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Opel, Peugeot und Citroën setzen auf die Brennstoffzelle

Freitag, 25.11.2022

Wasserstoff tanken – elektrisch fahren. So lautet die Devise bei den Brennstoffzellenfahrzeugen von Opel, Peugeot und Citroën.

Die drei zu Stellantis gehörenden Marken haben jetzt ihre Nutzfahrzeugmodelle Vivaro-e Hydrogen, e-Expert Hydrogen und ë-Jumpy Hydrogen vorgestellt.

Das Bild zeigt das Stellantis Fahrzeug.
Quelle: Stellantis
Im Juni 2022 präsentierte Stellantis die aktuellen Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge des Konzerns: den Citroën ë-Jumpy Hydrogen, den Opel Vivaro-e Hydrogen und den Peugeot e-Expert Hydrogen.

Das Thema Brennstoffzelle geht bei Opel in die nächste Runde (als ehemaliger Teil der Groupe PSA gehört Opel nun zu Stellantis, das im Januar 2021 aus der Fusion von Groupe PSA und FCA Group entstanden ist). Im Juni 2022 präsentierte man am Stammsitz von Opel in Rüsselsheim die aktuellen Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge des Stellantis-Konzerns: den Opel Vivaro-e Hydrogen, den Peugeot e-Expert Hydrogen und den Citroën ë-Jumpy Hydrogen.

Damit wurden Erinnerungen geweckt. Vor genau zwei Jahrzehnten konnte sich der Autor dieses Beitrags bereits bei Testfahrten von der Alltagstauglichkeit des Brennstoffzellenfahrzeugs HydroGen3 von Opel, damals noch Teil von General Motors (GM), überzeugen. Jetzt greift man unter dem Dach von Stellantis das Thema mit den drei Marken neu auf. Die umweltfreundlichen Nutzfahrzeuge Vivaro-e Hydrogen, e-Expert Hydrogen und ë-Jumpy Hydrogen werden zunächst allesamt bei Opel Special Vehicles (OSV) gefertigt. Aktuell wird die Produktion in enger Abstimmung mit den Zulieferern hochgefahren. Beispielsweise stammt das Wasserstoff-Brennstoffzellensystem von Symbio, einem Joint Venture von Michelin und dem Automobilzulieferer Faurecia. Im 1.500 Quadratmeter großen Fertigungsbereich von OSV können 70 Mitarbeiter pro Jahr mehrere Hundert Einheiten der Transporter produzieren. Das in Rüsselsheim gewonnene Know-how soll schließlich für die künftige Serienproduktion in den Werken genutzt werden.

Das Bild zeugt den Opel Vivaro.
Quelle: Robert Donnerbauer
Blick in die Produktion bei Opel Special Vehicles (OSV) in Rüsselsheim. Das Brennstoffzellensystem ist unter der Motorhaube des Vivaro-e Hydrogen platziert.

Das Plug-in-Konzept der drei Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge bietet den Vorteil, dass das komplette Brennstoffzellensystem und der Traktionsmotor unter der Motorhaube des Transporters Platz finden. Aus Wasserstoff und Luft erzeugt die Brennstoffzelle Strom zum Antrieb des Elektromotors. Bei den rein batterie-elektrischen Pendants der Nutzfahrzeuge befindet sich im Unterboden die Antriebsbatterie. Diese wird nun durch drei 700 bar Wasserstoff-Tanks ersetzt, die 4,4 Kilogramm Wasserstoff fassen. Eine zusätzliche 10,5 Kilowattstunden Lithium-Ionen-Batterie dient zum Abdecken von Lastspitzen und zum regenerativen Bremsen, sie ist unter den Vordersitzen untergebracht.

Die Technik ist so platzsparend positioniert, dass die Transporter gegenüber herkömmlichen Antriebstechnologien keine Kompromisse beim Raumangebot machen. So bieten sie bis zu 6,1 Kubikmeter Ladevolumen und 1.000 Kilogramm Zuladung sowie 1.000 Kilogramm Anhängelast. Vollgetankt können sie bis zu 400 Kilometer weit fahren. Das Auftanken mit Wasserstoff dauert gerade einmal drei Minuten.

Das Bild zeigt die Lithium-Ionen-Batterie.
Quelle: Robert Donnerbauer
Unter den Vordersitzen wird eine Lithium-Ionen-Batterie untergebracht. Sie dient zur Abdeckung von Lastspitzen und zum regenerativen Bremsen.
!PAGEBREAK()PAGEBREAK! Die 45 Kilowatt Brennstoffzelle liefert genug Leistung für zügige, komfortable Fahrten. Beim Start oder Beschleunigen sowie bei der Höchstgeschwindigkeit unterstützt die Lithium-Ionen-Batterie. Vorteile dieses Plug-in-Hybrid-Systems: Lastspitzen werden abgedeckt, das Brennstoffzellensystem arbeitet stets unter optimalen Betriebsbedingungen, Bremsenergie kann durch Rekuperation zurückgewonnen und in die Batterie gespeist werden. Die Batterie lässt sich auch extern aufladen für eine 50 Kilometer rein batterie-elektrische Fahrt.

Die Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge schließen eine Lücke zwischen Verbrennerfahrzeugen und klassischen Elektrofahrzeugen, was insbesondere bei größeren Entfernungen eine wichtige Rolle spielt. Sie bieten Nutzern, die ihr Fahrzeug über Nacht an der Straße parken müssen und über keine eigene Elektroladesäule verfügen, eine umweltfreundliche Alternative. Laut Stellantis werden bundesweit bereits mehr als 90 Wasserstoff-Tankstellen betrieben, wobei die Anzahl über die nächsten Jahre sukzessive steigen soll. Die Fahrerassistenzsysteme und der Komfort liegen auf Pkw-Niveau. Beispielsweise zählen die 180 Grad Panorama Rückfahrkamera und der Toter-Winkel-Warner zum Serienumfang.

Das Bild zeigt die 700 bar Wasserstoff-Tanks.
Quelle: Robert Donnerbauer
Die drei 700 bar Wasserstoff-Tanks finden im Unterboden Platz. Sie fassen 4,4 Kilogramm Wasserstoff.

Galerie

  • Im Juni 2022 präsentierte Stellantis die aktuellen Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge des Konzerns: den Citroën ë-Jumpy Hydrogen, den Opel Vivaro-e Hydrogen und den Peugeot e-Expert Hydrogen.
  • Blick in die Produktion bei Opel Special Vehicles (OSV) in Rüsselsheim. Das Brennstoffzellensystem ist unter der Motorhaube des Vivaro-e Hydrogen platziert.
  • Unter den Vordersitzen wird eine Lithium-Ionen-Batterie untergebracht. Sie dient zur Abdeckung von Lastspitzen und zum regenerativen Bremsen.
  • Die drei 700 bar Wasserstoff-Tanks finden im Unterboden Platz. Sie fassen 4,4 Kilogramm Wasserstoff.
Von Robert Donnerbauer
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH

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