Neues Wärmemanagement senkt Energiekosten im Hotel Jagdhaus Wiese

Das Hotel Jagdhaus Wiese konnte durch gezielte Maßnahmen wie die Ersetzung von Heizöl durch Flüssiggas als Primärenergieträger, die vorausschauende Regelung aller Wärmequellen und eine hygienischere sowie sparsame Warmwasserbereitung einen um ca. 15 Prozent geringeren Energieverbrauch erzielen.

Als sich 2021 die Probleme an der Heizanlage häuften, stand für Stefan Wiese-Gerlach fest: Die Heiztechnik im Hotel „Jagdhaus Wiese“ (Schmallenberg) sollte einer neuen, effizienteren Technik weichen. „Es war zu schwierig, Reparaturen durchzuführen, und die Steuerung war mittlerweile veraltet und wurde nicht mehr supported“, erinnert sich der Hoteleigentümer. „Wir mussten die Anlage quasi von Hand steuern; das war im Hinblick auf den Verbrauch keine optimale Lösung.“ Neue Technik und weg vom Heizöl lautete daher die Devise.

Vom Energieträger bis zur Steuerung alles neu

Bei der Auswahl der Technik hat sich der Hotelier von Christian Jürgens vom Ingenieurbüro Kombiplan in Warstein beraten lassen. Zunächst ging es um die Wahl des Brennstoffs. Holz-Pellets oder Flüssiggas waren die favorisierten Alternativen. „Erdgas kam nicht in Frage, denn bei uns liegt keine Leitung“, erläutert der Hotelier. Die Wahl fiel schließlich auf Flüssiggas; es befeuert heute das hoteleigene Blockheizkraftwerk und zwei Brenner. Doch mit der Wahl des Energieträgers und der neuen Wärmequellen war das Verbesserungspotenzial noch nicht ausgeschöpft. „Damit das System bei einem geringstmöglichen Energieverbrauch den maximalen Komfort für unsere Gäste und eine hohe Hygiene bei der Warmwasserbereitung bietet, waren auch eine neue Steuerung und eine optimierte Warmwasserbereitung nötig“, so Wiese-Gerlach.

Kompetenz und Kundennähe gefordert

Was der Hotelbesitzer nicht wollte: bei eventuellen Fragen zur Regelung in der Warteschleife einer Service-Hotline landen. „Der Anbieter der Regelungstechnik sollte kompetent sein und mir einen guten Support bieten; zudem war es mir wichtig, dass die Anlage verständlich und bedienbar sein sollte, damit wir im Fall der Fälle auch selbst einmal kleinere Anpassungen vornehmen oder Informationen auslesen können.“ Hier kam die Empfehlung des Ingenieur-Büros ins Spiel. Es schlug varmeco als Lieferant vor, weil die Wärmespezialisten aus Kaufbeuren einerseits eine herstellerunabhängige und umfassende Regelungstechnik anbieten und andererseits als Mittelständler mit einem deutschlandweiten Vertriebsnetz gut erreichbar ist.

Smart, aber intuitiv die Heizung regeln

Als Steuerung wählten der Hotelier und der Planer das Modell "VarCon 380" von varmeco. Es bietet viele Schnittstellen und kann daher die zahlreichen Heiz- und Warmwasserkreise des Hotels gut managen. Die Steuerung lässt sich sowohl über das Touch-Display am Gerät als auch über ein Web-Frontend bedienen. „Ich kann Änderungen direkt am Gerät oder am Computer vornehmen oder zum Beispiel meinen Heizungsbauer, die ortsansässige Firma Störmann, oder das varmeco-Team bitten, die Einstellungen zu prüfen und zu optimieren“, sagt Wiese-Gerlach. Außerdem zeichnet die Steuerung Betriebszustände auf, was bei der Optimierung der Einstellungen hilft, und sie besitzt ein Alarmmanagement. Die Wärmeregelung "VarCon 380" überwacht die Wärmespeicher des Hauptgebäudes, die Wärmerückgewinnungsanlage sowie die Heiz- und Warmwasserkreise. Anhand der Temperaturen und der gespeicherten Bedarfsprofile ermittelt die Regelung, welche Quelle wann optimalerweise arbeiten muss, um die Speicher zu laden und den Wärmebedarf zu decken.

Sparsamer und hygienischer: die neue Warmwasserbereitung

Um weiteres Sparpotenzial zu heben, ließ der Hotelier die Warmwasserbereitung sanieren. Früher kamen Trinkwarmwasserspeicher zum Einsatz. „Das bedeutete natürlich, dass wir die Wassermenge im ganzen Speicher auf über 60 Grad erhitzen mussten, um einer potenziellen Vermehrung von Legionellen vorzubeugen. Das war sehr energieintensiv“, erklärt Wiese-Gerlach. Heute liefern zwei hydraulische Durchlauferhitzer von varmeco, sogenannte "VARIO fresh-nova", Warmwasser. Diese Trinkwassererwärmer beziehen von Heizwasserspeichern die Wärme und übertragen sie auf frisches Trinkwasser. Das reduziert das Legionellenrisiko, da die Keime sich am besten in mäßig warmem, stehendem Wasser vermehren, aber hier ist das Trinkwarmwasser im Fluss. Weil ein Wärmetauscher den Heizwasser- und Trinkwasserbereich trennt, ist auch in dieser Hinsicht ein Höchstmaß an Hygiene gegeben.

Warmwasserzirkulation steigert Hygiene und Komfort zugleich

Ausgelegt sind die Trinkwassererwärmer für einen maximalen Bedarf von über 100 Litern pro Minute. So können bis zu 30 Prozent der Duschen parallel mit warmem Wasser versorgt werden. „Da unsere Hotelgäste zu unterschiedlichen Zeiten duschen oder baden, ist dieser Gleichzeitigkeitsfaktor mehr als ausreichend“, so Wiese-Gerlach. Damit das Warmwasser schnell verfügbar ist, wird – wie schon zuvor – immer eine Mindestmenge im Kreis bewegt (Warmwasserzirkulation). So wird zum einem sichergestellt, dass im Warmwassernetz eine ausreichend hohe Temperatur herrscht, um Legionellen entgegenzuwirken, zum anderen steigert es den Komfort. „Das Warmwasser muss nicht erst von der Technikzentrale bis zur Armatur gepumpt werden“, erklärt der Hotelier, „sondern es steht immer Warmwasser nahe der Zapfstelle zur Verfügung.“

Energieeinsparung bis zu 15 Prozent

Nach etwa zwei Jahren Betriebserfahrung steht für Hoteleigentümer Wiese-Gerlach fest: „Die Sanierung hat sich gelohnt.“ Zum einen konnte er auf den saubereren Brennstoff Flüssiggas wechseln, zum anderen hat das Jagdhaus Wiese nun eine Wärmetechnik, bei der alle wichtigen Komponenten ausgetauscht wurden. Störungen oder Reparaturen sollten mittelfristig also nicht auftreten. Zugleich ermöglichen die zeitgemäße Technik, die bedarfsgerechte Warmwasserbereitung sowie die moderne Wärmeregelung eine Energieeinsparung. „Wir brauchen nun zirka zwölf bis 15 Prozent weniger Energie als früher“, schätzt der Hotelier. „Aufgrund der insgesamt gestiegenen Energiepreise sind die absoluten Kosten gestiegen“, ergänzt er. „Aber wir haben die Anlage nun seit gut zwei Jahren in Betrieb. Ohne die Modernisierung hätte uns der Preisanstieg deutlich härter getroffen.“

Weiterführende Informationen: https://varmeco.de/

Montag, 07.08.2023