Neues von der Wohnraumlüftung - Teil 2

Donnerstag, 27.07.2017

Der zweite Teil unseres Berichts über Hersteller und Neuheiten bei der Kontrollierten Wohnraumlüftung zeigt noch mehr spannende Entwicklungen und Produkte (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Kermi: Neue Anwendungen für zentrale Lüftungsgeräte

Der Raumklima-Spezialist Kermi hat das Anwendungsspektrum seiner Lüftungssysteme um die zentralen Lüftungsgeräte der "x-well S"-Serie, bestehend aus den Geräten "S180", "S280", "S370" und "S470", und die "x-well F170" erweitert.

Ein zentrales Lüftungsgerät der
Quelle: Kermi
Die zentralen Lüftungsgeräte der "x-well S"-Serie: "S180", "S280", "S370"...

Das Lüftungsgeät
Quelle: Kermi
...sowie "x-well F170".

Konzipiert für Wohnflächen bis etwa 350 m² decken die Geräte den typischen Flächenbereich in Ein- und Zweifamilienhäusern ab – "x-well F170" ist aufgrund kompakter Maße auch für den Objektbau geeignet. Alle neuen "x-well"-Lüftungsgeräte können wechselseitig angeschlossen werden (Links-/Rechts-Variante). Das "x-well F170"-Wohnraumlüftungsgerät bietet zudem die waagerechte Decken- oder senkrechte Wandmontage.

Sowohl die "x-well S"-Serie als auch "x-well F170" sind mit einem großzügigen Wärmeübertrager ausgestattet: Erreicht werde nach Herstellerangaben ein Wärmerückgewinnungsgrad von bis zu 92 Prozent.

Integriert sind bei der "x-well S"-Serie und "x-well F170" standardmäßig Filter der Klasse F7 (Außenluft) und M5 (Abluft). Zudem sind sie mit einem automatischen Sommerbypass und einem integrierten Feuchtesensor zur zentralen bedarfsgerechten Regelung des Systems ausgestattet.

Lunos Lüftungstechnik: Neuer Luftdurchlass "ALD-S"

Seit fast sechs Jahrzehnten ist Lunos Lüftungstechnik mittlerweile als Hersteller von Lüftungssystemen am Markt aktiv. Als Lunos Lüftung gegründet, brachte das Unternehmen 1960 den ersten passiven Außenluftdurchlass aus Kunststoff auf den Markt. Im Jahr 2002 firmierte die Firma zur Lunos Lüftungstechnik GmbH für Raumluftsysteme um. Aktuell beschäftigt Lunos 83 Mitarbeiter, darunter 14 Ingenieure. Der deutschlandweite Vertrieb erfolgt über elf nationale Vertretungen. Mit Ausnahme des afrikanischen Kontinents sei das Unternehmen mittlerweile weltweit in Sachen dezentrale Lüftungssysteme aktiv.

Lunos bietet dabei Anwendungen für extrem kalte Regionen, Lösungen, bei denen hochwertige Filtersysteme gefragt sind, Systeme, die mit widrigsten Windlasten zurechtkommen und Produkte, die das Leben trotz hoher Schallbelastung von außen in den eigenen vier Wänden komfortabel gestalten.

Das dezentrale Wärmerückgewinnungsgerät
Quelle: HeizungsJournal/ Gamperling
Das dezentrale Wärmerückgewinnungsgerät "Nexxt".

So bietet das neue schallschutzoptimierte "ALD-S" in Verbindung mit normkonformen Volumenströmen und Druckdifferenzen eine Normschallpegeldifferenz von 64 dB(A). Das "ALD-S" dient als passives Zuluftelement für Wohn- und Schlafräume.

In Kombination mit den Lunos-Abluftgeräten, wie zum Beispiel "Silvento ec", entsteht durch den Grundlastbetrieb in Bad und/oder Küche ein stetiger Unterdruck, welcher dafür sorgt, dass über das "ALD-S" Außenluft ins Haus transportiert wird.

Maico: Lüftungsgeräte "geniovent.Trio"

Die Grafik erklärt den Aufbau des Lüftungsgeräts
Quelle: Maico
Die flachen Lüftungsgeräte "geniovent.Trio" eignen sich als Zentralgeräte für den Einsatz in Etagenwohnungen und Einfamilienhäusern sowie – als dezentrale Lüftungslösung – für Büro- und Praxisräume.

Die flachen Lüftungsgeräte "geniovent.Trio" der Maico-Marke Energenio verfügen über Wärmerückgewinnung und eignen sich als Zentralgeräte für den ­Einsatz in Etagenwohnungen und Ein­fami­lienhäusern sowie – als dezentrale Lüftungslösung – für Büro- und Praxisräume.

Mit flexiblen Gerätevarianten stehen Planern und Installateuren optimale Anschlussbedingungen für die Lüftungsleitungen zur Verfügung. Die Montage könne nach Herstellerangaben beinahe überall erfolgen, zum Beispiel wandhängend, an der Decke oder sogar in der Dachschräge. Alle Geräte verfügen über einen Enthalpie-Wärmeübertrager, benötigen also keinen Kondensat-Ablauf.

Das Lüftungsgerät trägt individuellen Einbauanforderungen umfangreich Rechnung: Mit fünf Basisvarianten und den zusätzlich nach Bedarf wählbaren Anschlüssen sei eine optimale Positionierung des Lüftungsgeräts nach Angaben von Maico so gut wie für jede Einbausituation gewährleistet. Mittels der drei Anschlussoptionen für die Außen- und Fortluftleitung seien der Variabilität kaum Grenzen gesetzt. Für alle Anschlüsse (auch für Zu- und Abluft sowie Luftver­teiler) gebe es jeweils zwei zusätzliche Alternativen, die auch noch nachträglich aktiviert werden könnten. Ein weiterer Installationsvorteil ist die geringe Einbautiefe (197 mm) der Geräte.

Pluggit: Neues Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung "PluggPlan"

"PluggPlan", das neue, einheitsweise Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung von Pluggit, eignet sich für Geschosswohnungsbauten mit Einheiten von bis zu 80 m2 Fläche. Eingesetzt werden kann es sowohl in Neubauten als auch in der Sanierung.

Das Lüftungsgerät
Quelle: Pluggit
Das Lüftungsgerät "PluggPlan" kann sowohl an der Wand, oberhalb des WCs in der Vorwandinstallation oder auch unter der Decke im Bad montiert werden.

Ideal für Anwendungen in der Wohnungswirtschaft ist die nutzerun­abhängige Betriebsweise von "PluggPlan": Führungsgröße für die vollautomatische Systemsteuerung ist die relative Luftfeuchte; für die Bewohner besteht keinerlei Notwendigkeit einzugreifen und sie haben auch keine Möglichkeit dazu.

Mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von über 80 Prozent und einem Stromverbrauch von unter 30 W, bei maximaler Leistung inklusive Steuerung, lässt sich "Plugg-Plan" energieeffizient betreiben. Aufgrund seiner geringen Abmessungen kann das Lüftungsgerät an der Wand, oberhalb des WCs in der Vorwandinstallation oder unter der Decke montiert werden. Der mini-malinvasive Einbau dauere nach Angaben von Pluggit maximal einen Manntag.

Schütz: Neue Flachkanäle

Die Grafik zeigt, wie die neuen Flachkanäle in die
Quelle: Schütz
Beispiel der Integration der neuen Flachkanäle in die "Airconomy"-Bodenkonstruktion.

Die Schütz GmbH & Co. KGaA hat neu konzipierte Flachkanäle vorgestellt, die im Neubau wie in Bestandsimmobilien zum Einsatz kommen können. Speziell zur Integration in die Bodenkonstruktion konzipiert, weisen die dampfdicht isolierten Flachkanäle mit 85 mm eine deutlich geringere Bauhöhe im Querschnitt auf. Dabei gewährleisten sie nach Angaben des Herstellers dennoch die erforderlichen Luft­volumenströme und entsprechen darüber hinaus der DIN 1946-6, nach der ­Außen- und Fortluftkanäle dampfdicht isoliert sein müssen.

Als Komponenten ­fügen sich die neuen Flachkanäle nahtlos in das Schütz-System "Airconomy" ein. Bei "Airconomy" handelt es sich um ein Komplettsystem, das nicht nur die klassische Warmwasser-Fußbodenheizung mit kontrollierter Be- und Entlüftung und Wärmerückgewinnung kombiniert. Es bietet außerdem die Möglichkeit zur bedarfsgerechten Kühlung.

Die neuen Flachkanäle können nachträglich in Bestandsimmobi­lien eingebaut werden, soweit der Bodenaufbau mindestens 16 cm aufweist. Eine kollisionsfreie Kanalführung in der Planung vorausgesetzt, lassen sich mit den neuen Flachkanälen also sowohl im Neubau wie in der Sanierung von Bestands­immobilien sonst unvermeidliche Verluste in der Raumhöhe verhindern.

Stiebel Eltron: Neues dezentrales Lüftungsgerät "LWE 40"

Das neue dezentrale Lüftungsgerät "LWE 40" von Stiebel Eltron verfügt über einen Aluminium-Wärmeübertrager, der besonders leicht zu reinigen ist – meist reiche nach Herstellerangaben das Ausspülen unter fließendem Warmwasser, gegebenenfalls sei auch der Einsatz von etwas Spülmittel möglich.

Das dezentrale Lüftungsgerät
Quelle: Stiebel Eltron
Das dezentrale Lüftungsgerät "LWE 40" ermöglicht eine Wärmerückgewinnung aus der Abluft.

Zudem bietet das Gerät eine gute Filterwirkung, da Filter sowohl auf der Innen- wie auch auf der Außenseite eingesetzt werden. Durch die regenerative Wärmeübertragung lädt sich der Aluminium-Wärmeübertrager mit der Wärme der Abluft auf. Nach 40 Sekunden wechselt der EC-Ventilator die Richtung und befördert Außenluft in den Raum. Dabei wird die zuvor aufgenommene Wärme an die Zuluft abgegeben.

Die Geräte werden mindestens paarweise eingesetzt und arbeiten jeweils wechselseitig, so dass im Raum kein Unter- oder Überdruck entsteht. Je nach Anforderung lassen sich bis zu acht Lüftungsgeräte über eine Steuereinheit und eine Bedieneinheit betreiben.

Die Montage ist sowohl in quadratischen als auch in runden Wanddurch­brüchen möglich. Mit einem speziellen Teleskopgehäuse können Wandstärken von bis zu 800 mm überbrückt werden. Der realisierbare Luftvolumenstrom betrage zwischen 20 und 70 m³/h bei einer Leistungsaufnahme zwischen 2 und 7 W.

Systemair: Neues Lüftungsgerät "Geniox"

Ein
Quelle: Systemair
Die "Geniox"-Lüftungsgeräte gibt es in 14 Baugrößen für Luftmengen von 750 bis 86.000 m3/h.

Durch vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten kann das neue Lüftungsgerät "Geniox" aus dem Hause Systemair in vielen Anwendungen zum Einsatz kommen: beispielsweise in Gewerbebauten, Rechenzentren oder im Hygiene-, Marine- oder Industriebereich. Die "Geniox"-Baureihe ist mit ihren 14 Baugrößen dabei für Luftmengen von 750 bis 86.000 m3/h (0,2 bis 24 m³/s) ausgelegt.

Die Geräte sind mit vorin­stallierter und vollintegrierter Regelung erhältlich und bieten umfangreiche Funktionen, wie zum Beispiel Alarme, Zeit­einstellungen, Betriebsdaten und Betriebsstatus. Die Regelung verfügt zudem für alle Ein­stellungen über eine externe Fern­bedienung, welche überall im Gebäude platziert werden kann. Die Regelung ist für die Kommunikation mit einer ­Gebäudeleittechnik vorbereitet.

Mit der Auslegungssoftware "System­air­CAD" können die "Geniox"-Lüftungsgeräte ­außerdem konfiguriert werden. Des Weiteren weist "Geniox" auch konstruktive Vorteile auf: Durch die Trennung der inneren und äußeren Gehäuseschale durch eine 60 mm starke Dämmung werden Wärmebrücken konsequent verhindert und eine gute Wärmedämmung ­erreicht.

Nach Angaben des Herstellers übertreffen die "Geniox"-Lüftungsge­räte die ab 2018 vorgege­benen Anfor­derungen der Ökodesign-Richtlinie. Besonders lang­lebig seien die Geräte durch die korrosionsbeständige Oberfläche des Gehäuses, welche die Außenteile des Gerätes vor Beschädigungen und Kratzern schützt.

Zehnder: Neues Zuluft-Tellerventil "ComfoValve Luna S125"

Mit einer Aufbauhöhe von nur 30 mm fügt sich das neue Zuluft-Tellerventil "ComfoValve Luna S125" von Zehnder dezent in die Raumarchitektur ein. Weiterhin kann das Tellerventil durch eine werkzeuglose Installation überzeugen: Das Ventil wird lediglich in das Luftdurch­lassgehäuse eingesteckt und mit dem integrierten Gummidichtungsring fixiert, der zugleich das Hinterströmen des ­Ventils verhindert.

Das Zuluft-Tellerventil
Quelle: Zehnder
Das Zuluft-Tellerventil "ComfoValve Luna S125".

Für eine praxisgerechte Handhabung kann das Tellerventil zudem direkt in der Decke oder Wand montiert und einreguliert werden – ohne mehr­maliges Herausnehmen des Ventils wie bei anderen Tellerventilen. Die Einstellung der Luftmenge erfolgt übersichtlich durch Drehen am Aus­ström­ele­ment. Die gewünschte Einstellung kann daraufhin direkt auf dem vorgesehenen Bereich notiert sowie durch eine Arretierungsmöglichkeit gegen unbeabsichtigtes Verstellen gesichert werden.

Ferner ist für "ComfoValve Luna" ein Begrenzungselement erhältlich. Dieses kann zur flexiblen Ausrichtung der Luftausströmung im Tellerventil montiert werden, sodass die Luftverteilung an der gewünschten Stelle blockiert und die Ausströmung statt über 360° nur über 240° stattfindet.

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