EU macht die Renovierungs-Welle

100 Milliarden bis 2027

Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen aller Gebäude in der EU um 60 Prozent gesenkt werden.

Die EU-weite Renovierungswelle des Gebäudebestands kommt in Schwung. Im Juni hat der Rat der Europäischen Union (EU) das ehrgeizige, von der EU-Kommission vorgeschlagene Vorhaben abgesegnet. Konkretes Ziel der „Renovation Wave“ ist die Senkung der CO!SUB(2)SUB!-Emissionen aller Gebäude um 60 Prozent bis 2030.

Laut Europäischem Rat verursachen Gebäude europaweit 36 Prozent der energiebezogenen Treibhausgasemissionen und verbrauchen 40 Prozent der Energie. Derzeit werden zwei Drittel aller Gebäude bei weitem noch nicht energieeffizient betrieben. Und 85 bis 95 Prozent der heute vorhandenen Gebäude werden 2050 noch bestehen, also auch Energie verschwenden, aus EU-Sicht…

Für die Renovierungswelle will die EU bis 2027 mindestens 100 Milliarden Euro lockermachen. Die sollen eingesetzt werden für

Mit Logbuch zum lebenszyklusbasierten Bauen

Bis 2030 sollen EU-weit 35 Millionen nicht energieeffiziente Gebäude saniert werden. Hohe Priorität hat zudem die Renovierung öffentlicher Gebäude wie Schulen, Krankenhäuser und Verwaltungen. Dabei gehen einige europäische Länder mutig voran. So hat Spanien die Renovierungsquote für öffentliche Gebäude auf drei Prozent jährlich erhöht. In der belgischen Zentralregion Brüssel müssen alle öffentlichen Gebäude bis 2040 dekarbonisiert sein.

Perspektivisch will die EU die gegenwärtige Renovierungsquote von einem auf zwei Prozent verdoppeln. Das SanitärJournal berichtet dazu hier. Das ehrgeizige Ziel soll mit verpflichtenden energetischen Mindeststandards und der Einführung eines digitalen Gebäudelogbuchs erreicht werden. Das „Buildings Performance Institute Europe“ (BPIE) beschreibt dessen Nutzen so: „Digitale Gebäude-Logbücher mit Daten über die verwendeten Baumaterialien sind außerdem ein erster Schritt in Richtung lebenszyklusbasierten Bauens und Renovierens. Sie erleichtern die Wiederverwendung von Gebäudeteilen sowie den Rückbau von Baumaterialien und unterstützen die Nutzung von Baubeständen als Materialbanken." So werde ein echter Binnenmarkt für Sekundärrohstoffe im Baubereich entstehen, vermutet das BPIE.

Mittwoch, 07.07.2021