Wärme

Heizung: Vorteil Vernetzung

Branche profitiert von der Internetanbindung moderner Heizungen

Montag, 11.07.2016

Wir alle sind vernetzt - das Internet ist für uns heute normal. Und was für uns gilt, das gilt auch immer mehr für die Heizung: mit dem Internet verbundene Anlagen spielen eine immer größere Rolle. Auch die Hersteller haben es erkannt: moderne vernetzte Heizungen steigern den Bedienkomfort und die Leistung, sie ermöglichen auch einen besseren Service. Wie unser Artikel zeigt, gibt es immer spannendere Möglichkeiten für mit dem Internet verbundenen Anlagen.

Für drei Milliarden Menschen weltweit ist das Internet ein selbstverständlicher Teil ihres Lebens. Und es ermöglicht, viele Geräte im Haushalt miteinander zu vernetzen und bequem von einem mobilen Endgerät oder vom Computer aus zu steuern. Gleichzeitig und mit deutlich höherer Geschwindigkeit steigt die Anzahl vernetzter Dinge. So waren in 2015 über sechs Milliarden Smartphones, Tablets und Computer, aber auch Fahrzeuge und medizinische Geräte mit dem Internet verbunden.

Dieser Konnektivitäts-Trend setzt sich auch in der SHK-Branche durch, vernetzte Heizungen spielen hier eine zentrale Rolle. Die Online-Anbindung moderner Heizungsanlagen, etwa von Wärmeerzeugern mit Öl-Brennwerttechnik, ermöglicht Heizungsfachfirmen, Anlagenbetreibern und Objektmanagern, die Effizienz der Heizung zu steigern, eine komfortable Bedienung und zeitsparenden Service zu gewährleisten und im Störfall schnell zu reagieren.

Konnektivität unterstützt Heizungsfachfirmen im Arbeitsalltag. Internetfähige Heizungen lassen sich direkt über Anwendungen mit dem Smartphone des Installateurs vernetzen. Dieser hat die Anlage so stets im Blick und erhält beispielsweise unverzüglich Störungsmeldungen oder Erinnerungen an Wartungstermine. Heizungsfachfirmen können auf Wunsch des Anlagenbetreibers auch von ihrem Büro aus Einstellungen an der Heizung vornehmen, etwa wenn der Kunde im Urlaub ist oder generell lieber einen Fachmann mit der Steuerung der Heizung beauftragt.

Zudem senden entsprechende Anwendungen nicht nur detaillierte Störungsmeldungen direkt an den Fachhandwerker, sondern assistieren auch in der Fehlerbehebung, indem sie Vorschläge zur Reparatur der Heizung machen, die voraussichtliche Einsatzdauer abschätzen und die benötigten Ersatzteile anzeigen. Diese lassen sich im Idealfall sogar direkt bestellen. So spart sich der Monteur nicht nur einen Termin vor Ort, um die Fehlerursache zu finden, sondern hat volle Planungssicherheit.

Expertenportal "Control Center ConnectPRO"

Heizung und Fachmann vernetzen mit dem „Control Center ConnectPRO“ von Buderus
Quelle: Buderus
Das "Control Center ConnectPRO" von Buderus vernetzt Heizung und Fachmann.

Das Expertenportal "Control Center ConnectPRO" von Buderus unterstützt Fachfirmen beispielsweise bei der Dokumentation der Arbeitsaufträge und ist mit einer Lernfunktion ausgestattet: Mit jeder behobenen Störung, die das System abspeichert, lernt es dazu, bezieht sich für künftige Fehlerursachen auf den Erfahrungsschatz des Monteurs und schlägt präzise und optimale Lösungswege vor. "Control Center ConnectPRO" ist browserbasiert und kann so unabhängig vom Betriebssystem auf dem PC oder mobilen Endgeräten genutzt werden.

Buderus-App "EasyControl-PRO"

Heizung immer im Blick: Mit der App „EasyControlPRO“ überblickt der Fachmann unterwegs immer die wichtigsten Parameter
Quelle: Buderus
Heizung ist immer im Blick: Mit der App "EasyControlPRO" überblickt der Fachmann unterwegs immer die wichtigsten Parameter.

Auch mit der Buderus-App "EasyControl-PRO" ist der Heizungsfachmann unterwegs immer mit der Heizung des Kunden vernetzt und hat die wichtigsten Parameter im Blick. Außerdem zeigt die App mit der Navigationsfunktion den **schnellsten Weg ** zum nächsten Kunden und ersetzt beim Termin Kamera und Notizblock: Der Fachmann kann mit seinem Smartphone Fotos von der Heizungsanlage machen und ihnen direkt persönliche Notizen und Sprachmemos zuordnen. So entfällt die Nacharbeit des Kundentermins im Büro.

Höhere Betriebssicherheit im Objektmanagement

Besonders im Fall von Mittel- und Großanlagen erweist sich die Vernetzung der Heizung als großer Vorteil: Bei der Betreuung von Mehrfamilienhäusern und öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern und Schulen durch ein Objektmanagement ist eine genaue Überwachung der Heizungsfunktion sinnvoll. Ans Internet angebundene Heizungsanlagen lassen sich aus der Ferne einfach parametrieren, überwachen und bedienen. Auch im Störungsfall haben Objektmanager schnell und unmittelbar Zugriff auf das System und können schon aus der Ferne Maßnahmen ergreifen, um den Heizbetrieb zu sichern oder wiederherzustellen. Für Wärmelieferungs- oder Wartungsverträge ist die Fernüberwachung ebenfalls geeignet, etwa um Energieverbrauchswerte zu übertragen. Betriebs- oder Störungsmeldungen lassen sich an beliebige Ziele als E-Mail weiterleiten.

Softwarelösung "Eco-Soft" für das Objektmanagement

Insbesondere auf das Objektmanagement zugeschnitten, bietet Buderus die Softwarelösung "Eco-Soft" an.

Voraussetzung für die Nutzung sind die Regelsysteme "Logamatic 4000" und "EMS plus" sowie das Gateway "Logamatic web KM300", das sich per Netzwerkkabel mit dem Router verbinden lässt. So mit der Anlage vernetzt, haben Handwerkspartner Zugriff auf alle Funktionen der Regelsysteme und können alle Parameter der Heizung überwachen und gegebenenfalls anpassen. Mit "Eco-Soft" lassen sich diese Daten, etwa zu Temperatur und Brennerstatus, komfortabel grafisch darstellen, auswerten und protokollieren. Besonders praktisch ist der integrierte Datenspeicher, der wichtige Daten und Vorgänge, etwa zu Temperaturen und Betriebszuständen, protokolliert und aufzeichnet.

Mehr Komfort für Anlagenbetreiber

Vernetzte Heizungen bieten auch Anlagenbetreibern ein Plus an Komfort: Über das Internet lässt sich der Wärmeerzeuger von überall aus steuern. Ob vom Sofa, auf dem Heimweg oder im Urlaub, Endkunden haben immer Zugriff auf die Funktionen ihrer Heizung. Ein weiterer Vorteil solcher Anwendungen ist, dass der Besitzer der Heizung seinen Energieverbrauch immer im Blick hat und daraus gegebenenfalls Möglichkeiten zum Energiesparen ableiten kann. Im Bereich der Öl-Brennwerttechnik überwachen solche Programme auch die aktuelle Füllung des Öltanks und informieren den Betreiber, wenn der Tankinhalt einen definierten Füllstand unterschreitet. So ist die Wartung der eigenen Heizung um einiges komfortabler für Eigenheimbesitzer, denn die internetfähige Anlage übernimmt die Überwachung größtenteils selbst und informiert den Betreiber, wenn sein Eingreifen notwendig wird.

Anwendungen für vernetzte Öl-Brennwertheizung

Öl-Brennwertkessel
Quelle: Buderus
Vernetzte Heizungen wie der Öl-Brennwertkessel "Logano plus GB145" von Buderus mit Internet-Schnittstelle erleichtern Installateuren die Arbeit

Der Systemspezialist Buderus stellt auch für Endkunden mehrere Anwendungen für ihre vernetzte Öl-Brennwertheizung zur Verfügung: Die App "EasyControl" für Smartphone oder Tablet oder die browserbasierte Anwendung "Control Center Connect" ermöglicht es ihnen, die Heizung jederzeit und von überall zu steuern. Beide Programme informieren über den aktuellen Status der Heizungsanlage, den Energieverbrauch und den Ertrag der Solaranlage sowie aktuelle Wartungs- und Störmeldungen. Mit der App "EasyFuel" für Smartphone oder Tablet haben Anlagenbetreiber immer ihren Heizölverbrauch, den Status der Brennermodulation und den aktuellen Füllstand des Öltanks im Blick. Auf Basis von durchschnittlichen Verbrauchswerten berechnet sie die voraussichtliche Reichweite des Öltanks und informiert, wenn neuer Brennstoff getankt werden muss.

Um den Zugriff Unbefugter auf die Einstellungen der Heizung zu verhindern und Kundendaten zu sichern, setzt Buderus auf ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept : Die Kommunikation zwischen Wärmeerzeuger und PC oder mobilem Endgerät ist komplex verschlüsselt, der Zugang via Login und Passwort personifiziert.

Mit der App
Quelle: Buderus
Mit der App "EasyFuel" von Buderus ist die Heizung stets im Auge auf dem Smartphone.

Vernetzte Öl-Brennwert-Heizungen fungieren weiter als Herzstück von Smart Home-Lösungen : Mit zusätzlichen Komponenten lassen sie sich zu intelligenten Systemen ausbauen, die die Regelung der Heizung den individuellen Bedürfnissen der Besitzer und der aktuellen Situation im Haus oder der Wohnung anpassen. So veranlassen beispielsweise Tür- und Fensterkontakte das Herunterregeln der Heizkörper, wenn Tür und Fenster geöffnet sind, und digitale Heizkörperthermostate ermöglichen eine individuelle Einstellung der Raumtemperatur. Heizungsanlagen von Buderus lassen sich beispielsweise in Smart-Home-Lösungen von Bosch einbinden.

Fazit

Konnektivität in der Öl-Brennwerttechnik bietet viele Möglichkeiten, Energieeffizienz und Komfort für Anlagenbetreiber und Heizungsfachfirmen zu steigern. Mit ihr lassen sich Energie und Ressourcen sparen, aber auch die Reaktionszeit im Störungsfall um ein Vielfaches verkürzen. Anbieter wie Buderus bieten vielfältige Lösungen für die Anlagensteuerung und das Anlagenmonitoring von Heizungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Endkunden, Heizungsfachfirmen und Objektmanagern zugeschnitten sind. Über eine sichere Verbindung lassen sich alle wichtigen Daten einsehen und anpassen. Konnektivität ist somit nicht nur ein kurzlebiger Trend, sondern zukunftsweisende Technik, die Chancen für die SHK-Branche mit sich bringt.

Von Till Wodraschka
Senior Produktmanager bodenstehende Heizkessel und Mikro-KWK Buderus Deutschland
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