Dezentrale kontrollierte Wohnraumlüftung

Montagefreundliche und wartungsarme Lösungen gefragt

Dezentrale Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung (WRG) sind in Deutschland auf dem Vormarsch und gewinnen zunehmend Marktanteile. Dies ist unter anderem auf die hohe Flexibilität der Systeme sowie die einfache Montage und Wartung zurückzuführen. Auch die bedarfs- bzw. feuchtegesteuerte Be- und Entlüftung stellt keine Herausforderung dar. Aktuelle Weiterentwicklungen zeigen, dass dezentrale Lüftungssysteme immer wieder neue Anwendungsfelder erobern: So arbeitet das Unternehmen SEVentilation derzeit an der Belüftung mehrerer Räume mit Wärme- und Feuchterückgewinnung durch ein dezentrales Gerät.

Um mengenmäßige acht Prozent ist der Markt für kontrollierte Wohnraumlüftung laut den Marktforschern von Interconnection Consulting in Deutschland, Österreich und der Schweiz in 2016 gewachsen. Dabei gilt das Motto: "Lokal statt zentral bei der kontrollierten Wohnraumlüftung".

Gerade in Deutschland haben dezentrale Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung anhaltenden Erfolg. In den letzten vier Jahren konnten laut Interconnection Consulting dezentrale Lüftungsanlagen ihren Marktanteil von 17 auf knapp 25 Prozent steigern. So rechnet das Marktforschungsinstitut denn auch mit einem weiteren Wachstum der dezentralen Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den nächsten Jahren. Bis 2019 soll das Wachstum bezogen auf Stückzahlen durchschnitt-lich sechs Prozent pro Jahr betragen.

Dazu dürften ebenfalls die Anforderungen der EnEV (Sicherstellung eines zum Zweck der Gesundheit und Beheizung erforderlichen Mindestluftwechsels im Neubau) und der DIN 1946-6 (bei Sanierung und Austausch von mehr als 1/3 der Fenster oder Dachfläche ist ein Lüftungskonzept zur Sicherung der Feuchteschutzlüftung zu erstellen) weiter beitragen.

Modulare Bauweise schafft Flexibilität

Dezentrale Lüftungssysteme von SEVentilation bieten hierbei zahlreiche Lösungen, um lüftungstechnische Anforderungen bzw. Aufgabenstellungen praxisgerecht zu lösen. Der dezentrale Lüfter "SEVi 160" kann zum Beispiel in Wohnräumen, in öffentlichen Gebäuden und im Gewerbebau eingesetzt werden und zeichnet sich durch hohe Außenschalldämmung und geringe Betriebslautstärke aus. Für den Einsatz in verkehrsreichen Gebieten kommen zudem spezielle Schallschutzhauben zur Anwendung.

Infolge der systemisch-modularen Bauweise ist ein energetisches Nachrüsten von Produkten, beispielsweise eines Außenluftdurchlasses "SEVi 160ALD", zu einem "SEVi 160" mit Wärmerückgewinnung möglich. In das eingesetzte Fixrohr des Außenluftdurchlasses wird dann lediglich die Lüftereinheit mit Wärmeübertrager als Einschub eingesetzt.

Somit können reine Abluftsysteme nachträglich mit Wärmerückgewinnung ausgestattet werden. Durch den systemischen Aufbau können dezentrale Lüftungssysteme von SEVentilation ferner werkzeuglos gewartet werden: Die Reinigung der Filter und des Wärmeübertragers können durch die Bewohner bzw. Gebäudenutzer selbst mit wenigen Handgriffen erfolgen.

Diverse Regelungen bringen Komfort

Dezentrale Lüftungssysteme mit WRG können dabei als Einzelraumgeräte fungieren oder arbeiten als paarweise Lüfter im umkehrenden Betrieb (sog. Reversierbetrieb). Durch den Einsatz von zwei dezentralen Lüftern ist das Lüftungssystem in der Lage, eine Querlüftung in der Räumlichkeit zu realisieren.

Im Wärmerückgewinnungsbetrieb wird der warmen Raumluft in der Abluftphase Wärme entzogen, im Wärmeübertrager gespeichert und nach Umkehrung der Ventilator-Drehrichtung in der Zuluftphase der Außenluft wieder zugeführt. Somit strömt Außenluft vorgewärmt in den Wohnraum. Über externe Bedienelemente lassen sich die einzelnen Geräte bequem vom Wohnzimmer oder dem Büro aus steuern. Eine Einbindung in die Hausautomation ist ebenfalls möglich.

Gute Wärmerückgewinnung senkt Energiekosten

Laut einer Studie des Energiedienstleisters Techem stieg der witterungsbereinigte Verbrauch für Raumheizwärme in Deutschland in 2016 wieder an. Der Anteil der Heizwärme am Endenergieverbrauch privater Haushalte beträgt laut Umweltbundesamt mehr als zwei Drittel. Mit dem Einbau dezentraler Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung bliebe also ein Großteil der Heizwärme im Gebäude bzw. in der Wohnung – die Lüftungswärmeverluste sinken entsprechend.

Laut DIBt weist zum Beispiel der "SEVi 160" einen Wärmebereitstellungsgrad von bis zu 90 Prozent auf. Dies ist durch den Einsatz eines innovativen Keramik-Wärmeübertragers möglich: Durch seine 6-eckige Wabenstruktur maximiert diese Keramik seine Oberfläche, welche von der Luft durchströmt wird.

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Taupunktgesteuerte Lüftung entfeuchtet Kellerräume

Eine zusätzliche Anlagenkomponente stellt weiter eine Taupunktsteuerung dar. Diese kommt vorrangig bei der Belüftung von feuchteintensiven Räumen (z.B. Keller) zur Anwendung. Dazu werden Außenlufttemperatur und Außenluftfeuchte sowie Kellerlufttemperatur und Kellerluftfeuchte gemessen.

Aus beiden Wertepaaren wird jeweils die Taupunkttemperatur ermittelt. Folglich werden die Räumlichkeiten im Keller nur belüftet, wenn der Taupunkt der Außenluft geringer ist als der Taupunkt der Kellerluft. Damit wird eine zusätzliche Feuchtebelastung der Kellerräume vermieden und der Schimmelbildung effektiv vorgebeugt.

Neu: Wärme- und Feuchterückgewinnung für zwei Räume

Gegen Ende des Jahres 2017 wird SEVentilation des Weiteren eine Weiterentwicklung am Markt präsentieren, welche es ermöglichen wird, mit einem dezentralen Gerät mehrere Räume zu belüften. Mit diesem dezentralen Lüftungsgerät lassen sich dann ein Zuluft- und ein Abluftraum gleichzeitig belüften.

Durch einen Kreuz-Gegenstrom-Wärmeübertrager wird der warmen Abluft des ersten Raums Wärme entzogen und an die Zuluft des zweiten Raums abgegeben. Dieser Enthalpie-Wärmeübertrager ermöglicht es zusätzlich, einen Teil der Feuchte aus dem Abluftraum zurückzugewinnen und an die Zuluft abzugeben. Dadurch wird einem Austrocknen der Raumluft speziell in sehr kalten Wintermonaten entgegengewirkt. An feuchtwarmen Sommertagen kehrt sich das Funktionsprinzip um.

Das Gerät kann zum Beispiel bei der Sanierung und dem Fensteraustausch unter das Fenster in horizontaler Weise eingesetzt werden. Durch den Anschluss für einen zweiten Raum können innenliegende Bäder mit in das Lüftungskonzept eingebunden werden.

Bei der Belüftung eines Einzelraums erreicht das Gerät bei Auslegung nach Nennlüftung einen Luftvolumenstrom von etwa 40 m³/h, bei der Belüf-tung von zwei Räumen können 30 m³/h Abluft und 30 m³/h Zuluft gleichzeitig gefördert werden. Diese Flexibilität ermöglicht es, mit wenigen Geräten eine Vielzahl an Räumen zu belüften.

Weiterführende Informationen: https://dezentrale-lueftung.com/

Donnerstag, 14.12.2017