Lüftung

Zentrale oder dezentrale Wohnraumlüftung?

Donnerstag, 26.03.2020

Dezentrale Lüftungssysteme

Lüftungstechnische Maßnahmen verbessern nicht nur das Wohnraumklima, sondern auch die Energiebilanz. Steht nur wenig Platz für eine Lüftungsanlage zur Verfügung, bieten sich die dezentralen Lösungen an. Die Wärmerückgewinnung erfolgt im Reversierbetrieb, das heißt, Zu- und Abluftphasen wechseln sich ab. In der Abluftphase nimmt der Keramik-Wärmespeicher die Wärme der Raumluft auf und speichert diese. Im anschließenden Zuluftbetrieb wird die Außenluft durch den Keramikspeicher geleitet und nimmt dessen Wärme auf, um so vorgewärmt in die Wohnräume zu strömen. Dabei bilden mindestens zwei Geräte eine Funktionseinheit. Phasenversetzt sorgt ein Lüfter für Zuluft, während der andere die Abluft aus dem Raum fördert. Nach einer definierten Zeit wechseln die Drehrichtungen der Geräte.

Kombination mit Abluftgeräten

Generell wird für die dezentralen Geräte eine Außenwand benötigt. Innenliegende Räume, wie zum Beispiel Bäder oder WCs, können somit lüftungstechnisch nicht direkt erreicht werden. Intelligente Systeme bieten jedoch auch für diese Situationen eine Lösung: die Kombination von Abluftanlagen und dezentralen Wärmerückgewinnungsgeräten. Die Steuerung der in den Wohn- und Schlafräumen positionierten Lüftungsgeräte ist mit den Abluftventilatoren verbunden und reagiert, sobald der Abluftventilator aktiv wird, mit der Änderung der Betriebsart des Lüftungsgerätes. Die Geräte schalten beispielsweise automatisch auf Zuluftbetrieb und versorgen somit den Abluftventilator mit der notwendigen Außenluftmenge. Dadurch ist eine ausgeglichene Luftbilanz in der gesamten Wohnung gewährleistet.

Prinzipschema einer KWL-Anlage  mit Kreuzgegenstrom-Wärmeübertrager.
Quelle: Helios Ventilatoren
Prinzipschema einer KWL-Anlage mit Kreuzgegenstrom-Wärmeübertrager.

Zentrale Lüftungssysteme

Die KWL-Anlage sorgt rund um die Uhr für eine angenehm temperierte, zugfreie und saubere Zuluft. Dafür wird Außenluft angesaugt und im Lüftungsgerät gefiltert und mittels eines Wärmeübertragers erwärmt. Außenluft und Abluft sind hierbei hermetisch voneinander getrennt. Über die Zuluftleitung strömt diese temperierte Luft dann in die Wohn- und Schlafräume. Zeitgleich wird die verbrauchte Luft aus Küche, Bad und WC zum Lüftungsgerät geführt, im Wärmeübertrager zur Erwärmung der Außenluft genutzt und anschließend über die Fortluftleitung ins Freie gebracht. Ein nachrüstbarer Filter kann zudem Feinstaub und Pollen zurückhalten, wovon besonders Allergiker profitieren. Ebenso werden Lärmbelästigungen stark reduziert, da trotz geschlossener Fenster rund um die Uhr be- und entlüftet werden kann. Die stete Feuchteabfuhr vermeidet wirkungsvoll eine Schimmelbildung, schützt somit die Bausubstanz und sichert langfristig den Immobilienwert. Im Sommer bietet die Anlage zudem die Möglichkeit, die Temperatur in der Wohnung durch Einbringen der kühlen Nachtluft zu senken.

Eine Tabelle mit einem Vergleich zwischen zentraler und dezentraler Wohnraumlüftung im Bezug auf verschiedene Kriterien.
Quelle: Helios Ventilatoren
Matrix und Entscheidungshilfe für die Auswahl einer zentralen oder dezentralen Lösung für die kontrollierte Wohnraumlüftung.

Fazit

Grundsätzlich sollte für jedes Objekt individuell entschieden werden. Voraussetzung, um das geeignete System zu finden, ist eine fachgerechte Planung sowie die Berücksichtigung aller technischen Voraussetzungen und Komfortwünsche der Bewohner. Einen Königsweg für alle Arten von Gebäuden gibt es nicht.

Von Wilfried Löffler
Produktmanager Bereich KWL Helios Ventilatoren GmbH + Co KG
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