KWK

Studie zur Ermittlung „Anerkannter Pauschalwerte“ veröffentlicht

Dienstag, 13.09.2016

Hocheffiziente Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung sind technisch anspruchsvoller als einfache Wärmeerzeuger. In der Praxis wird daher häufig der Einsatz von BHKW mit der Umstellung auf eine sogenannte gewerbliche Wärmelieferung verbunden. In der Vergangenheit war in Wohngebäuden mit bestehenden Mietverhältnissen eine Umstellung der Wärmelieferung oft mit Hürden verbunden. Die Umlage der Heiz- und Warmwasserkosten war meist nur im Rahmen der Heizkostenverordnung oder mit Zustimmung der Mieter möglich.

Mit § 556c BGB und der Wärmelieferverordnung (WärmeLV) ist diese Umstellung seit 01.07.2013 in bestehenden Mietverhältnissen rechtlich einheitlich geregelt. Nach dieser Gesetzeslage sind die Kosten der Wärmelieferung vom Mieter als Betriebskosten zu tragen, wenn die Umstellung für ihn kostenneutral vorgenommen wurde. Das heißt, für den Mieter dürfen die warmen Nebenkosten durch die Umstellung nicht steigen. Um dies nachzuweisen, muss ein Kostenvergleich zwischen alter Eigenversorgung und neuer Wärmelieferung erfolgen.

Für diesen Nachweis wird eine Kenntnis über die Effizienz der bestehenden Wärmeerzeugungsanlage benötigt, gemessen mit dem Jahresnutzungsgrad (JNG). Gibt es dazu keine Messwerte, kann ersatzweise auf „anerkannte Pauschalwerte“ zurückgegriffen werden. Dazu verweist der Verordnungsgeber auf Tabellen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, die in der „Bekanntmachung der Regeln zur Datenaufnahme und Datenverwendung im Wohngebäudebestand“ veröffentlicht wurden.

Das Europäische Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) in Bochum hat jetzt eine Studie zur „Ermittlung von anerkannten Pauschalwerten für den Jahresnutzungsgrad von Heizungsanlagen“ erstellt. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Nutzungsgrade der untersuchten Heizungsanlagen regelmäßig deutlich geringer ausfallen als die bisher verwendeten Pauschalwerte.

Mit Hilfe einer statistischen Analyse der Daten von über 1.000 Heizungsanlagen wurden stattdessen mehrere kon¬struktive Merkmale und Betriebsdaten identifiziert, die einen berechenbaren Einfluss auf die Effizienz der Anlagen aufweisen. Diese Daten sind an der Anlage selbst feststellbar oder können vom Anlagenbetreiber ohne Weiteres zur Verfügung gestellt werden. Hierzu zählen unter anderem die Frage der Brennwertnutzung, die Brennerart und die Art der Warmwasserbereitung. Unter Einbeziehung dieser Parameter lassen sich die Jahresnutzungsgrade von Bestandsanlagen mit deutlich verbesserter Genauigkeit vorhersagen.

Mit der in der Studie ermittelten Berechnungssystematik ist gleichzeitig eine Basis gelegt, weitere Datenbestände zu analysieren und so die Ermittlung der JNG dem sich im Laufe der Zeit ändernden Anlagenbestand anzupassen.

Die Studie ist verfügbar unter: www.bkwk.de/infos_zahlen_zur_kwk/studien_gutachten

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