Lüftung

Wirtschaftliche Lüftungslösungen für den Geschosswohnungsbau

Mittwoch, 26.08.2020

Die Ansprüche an eine Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) unterscheiden sich von Bauprojekt zu Bauprojekt.

Ob ein maximaler Komfort oder ein geringer Planungs- und Kostenaufwand im Vordergrund stehen – mit verschiedenen Varianten bietet das "x-well"-Sortiment von Kermi für nahezu jede Anforderung und architektonische Voraus-setzung eine wirtschaftliche, einfach zu installierende Lösung. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigen drei Beispiele.

Im Neubau und in renovierten Immobilien mit dichten Gebäudehüllen stellt die Kontrollierte Wohnraumlüftung den hygienischen Mindestluftwechsel nach DIN 1946-6 (Raumlufttechnik – Teil 6: Lüftung von Wohnungen – Allgemeine Anforderungen, Anforderungen an die Auslegung, Ausführung, Inbetriebnahme und Übergabe sowie Instandhaltung) sicher und trägt somit entscheidend zur Vermeidung von Schimmel sowie zum Schutz der Bausubstanz bei. Je nach Einsatzgebiet und architektonischen Voraussetzungen stehen dafür praxisgerechte Systeme aus zentralen und de-zentralen Geräten zur Verfügung. Systeme mit Sommerbypass bringen zudem frische Außenluft ohne Erwärmung ins Gebäude.

1. Zentrale Kompaktlüftung mit WRG: maximaler Komfort

Die zentrale Wohnraumlüftung eignet sich besonders, wenn es um maximale Effizienz und höchsten Raumklima-Komfort geht. Die "x-well"-Geräte tauschen dank eines integrierten Feuchtesensors die Luft bedarfsgerecht aus und temperieren die einströmende Zuluft mit hoher Wärmerückgewinnung (WRG) von circa 90 Prozent. Laut Unternehmensangaben arbeiten die Lüftungsgeräte äußerst leise und sorgen für niedrige Betriebskosten sowie wenig Energieverbrauch durch konstant gute Wärmeübertragung und geringen Druckverlust trotz hoher Filterklassen (ePM1>70 Prozent). Der Hersteller verbaut in allen zentralen Lüftungsgeräten ausschließlich Außenfilter nach ISO 16890 (Luftfilter für die allgemeine Raumlufttechnik). Die Lebensqualität wird so auch in einem Gebäude mit belasteter Umgebungsluft erheblich verbessert.

Lüftungsschema einer 3-Zimmer-Wohnung.
Quelle: Kermi
Für einen hohen Lüftungskomfort mit effizienter Wärmerückgewinnung eignet sich bevorzugt zentrale Wohnraumlüftung – im Bild am Beispiel einer 3-Zimmer-Wohnung mit 90 m2 und Wohn- und Schlafzimmer als klassische Zulufträume sowie Küche, Bad und WC als typische Ablufträume. Das System besteht aus einem zentralen Kompaktlüftungsgerät in Kombination mit einem Flachkanalsystem. Außen- und Fortluftführung können über die Fassade erfolgen.

Viel Platz muss diese effiziente Technik aber nicht beanspruchen: Die Kompaktlüftungsgeräte "x-well F130" und "x-well F150" sind mit einer Tiefe von weniger als 20 cm besonders flach und platzsparend. Das bringt in der Renovierung, vor allem im Objektbau, wenn jeder Zentimeter Wohnraum zählt, praktische Vorteile mit sich. Die optionale senkrechte oder waagrechte Montage macht die Geräte zudem flexibel einsetzbar. Für die Nachrüstung eignen sich hier insbesondere Flachkanalsysteme. Durch die kompakten Abmessungen lassen sich Lüftungsgerät und Lüftungskanäle in abgehängten Decken oder Vorwandinstallationen unterbringen. Im Neubau findet hingegen oft die Installation von Rundrohrsystemen statt, bei denen die Lüftungskanäle meist direkt in der Betondecke verlegt wer-den. Das spart Platz und ist deshalb vor allem auch für den Objektbau attraktiv. Darüber hinaus gibt es dadurch bei der Verlegung von Heizungs- und Sanitärleitungen so gut wie keine Berührungspunkte.

Ein Badezimmer.
Quelle: Kermi
Mit den Lüftungsgeräten "x-well F130" und "x-well F150" lässt sich eine zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung einfach nachrüsten. Die flache Bauweise der Geräte mit weniger als 20 cm Tiefe erlaubt die Montage in Vorwandinstallationen oder abgehängten Decken.

Schema eines Rundrohrsystems in einer Wohnung.
Quelle: Kermi
Im Neubau kommt häufig auch ein Rundrohrsystem zum Einsatz, das direkt in der Betondecke installiert wird. Die Außen- und Fortluftführung erfolgt beispielsweise über einen geschossübergreifenden Schacht.

2. Dezentrale KWL mit WRG: geringer Planungs- und Montageaufwand

Stehen bei einem Bau- oder Renovierungsprojekt geringer Planungsaufwand und schneller Einbau im Fokus, kommen oft dezentrale Lüftungsgeräte zum Einsatz. Die Pendellüfter "x-well D12" vereinen Be- und Entlüftung in einem Gerät und werden direkt in der Außenwand der zu versorgenden Räume installiert – ganz ohne Verlegung einer Luftleitung.

Schema eines Lüftungskonzepts mit Pendellüftern in einer Wohnung.
Quelle: Kermi
Eine Wohnraumlüftung mit geringem Planungsaufwand und hohem Komfort durch Wärmerückgewinnung erfolgt durch direkt in die Außenwand der jeweiligen Räume installierte dezentrale Pendellüfter. In den Ablufträumen können Kleinraumlüfter oder bei innen liegenden Räumen Einrohrlüfter eingesetzt werden.

Die Montage erfolgt im Neubau durch spezielle Montagesteine und bei der Renovierung durch Kernbohrung. Eine Wärmerückgewinnung von bis zu 83 Prozent stellt laut Hersteller auch bei diesen Geräten einen optimalen Komfort sicher. Zudem wird die einströmende Luft gefiltert, sodass sich der Eintrag von Feststoffpartikeln minimiert. Für die typischen Ablufträume wie Bad oder Küche können in dieser Systemvariante alternativ der Kleinraumlüfter "x-well A12" oder – vor allem geeignet für innen liegende Räume – der Einrohrlüfter "x-well A20/A21" ergänzt werden. Das "x-well A20"-Abluftgerät ist eine spezielle Lösung für die Wohnungswirtschaft – DIBt-zertifiziert und mit feuerfestem Gehäuse erhältlich.

3. Dezentrale KWL ohne WRG: kostengünstige Variante

Eine kostengünstige Alternative, wie sie oft bei großen Immobilienprojekten gefragt ist, stellt ein System aus Kleinraumlüftern und Luftdurchlässen ohne Wärmerückgewinnung dar. Während Außenwandluftdurchlässe (ALD) für eine natürliche Zuluftnachströmung ohne Ventilatoren sorgen, entlüften Kleinraumlüfter oder Einrohrlüfter Bäder, WCs und Küchen. So lassen sich die Anforderungen an den Brandschutz sowie an den Feuchteschutz nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) problemlos und mit geringen Kosten erfüllen. Wie auch bei den Pendellüftern werden die Geräte direkt in der Außenwand installiert.

Schema eines Lüftungskonzepts mit Außenwandluftdurchlässen in einer Wohnung.
Quelle: Kermi
Eine kostengünstige Lüftungslösung bieten Außenwandluftdurchlässe (ALD) ohne Wärmerückgewinnung. Sie sorgen für eine natürliche Zuluftnachströmung ohne Ventilatoren, während Kleinraumlüfter oder Einrohrlüfter Bäder, WCs und Küchen entlüften.

Zudem bietet der "x-well ALD" nach Unternehmensangaben eine sehr gute Schalldämpfung und Schutz vor zu hohen Luftströmen durch Winddrucksicherung. Ein weiterer großer Vorteil speziell für die Wohnungswirtschaft ist, dass durch ein Upgrade des ALD zum "x-well D12"-Pendellüfter eine Nachrüstung mit Wärmerückgewinnung erfolgen kann, wenn die Immobilie zu einem späteren Zeitpunkt durch zusätzlichen Komfort aufgewertet werden soll.

Bei der Planung zu berücksichtigen

Ob mit oder ohne Wärmerückgewinnung – für ein optimales Raumklima sorgt die Kontrollierte Wohnraumlüftung im Zusammenspiel mit einem effizienten und intelligent geregelten Heizsystem. Hier bietet das "Kermi System x-optimiert" alle Komponenten aus einer Hand – optimal aufeinander abgestimmt und somit einfach in der Montage und zuverlässig im Betrieb.

Mit Beschluss vom 26. März 2020 sind nun auch die zentralen und dezentralen Wohnraumlüftungsgeräte im Rahmen des Klimaschutzpakets gemäß BAFA förderfähig. Voraussetzung ist hierbei der kombinierte Betrieb mit einer Wärmepumpe. Auch dafür bietet der Hersteller aus Plattling alle benötigten Komponenten.

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