Beruf(ung) SHK

Web-Serie des HeizungsJournals – Folge 5: Rohre für die Fußbodenheizung

Was macht eigentlich das SHK-Fachhandwerk den ganzen Tag? Das fragte sich die Online-Redaktion des HeizungsJournals und beschloss, Einblicke in die Praxis zu sammeln und Profis aus verschiedenen Bereichen des Berufsbilds in ihrem Alltag zu begleiten. Die nächsten Folgen widmen sich der Sanierung eines Wohnhauses, in die wir immer wieder hineinschnuppern werden…

Heute sind wir bei der Verlegung der Rohre für die Fußbodenheizung dabei, die in unserem Sanierungsobjekt in die Bäder im Unter- und Obergeschoss einziehen soll.
Die Wärme- und Trittschalldämmung ist bereits eingebracht.

Die Folie auf den Dämmplatten hat eine Rasterung, die dem Installateur hilft, die Heizrohre später richtig hinsichtlich des Verlegeabstandes auszurichten. Die Dämmung gleicht außerdem eventuelle Bodenunebenheiten aus. Die Randdämmstreifen verhindern Schallbrücken. Sie können später auch die Ausdehnung des Estrichs abfedern, die beim Aufwärmen des Heizestrichs entsteht.

Die Fußbodenheizungsrohre werden hier mit einem Tackersystem fixiert, das bedeutet, dass die Rohre auf der Platte in regelmäßigen Abständen mit sogenannten Ankerclips festgetackert werden. Dafür benötigt der Installateur ein spezielles Tackergerät.

Die Verlegung beginnt am Heizkreisverteiler, dann werden die Rohre bifilar bzw. schneckenförmig verlegt: Man beginnt außen am Rand des Raumes und legt spiralförmige Kreise bis zur Raummitte. Die Alternative zur schneckenförmigen ist die mäanderförmige Verlegung, bei der die Heizrohre in parallelen Reihen verlegt werden.

Schließlich werden die Rohre mit Heizestrich übergossen. Der flüssig aufgebrachte Estrich umschließt die Rohre der Fußbodenheizung vollständig und sorgt so für eine optimale Abgabe der Wärme aus den Rohren in den Boden. Nach dem Trocknen bildet er eine glatte Fläche, die den Untergrund für den Bodenbelag bildet. Wie lange der Estrich zum Trocknen braucht, hängt zum einen von äußeren Umständen wie der Dicke der Schicht, der Verlegungsart und dem Raumklima ab. Verschiedene Estrich-Arten trocknen außerdem unterschiedlich schnell: Zementestrich sollte erst nach drei Tagen begangen und nicht vor zehn Tagen höher belastet werden. Wird er als Fließestrich eingebracht, kann die Estrichschicht bereits nach einem Tag begangen und nach zwei Tagen höher belastet werden. Ob der Estrich trocken ist, misst man mit der sogenannten Calciumcarbid-Methode (CM-Messung), welche die Restfeuchte im Estrich ermittelt.

Dienstag, 30.07.2019