Installation

Viele kleine Teile – große Wirkung

Dienstag, 27.09.2022

Im Rahmen einer beim ausgewählten Fachhandwerk durchgeführten Marktumfrage bewerteten über 90 Prozent der Befragten das Angebot einer Remote-Funktion als großen Fortschritt und über 87 Prozent wollen mit ihren Betrieben die Nutzung wiederverwendbarer Teile unterstützen.

Durch die Einbindung des Fachhandwerks hat das Team im Forschungsprojekt frühzeitig auf wichtige Hinweise der Praktiker zurückgegriffen und weiß für die Zukunft sicher um die Unterstützung am Markt im Falle der praktischen Umsetzung nach der erfolgreichen Bewertung der Forschungsergebnisse. Nicht zuletzt bestätigten auch erste Präsentationen des Forschungsprojektes im Rahmen von Arbeitskreisen unterschiedlichster Fachbetriebe die positive Haltung gegenüber dem Thema Ressourcenschonung.

Zur finalen Entscheidungsfindung hinsichtlich der zukünftigen Verlängerung der Kreislaufführung, der Entwicklung neuer, ressourcenschonender Geschäftsmodelle im Serviceangebot des Fachhandwerks und der Einsparung wertvoller Ressourcen für die Pumpenneuproduktion erfolgt eine abschließende detaillierte Umweltanalyse mit Potentialberechnung.

Das Bild zeigt Thomas Fetting, Group Director Analysis.
Quelle: Wilo SE, Dortmund
„Wir müssen viel aufmerksamer werden – und einfach mehr recyceln! Es ist fünf vor zwölf! Gerade, was Seltene Erden angeht, müssen wir den Ressourcenabbau verlangsamen und mehr und mehr zu einer sogenannten Kreislaufwirtschaft kommen“, betont Thomas Fetting, Group Director Analysis, Repair & Recycling bei der Wilo SE.

Vorläufiges Fazit

Die ersten Ergebnisse des Forschungsprojektes „ResmaP“ zeigen deutlich, dass eine Steigerung der Ressourceneffizienz möglich ist. Vom Hersteller zurückgenommene, defekte Pumpen werden zerlegt und teilweise wiederverwendet. Besonders Elektronikkomponenten können dabei mit neuer Software ausgestattet werden und als Ersatzteile zurück in den Markt gehen. Im Bereich Service bietet die intelligente Pumpe mit ihrer dauerhaften Aufzeichnung und Dokumentation einen großen Nutzen für die Umwelt und für das Klima. Durch die Nutzung der Remote-Funktion werden dem SHK-Fachhandwerk die Kontrolle und das Eingreifen aus der Ferne ermöglicht und häufig wird die Fahrt zum Kunden dadurch unnötig, was wiederum Zeit und (Energie-)Kosten spart.

Alle Versuche und Ergebnisse beruhen im Rahmen des Forschungsprojektes auf der Grundlage von Pumpen des Herstellers Wilo. Eine Übertragbarkeit auf andere Pumpenhersteller oder auch andere Produktsegmente ist realistisch.

Rückblick: Projekt „HeizKreis“

Mit dem Forschungsprojekt „HeizKreis“ förderte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein Projekt zur Konzeption und Erprobung der zirkulären Wertschöpfungskette am Beispiel von Hocheffizienzpumpen zwischen Hersteller, Großhändler, Fachhandwerker und Recyclingbetrieben. Als Ideengeber hatte sich das Projektteam 2017 das Ziel gesetzt, die nachhaltige Rückgewinnung Seltener Erden aus den Hocheffizienzpumpen in Serie zu demonstrieren.

In einer sechsmonatigen Pilotphase mit insgesamt 180 Teilnehmern aus ganz Nordrhein-Westfalen wurde die Durchführbarkeit der Rückführung von Pumpen getestet. Dabei standen den teilnehmenden SHK-Fachbetrieben drei unterschiedliche Rückführungswege zur Verfügung: Zum einen bot die TSR Recycling GmbH & Co. KG, Lünen, mit der Kleinbehälter-Lösung „The Metal Box“ den Betrieben an, Altpumpen und Nichteisenmetall- und Metallschrott in einer bereitgestellten Box zu sammeln und auf Abruf abzuholen, zu verwiegen und zu vergüten. Der Großhändler Kurt Pietsch GmbH & Co. KG, Ahaus, stellte seine 70 Abholstandorte als Sammelstellen zur Verfügung. Des Weiteren konnten Pumpen durch Pietsch direkt von der Baustelle abgeholt werden. Bei ausreichenden Mengen holte der Pumpenhersteller Wilo SE, Dortmund, die Altpumpen direkt ab.

Die Ergebnisse der Pilotphase wurden im Juni 2019 auf der Abschlussveranstaltung an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen präsentiert. Die teilnehmenden Betriebe haben insgesamt 3.265 Pumpen gesammelt – mit einem Gesamtgewicht von über 13 t. Das Projekt hat demonstriert, dass Pumpen zurückgeholt und 42 Prozent der Seltenen Erden in den Kreislauf zurückgeführt werden können.

Weitere Informationen unter: https://pumpenrecycling.de

Galerie

  • Wertvolle Altpumpen: Es ist möglich, alle Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette zu vernetzen. Dadurch wird eine Rückholung von Umwälzpumpen aus dem Markt und somit eine Kreislaufschließung realisierbar.
  • Die Umwälzpumpe Wilo-„Stratos Maxo“ zerlegt in 67 Einzelteile.
  • Materialzusammensetzung der Umwälzpumpe Wilo-„Stratos Maxo“.
  • „Wir müssen viel aufmerksamer werden – und einfach mehr recyceln! Es ist fünf vor zwölf! Gerade, was Seltene Erden angeht, müssen wir den Ressourcenabbau verlangsamen und mehr und mehr zu einer sogenannten Kreislaufwirtschaft kommen“, betont Thomas Fetting, Group Director Analysis, Repair & Recycling bei der Wilo SE.
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