht werden oder an den falschen Stellen!

Tipp 5: Auswahl der Dämmstoffe auf Basis der geforderten U-Werte und Nutzlasten

Den U-Wert, also den Wärmedurchgangskoeffizienten, legt der Architekt/Planer fest. Ebenso die geforderte Druckbelastbarkeit des Dämmstoffes. An die Vorgaben des Architekten/Planers halten sich in der Regel alle auf der Baustelle. Im Zuge der Ausführungsplanung wird diesen Details jedoch nicht immer der richtige Stellenwert beigemessen, sodass häufig eine Standard-Dämmung statt der geforderten Dämmung verbaut wird.

Ergo: Dämmung muss immer auf die Nutzlast des Bodens angepasst werden; das Nutzungsprofil der Bodenfläche also im Vorfeld zur Sicherheit nochmal mit dem Architekten abklären!

Tipp 6: Welche Flächenlasten sind zulässig? Worauf muss man hinsichtlich Dämmungshöhe achten?

Ergo: Frühzeitige Festlegung, welche Dämmung zu welcher Nutzlast passt. Ist die Dämmung zu hoch oder zu niedrig und der Estrich dadurch in der Folge zu dünn oder zu dick, können später Risse im Bodenbelag oder im Estrich entstehen!

Tipp 7: Welche Aufbauhöhen sind nötig?

Bei der Aufbauhöhe der FBH immer die gesamte Bodenkonstruktion beachten: also die unterliegende Dämmung inkl. Systemplatte, Heizrohr und Estrich. Daraus ergibt sich eine Aufbauhöhe von etwa 4 bis 10 cm bei schwimmenden Estrichkonstruktionen.

Ergo: Die Aufbauhöhe muss passen, insbesondere bei Stufen und Treppenaufgängen ein ganz wichtiges bzw. heikles Thema!

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Tipp 8: Festlegung der maximalen Oberflächentemperatur mit dem Planer/Parkettleger

Ergo: Frühzeitige Abstimmung zwischen Planer, Fachhandwerker und Parkettleger. Außerdem ist auf eine gleichmäßige Verlegung der FBH (Rohrabstände) zu achten!

Tipp 9: Festlegung des Randdämmstreifens mit dem Estrichleger

Ergo: Im Vorfeld mit dem Estrichleger abstimmen, welche Art von Estrich verwendet wird, sodass der Randdämmstreifen nicht zu dünn gerät und der Estrich beim Auf- und Abheizen genügend Platz hat!

Tipp 10: Vermeidung von Schallbrücken durch korrekte Dämmungsverlegung

Ergo: Darauf achten, dass Dämmungsmaterialien richtig ausgelegt sind und der Randdämmstreifen die passende Dicke hat. Auch hierbei ist eine Absprache mit den Gewerken wichtig!

Tipp 11: Welche Trittschalleigenschaften sind gefordert?

Ergo: Vor allem in der Sanierung sollte beim Verlegen einer FBH dem Thema Körperschallübertragung/Trittschallwerte besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden!

Tipp 12: Anbindeleitungen genau planen, dadurch Überheizen und schlechte Regelbarkeit vermeiden

Ergo: Es gilt, den Verlauf der Anbindeleitungen vorher vernünftig zu planen. Leitungen, die vom Heizkreisverteiler kommen, sollten nicht zu gebündelt auftreten. Es sollte also keine "Autobahn mit Anbindeleitungen" gebaut werden, "Entzerrung" heißt hier die Lösung! Jeder Raum sollte eine gewisse Rohrmenge zugeteilt bekommen, sodass nicht mehr als ein Drittel der Leitungen, die einem Raum zugeteilt sind, tatsächlich Anbindeleitungen sind!

Tipp 13: Gleichmäßige Heizrohrverlegung im gesamten Küchenraum

Ergo: Heizungsrohre auch unter der Küchenzeile verlegen, damit gleiche Oberflächentemperaturen herrschen und die Wärme gleichmäßig abgegeben wird – auch im Falle einer späteren anderweitigen Nutzung des Raumes!

Tipp 14: Aufheizen des Fußbodens vor der Verlegung des Bodenbelags

Ergo: Fußbodenheizung vor Verlegung des Bodenbelags in Betrieb nehmen und Funktionalität überprüfen!

Weiterführende Informationen: https://www.schuetz-energy.net/de/

Donnerstag, 14.12.2017