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Installation

Safety first: Dichtheitsprüfungen an Gasleitungen

Mittwoch, 21.08.2019

Unterschiedliche Messmethoden und -aufbauten für die Gebrauchsfähigkeitsmessung

Da der Monteur in der Praxis unterschiedliche Situationen vorfindet, lässt die TRGI für die Gebrauchsfähigkeitsmessung unterschiedliche Methoden zu. Beim Wöhler-"DC 430" lassen sich die Messmethoden im Hauptmenü auswählen. Neben der oben beschriebenen Volumenmessung zur Bestimmung der Leckrate nennt die TRGI in Anhang B die Druckabfallmessung. Dabei misst das Messgerät den Druck zu Beginn und am Ende des Messzeitraums. Aus dem Druckabfall errechnet es dann automatisch die Leckrate. Da bei dieser Methode während der Messung nicht "nachgepumpt" werden muss, kann sie insbesondere bei großen Leitungen oder großen zu erwartenden Lecks angewandt werden. Der Messablauf erfolgt dann jeweils automatisch und präzise nach den Vorgaben der TRGI.

Auch kann der Messaufbau an die jeweiligen Umstände angepasst werden. Die Monteure der Gasversorger führen die Messung häufig im Durchflussverfahren durch. Auch dabei pumpt das Druckmessgerät Wöhler-"DC 430" Betriebsgas in die Leitung, um den Prüfdruck über den Messzeitraum aufrechtzuerhalten. Allerdings saugt es das Betriebsgas nicht aus der Gasblase, sondern direkt über den Hausanschluss aus der Gasleitung. Dazu ist der Gaszähler abzubauen. Es kann dann immer nur der Leitungsabschnitt geprüft werden, der vom Gaszähler ins Haus führt. Die Gasversorger nutzen dieses Verfahren gerne, weil sie den Gaszähler sowieso demontieren müssen, um ihn zu tauschen. In allen anderen Fällen ist die Vorgehensweise mit der Gasblase sicherlich komfortabler und schneller.

Ein Installateur bei einer Druckmessung mit einem Messgerät.
Quelle: Wöhler
Das Druckmessgerät wird während der Messung über einen Messschlauch mit dem Prüfstutzen verbunden. Manuelles Aufpumpen ist nicht notwendig, denn das Gerät pumpt während der Messung selbstständig.

Fazit

Bestehende Anforderungen für Dichtheitsprüfungen an Gasleitungen wurden bereits in der TRGI 2008 verbindlich festgelegt. Daran hat sich auch in der überarbeiteten TRGI 2018 kaum etwas geändert. Nur an der Umsetzung hapert es häufig nach wie vor. Vor allem die Gebrauchsfähigkeitsprüfung an im Betrieb befindlichen Gasleitungen wird immer noch nicht in den vorgeschriebenen Intervallen durchgeführt, da die Monteure ihre Kunden nicht auf diese Verpflichtung hinweisen. Dazu sind die SHK-Fachbetriebe aktuell einfach zu gut ausgelastet – sie fürchten schlicht den Aufwand. Dabei ermöglichen moderne Druckmessgeräte inzwischen eine zügige Messung, die unkompliziert im Rahmen der Wartung erledigt werden kann. Die würde dem Betrieb, ganz nebenbei, eine zusätzliche Einnahme ermöglichen und dessen Kunden die Gewissheit geben, dass er seine Anlage sicher betreiben kann. Denn darum geht es letztendlich: Safety first!

[1] Bürgerliches Gesetzbuch BGB. 81. Auflage 2018, § 823. Ebenso Technische Regel für Gasinstallationen DVGW-TRGI 2018, Arbeitsblatt G 600. Abschnitt 13.3.1 "Die Innenleitungen hinter der Hauptabsperreinrichtung gehören zum Verantwortungsbereich des Betreibers."

[2] Bei Niederdruckgasleitungen ≤ 100 hPa ist eine Belastungsprüfung und anschließend eine Dichtheitsprüfung durchzuführen, bei Mitteldruckleitungen im Bereich von 100 hPa bis zu 0,1 MPa ist eine kombinierte Belastungs- und Dichtheitsprüfung notwendig.

Weiterführende Informationen: https://www.woehler.de

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