Wärme

Zentral = ideal?! – Die Flächenheizung in der Halle

Samstag, 04.06.2016

Werden Hallenbereiche unter einem Dunkelstrahler einer anderen Nutzung zugeführt, kann dies Folgen für den Brandschutz haben – mit der Konsequenz, den Wärmeerzeuger nicht mehr einsetzen zu können. Beim Einsatz einer Flächenheizung fallen Wartung und Reinigung nur für den zentralen Wärmeerzeuger an.

Die Betriebskosten sprechen demnach für die Flächenheizung, ebenso wie die Einbindungsmöglichkeit von regenerativen Energien, die bei dezent­ralen Systemen entfällt.

Vereint Komfort und Effizienz

In Hallengebäuden, in denen sich regelmäßig oder dauerhaft Personen aufhalten, spielt neben der Wirtschaftlichkeit der Komfort eine wichtige Rolle, nicht zu vergessen die Arbeitsstättenverordnung mit den Angaben zur Temperatur. Dabei sind einige Faktoren zu berücksichtigen, die in engem Zusammenhang mit der thermischen Behaglichkeit in großen Räumen stehen. Dies sind Raumlufttemperatur, Luftzirkulation, relative Luftfeuchte sowie die Strahlungstemperatur der Umgebung. Das Temperaturempfinden des Menschen wiederum wird beeinflusst durch die mögliche körperliche Betätigung sowie seine Bekleidung.

Die Grafik zeigt, welche Faktoren die thermische Behaglichkeit beeinflusst.
Quelle: Wienerberger, Germany
Mensch, Raum, Raumluft – diese drei Faktoren beeinflussen die thermische Behaglichkeit.

Aufgrund des großen Raumvolumens ist thermische Behaglichkeit in Hallen entweder über Strahlungswärme oder Zwangsluftkonvektion zu erreichen. Eine natürliche Konvektion reicht in diesen Fällen nicht aus. Eine Flächenheizung erwärmt die umliegenden Oberflächen, Körper und Gegenstände ohne das Trägermedium Luft. Gerade bei hohen Hallendecken ist entscheidend, dass die Flächenheizung insbesondere in Bodennähe für angenehme Temperaturen sorgt – also genau dort, wo sich Personen aufhalten.

Ein behagliches Raumklima kann mittels Flächentemperierung auch dann schnell wieder hergestellt werden, wenn zwischenzeitlich Hallentore geöffnet werden. Dies liegt ebenfalls in der Erwärmung der Raumumschließungsflächen begründet. So wird die Wärme beim Öffnen der Tore nicht nach draußen "gefegt". Eine Flächenheizung eignet sich in großen Hallen insbesondere bei lokal unterschiedlichen Temperaturanforderungen.

Eine flexible Anpassung an den unterschiedlichen Heizwärmebedarf innerhalb einer Zone (nach DIN V 18595) ist problemlos möglich. Schließlich ist noch die Möglichkeit der stillen Kühlung zu nennen, wenn das System mit kaltem Wasser durchströmt wird. Dieser Pluspunkt, der je nach Hallennutzung in der warmen Jahreszeit eine wünschenswerte Erleichterung darstellt, entfällt bei dezentraler Beheizung und muss dann aufwendig über andere Systeme geleistet werden.

Ob der Einsatz von Flächenheizung bei Sanierungen sinnvoll ist, muss objektspezifisch betrachtet werden. In erster Linie hängt es von der Qualität der Bausubstanz und der gewünschten Nutzung ab. Die Frage der Betriebskosten über einen möglichen Nutzungszeitraum ist im Vergleich zu anderen Wärmeverteilsystemen zu beantworten. In jedem Fall ergibt sich durch die Flächenheizung eine komplett nutzbare Halle mit uneingeschränkter Raumfreiheit. Wenig Staubaufwirbelung und eine niedrige Luftgeschwindigkeit beziehungsweise keine Zugerscheinungen können je nach Nutzung weitere Pluspunkte darstellen.

Fazit

Die dauerhaft wirtschaftlichste Wärmeverteilung kann in vielen Fällen mit einer Industrieflächenheizung erzielt werden. Der Einsatz eines zentralen Systems zur Wärmeübergabe geht mit der freien Wahlmög-lichkeit des Wärmeerzeugers einher. Neben einer besseren Versorgungssicherheit punktet es durch eine größere Unabhängigkeit vom Energiemarkt durch die Nutzung regenerativer Energien. Für Unternehmen kann dies ein wichtiger Wettbewerbsvorteil sein.

Das BVF-Siegel.
Quelle: Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V., Hagen
Das BVF-Siegel steht für geprüfte Qualität.

Von Joachim Plate
Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V.
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