Wer will fleißige Handwerker sehen?

Der hat langsam ein Problem!

Montag, 05.03.2018

Der Fachkräftemangel lässt grüßen! Will denn in Deutschland scheinbar niemand mehr ein Handwerk erlernen? Dabei hat es doch nach wie vor einen „goldenen Boden“ - oder etwa nicht? Wie kann es dann sein, dass sich die Personalsuche im Handwerk spürbar schwieriger gestaltet und immer mehr Betriebe befürchten, ihre Aufträge nicht rechtzeitig abwickeln zu können?

Laut einer Umfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT) unter 1.500 Handwerksbetrieben im Land, konnten lediglich drei Prozent der befragten Firmen ohne Probleme neue Mitarbeiter finden. Generell gestaltet sich die Personalfrage vor allem für kleinere Betriebe schwierig. Viele Bewerber ziehen beispielsweise Jobs in der Industrie vor. Allein im Herbst 2017 blieben - hochgerechnet auf alle Betriebe im Land - rund 45.000 Stellen unbesetzt.

Wo sind denn all die Handwerker hin? Durch den Fachkräftemangel haben viele SHK-Betriebe mittlerweile Sorgen um die rechtzeitige Auftragsabwicklung.
Quelle: Martin
Wo sind denn all die Handwerker hin? Durch den Fachkräftemangel haben viele SHK-Betriebe mittlerweile Sorgen um die rechtzeitige Auftragsabwicklung.

Den Fachkräftemangel im SHK-Handwerk hat auch das Düsseldorfer Marktforschungsbüro BauInfoConsult im Visier und hat sich unter den SHK-Installateuren mal umgehört. Mit nicht allzu positivem Ergebnis: Die Zahl der Beschäftigten in der Branche wuchs 2016 trotz hoher Auftragsauslastung lediglich um ein Prozent. Auch aktuell machen sich die SHK-Installateure Sorgen um die rechtzeitige Auftragsabwicklung.

Wird sich ein weiterhin hoher Fachkräftemangel tatsächlich auf die Auftragsabwicklung auswirken? „Ja!“, glaubt ein Großteil der Befragten: Jeder zweite SHK-Installateur gab zu bedenken, dass ein weiterhin steigender Fachkräftemangel problematische Verzögerungen am Bau nach sich ziehen wird. Weitere 18 Prozent stimmen zumindest eingeschränkt zu, dass es durch eine weitere Zunahme des Fachkräftemangels zukünftig schwer wird, pünktliche Projektabschlüsse zu erzielen.

Ein wenig entspannter beurteilen Kleinbetriebe die Situation, was sich laut BauInfoConsult aber auch durchaus logisch begründen lässt: Kleine Firmen mit bis zu zwei Mitarbeitern haben ohnehin selbst keine Kapazitäten, Personal aufzubauen und beurteilen das Problem deshalb nicht als so dringend wie die größeren Betriebe, die händeringend Fachkräfte suchen, um ihre Projektanfragen stemmen zu können.

Und nicht nur die SHK-Installateure sehen rot. Auch die Gebäudearmaturenindustrie spürt die Auswirkungen des Fachkräftemangels. Trotz der guten Rahmenbedingungen eines robusten Arbeitsmarktes, niedriger Zinsen und steigender Einkommen fehlte den deutschen Gebäudearmaturenherstellern 2017 die Dynamik, heißt es in der aktuellen VDMA-Bilanz. Insbesondere der Fachkräftemangel im SHK-Handwerk trübe nun schon seit Längerem das Bild, dadurch seien Investitionen in der Sanitär- und Heizungstechnik gebremst worden.

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