Modernisieren mit Wärmepumpe – natürlich geht das

Dienstag, 23.10.2018

Der Bundesverband Wärmepumpe hat mit Unterstützung der Fachhandwerker aus den Expertengremien schon im vergangenen Jahr einen Praxisratgeber "Modernisieren mit Wärmepumpe" für SHK-Handwerker, Planer und Berater entwickelt, die sich intensiver mit klimaschonenden Heizungssystemen beschäftigen möchten. Nun ist eine weitere Broschüre zum gleichen Thema erschienen, die sich an den Endkunden richtet und alle wichtigen Schritte von der Planung über die finanzielle Förderung bis zur Wartung anschaulich erklärt.

Titelseiten zweier Ratgeber zum Thema Modernisieren mit Wärmepumpen.
Quelle: BWP e.V.
"Ratgeber-Duo" Modernisieren mit Wärmepumpe

Die Broschüren können hier angeschaut und bestellt werden. BWP-Mitglieder bekommen die A5-Hefte zu günstigeren Konditionen und haben außerdem die Möglichkeit, ihr eigenes Firmenlogo und eigene Referenzprojekte einzubinden.

Entscheidend ist eine sorgfältige Planung

Entscheidend für den Heizungstausch mit Wärmepumpe ist es, die individuellen Gegebenheiten des Hauses, des Grundstücks und die Wünsche der Bewohner bei einem Vor-­Ort­-Termin abzugleichen. Zu prüfen ist vor allem, ob der Dämmstandard des Hauses, die Größe der vorhandenen Heizflächen und die Vorlauftemperatur des Wärmepumpen­-Systems zueinander passen.

Neben der Feststellung der möglichen Wärmequelle ist also eine sorgfältige Objektaufnahme unumgänglich. Hierzu gehört neben der Heizlastberechnung die Analyse des bestehenden Heizsystems (Hydraulik) und der vorhandenen Heizkörper bzw. Heizflächen. Zusätzliche energetische Maßnahmen, die im Rahmen der Modernisierung geplant sind, spielen natürlich eine entscheidende Rolle bei der Errechnung der möglichen Vorlauftemperatur. Ein hydraulischer Abgleich sollte in jedem Fall Teil des Angebots sein. Wenn die Bedingungen für eine Wärmepumpe nicht passen, ist unter Umständen eine bivalente Lösung möglich. Unterstützung bei der Angebotserstellung und nützliche Planungstools finden Sie hier.

Ein Mann bedient eine Wärmepumpe.
Quelle: BWP e.V.
Sorgfältige Planung der Auslegung und Dimensionierung ist entscheidend.

Attraktive Förderung für die Wärmepumpe im Altbau

Wärmepumpen leisten einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz. Deshalb wird ihr Einbau vom Staat unterstützt. Etwa durch das Marktanreizprogramm des BAFA oder Kredite der KfW. Darüber hinaus gibt es auf Landesebene sowie in Städten und Gemeinden noch weitere Förderprogramme.

Wer sich bei der Modernisierung für eine Wärmepumpe entscheidet, kann bis zu 9.300 Euro Förderung erhalten. Fördergelder gibt es sowohl für erdgekoppelte Wärmepumpen als auch für Luftwärmepumpen, wenn sie bestimmte Effizienzkriterien erfüllen. Reine Warmwasserwärmepumpen werden nicht über das Marktanreizprogramm gefördert. Außerdem muss im Gebäude seit mindestens zwei Jahren eine Heizung installiert gewesen sein. Dabei kann es sich auch um eine Wärmepumpe oder andere regenerative Heizung handeln.

Daneben gibt es noch zahlreiche Boni, die zusätzlich zur Basis­ oder Innovationsförderung beantragt werden können. Weitere Infos hierzu finden Sie hier.

Kreidetafel mit den Wörtern
Quelle: BWP e.V.

Jetzt Wärmepumpen-Experte werden

Für SHK-Unternehmen, die bisher vorwiegend konventionelle Heizsysteme verbaut haben, ist es mitunter eine große Herausforderung, luft- erd- oder grundwassergekoppelte Wärmepumpensysteme ins Portfolio aufzunehmen. Aber die Nachfrage seitens der Endverbraucher wächst, denn der Wechsel zu einem klimaschonenden Heizungssystem ist ein Beitrag, den jeder Hausbesitzer zum Klimaschutz leisten kann – allerdings nicht ohne Beratung und Unterstützung durch einen geschulten Fachmann.

In Kooperation mit dem VDI hat der BWP das Schulungskonzept zum "Sachkundigen für Wärmepumpensysteme" erarbeitet. Blatt 1 der neuen VDI 4645 "Heizungsanlagen mit Wärmepumpen in Ein- und Mehrfamilienhäusern- Planung, Errichtung, Betrieb" beschreibt ein Konzept für Schulungen, Prüfungen und zu erlangende Qualifizierungsnachweise, mit dem Fachleute zum "Sachkundigen für Wärmepumpensysteme nach VDI 4645" weitergebildet werden. Die ersten Prüfungen sind bereits erfolgreich absolviert worden. Mehr dazu finden Sie hier.

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