Installation

Flächenheizung und -kühlung sauber installiert

Montag, 03.12.2018

Unser Beitrag stellt einige praktische Komponenten und Neuentwicklungen von Uponor im Bereich der Fußbodenheizung vor.

Der Bereich der Fußbodenheizungen zeigt sich in der letzten Zeit bemerkenswert innovativ. Natürlich wurde das Rad nicht neu erfunden. Aber es wurde eine ganze Reihe von interessanten Lösungen auf den Markt gebracht, die dem Fachhandwerk den Arbeitsalltag erleichtern und die Produkte weiter optimieren. Das Spektrum reicht hier sogar bis hin zu neuen, systemübergreifenden Gesamtlösungen.

Fußboden aus Mosaiksteinchen.
Quelle: stux / https://pixabay.com
Der Bereich der Fußbodenheizungen zeigt sich in der letzten Zeit äußerst innovativ.

Neben der Tackertechnik haben sich mittlerweile vor allem Klettsysteme als besonders montagefreundliche Lösung für die Fußbodenheizung etabliert. Sie decken in der Regel die wichtigsten Standard-Einsatzfälle ab und ermöglichen eine schnelle und einfache Ein-Mann-Verlegung.

Stellt ein Projekt jedoch höhere Anforderungen, zum Beispiel an den Trittschall oder die Wärmedämmung, musste häufig auf andere Systeme zurückgegriffen werden. Diesem Umstand tragen die Hersteller zunehmend Rechnung und bieten nun auch Lösungen für solche anspruchsvolleren Situationen an.

So gibt es mittlerweile spezielle Verlegeplatten, die den gestiegenen Ansprüchen im höherwertigen Wohnungsbau gerecht werden und dem von der DIN 4109 vorgegebenen Trittschallschutz für den gehobenen Baustandard im Mehrfamilienhaus entsprechen.

"Klett Silent" von Uponor beispielsweise lässt sich direkt auf der Betondecke oder auf vorhandenen Ausgleichschichten verlegen, erfüllt die Wärmeschutzanforderungen zwischen beheizten Decken in Mehrfamilienhäusern und mindert den Trittschall bei einer Zementestrichüberdeckung von 48 mm um 31 dB. Im Gegensatz zu EPS-Dämmstoffen ist die nicht brennbare Mineralfaserdämmschicht zudem ökologisch verträglich. Folgerichtig wurde die Verlegeplatte mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.

Ein Handwerker verlegt Verlegeplatten für Fußbodenheizungs-Klettsysteme.
Quelle: Uponor
Hochwertige Verlegeplatten für Klettsysteme mit integrierter Mineralfaserdämmung sorgen für einen hohen Wärme- und trittschallschutz.

Im Zweifelsfall klare Gewerketrennung

Darüber hinaus gibt es immer wieder Fälle, in denen die Dämmung unter der Fußbodenheizung von einem anderen Gewerk ausgeführt werden soll. Hier gilt es, sich mit den zuständigen Beteiligten, etwa dem Estrichleger, bei der Auswahl der Dämmschichten und -stoffe abzustimmen. Gleichzeitig ist es für SHK-Fachhandwerker dann aber auch wichtig, für eine klare Trennung der Zuständigkeiten zu sorgen und sich so vor möglichen Haftungsansprüchen in Bezug auf die Fußboden- oder Trittschalldämmung zu schützen.

Rechtssicherheit schaffen hier schmale Hohlkammerplatten für Klettsysteme, die sich auf der bauseitigen Dämmung verlegen lassen und so eine klare Gewerketrennung ermöglichen. Das "Klett Twinboard" von Uponor etwa besitzt eine Plattendicke von nur 3 mm und kann von einem Monteur nahezu verschnittfrei ohne Spezialwerkzeug verarbeitet werden.

Ein
Quelle: Uponor
Um eine klare Gewerketrennung sicherzustellen, kann auf schmale Hohlkammerplatten zurückgegriffen werden, die sich direkt auf einer bauseitig vorhandenen Dämmung verlegen lassen.

Durch die vollflächig aufkaschierte Klettschicht eignet es sich für alle Rohrtypen des "Klett"-Systems, wahlweise aus PE-Xa oder Verbundrohr. Dies ermöglicht die volle Konzentration auf die fachgerechte Umsetzung der Flächenheizung, ohne sich im Zweifelsfall Sorgen um rechtliche Konsequenzen machen zu müssen.

Mit wenigen Klicks zur passgenauen Lösung

Die Planung des Fußbodenaufbaus unter Einbeziehung der Flächentemperierung muss dabei heute nicht mehr aufwändig und langwierig sein. Wo früher Kataloge gewälzt und umfangreiche Datensätze abgeglichen werden mussten, helfen heute vielseitige Tools der Hersteller bei der Auswahl der passgenauen Komplettlösung für das jeweilige Bauprojekt. So ermöglicht beispielsweise der kostenlose Uponor-"Configurator" die vollständige Online-Planung von Bodenaufbauten für Flächenheizungssysteme sowohl im Neubau als auch in der Renovierung.

Screenshot aus dem Uponor-
Quelle: Uponor
Online-Tools, wie der Uponor-"Configurator", ermitteln schrittweise den Fußbodenaufbau und bieten anschließend eine detaillierte Übersicht zu den benötigten Systemkomponenten und dem geschätzten Materialbedarf.

Dazu schlägt das Programm nach einer schrittweisen Ermittlung der Einbausituation unter Berücksichtigung der maximalen Aufbauhöhe passende Lösungen inklusive möglicher Dämmungen vor. Zu jeder Variante lässt sich eine detaillierte Übersicht mit konkreten Angaben – etwa zum Wärmeleitwiderstand oder der zulässigen Flächenlast – aufrufen.

Eine Besonderheit des "Configurators" ist zudem die Darstellung des bewerteten Norm-Trittschallpegels des gesamten Fußbodenaufbaus. Damit lässt sich bereits bei der Vorplanung der Fußbodenheizung einschätzen, ob die gewählte Lösung schallschutztechnisch für das jeweilige Bauprojekt geeignet ist.

Weniger Verluste durch gedämmte Zuleitungen

Ein bereits länger bekanntes Problem ist die unkontrollierte Wärmeabgabe an den Heizkreisverteilern und Anbindeleitungen einer Fußbodenheizung. Die Folgen sind höhere Raum- und Oberflächentemperaturen, wodurch Flure oder Abstellräume, in denen sich Verteiler befinden, überhitzen. Um diese Komfort- und Energieverluste zu verhindern, sollten die betreffenden Zuleitungen in die Wärmedämmung integriert werden. Die hiermit verbundene, manuelle Bearbeitung der Dämmplatten mit einem EPS-Schneider bedeutet für den Fachhandwerker jedoch einen hohen Zeit- und Arbeitsaufwand.

Deutlich einfacher gelingt die Führung von Flächenheizungsrohren in der Dämmebene des Fußbodens mit eigens hierfür entwickelten Systemlösungen. So bietet Uponor mit "Vario Heat Protect" als erstes Unternehmen auf dem Markt ein leicht zu installierendes, flexibles Dämmschicht-Verlegesystem mit einem vorgefrästen Raster für die Rohrleitungen an. Die aus einem XPS-Extruderschaum mit hoher mechanischer Festigkeit bestehenden Verteiler- und Anbindungsplatten nehmen bis zu zwölf Heizkreise auf und werden mit der selbstklebenden Rückseite in der Dämmebene vor dem Heizungsverteiler fixiert.

Verlegte Rohre einer Fußbodenheizung.
Quelle: Uponor
Die unkontrollierte Wärmeabgabe in der Nähe von Heizkreisverteilern lässt sich mit einem flexiblen Dämmschicht-Verlegesystem zuverlässig vermeiden.

Im Türbereich des zu beheizenden Raums werden die Leitungen dann von der Dämm- in die Estrichebene gehoben und der Übergang abgeklebt. Als Abdeckung dient die "Klett Twinboard"-Faltplatte, mit der sich die Lösung aufgrund der niedrigen Gesamtaufbauhöhe nahtlos in das zugehörige Fußbodenheizungssystem integrieren lässt.

Die Verlegung der Flächenheizungsrohre in der Dämmebene reduziert die Oberflächentemperatur im Umfeld des Heizkreisverteilers um 8 K und verringert so die Wärmeabgabe um bis zu 80 Prozent. Auf diese Weise kann in dem betroffenen Bereich sogar ein eigener regelbarer Heizkreis installiert werden, wodurch auch die Anforderungen der EnEV 2014 zur Temperaturregelung von Räumen ab einer Fläche von 6 m2 erfüllt sind. Zusätzlich sind die Verteiler- und Anbindungsplatten mit einem integrierten Trittschallschutz verfügbar, der die Anforderungen der DIN 4109 für den gehobenen Wohnungsbau erfüllt.

Komfort-Lösung mit minimaler Aufbauhöhe

Überall dort, wo im Neubau oder der Renovierung schnell und einfach eine Flächenheizung verlegt werden soll, bieten sich zudem elektrische Fußbodenheizungen an. Insbesondere in der Komplettbadsanierung können Fachhandwerker ihren Kunden so eine Lösung anbieten, die sich hinsichtlich der Aufbauhöhe, des technischen Aufwands und der Installationszeit nahtlos in das Gesamtkonzept einfügt. Aber auch im Trockenbau unter Laminat-, Parkett- oder Vinylböden setzen sich die Systeme zunehmend durch.

Hier gehört die "Uponor Comfort E Elektro"-Fußbodenheizung mit Aufbauhöhen von 3 mm (Nass) und 2 mm (Trocken) zu den dünnsten Lösungen im Markt. Die Heizkabel sind jeweils vollflächig auf den Rollmatten aufgenäht und erleichtern so die Montage erheblich.

Ein Handwerker verlegt Rohre der elektrischen Fußbodenheizung
Quelle: Uponor
Die elektrische Fußbodenheizung "Uponor Comfort E" gehört zu den dünnsten Lösungen im Markt und kann in der Sanierung und im Neubau praktisch überall eingesetzt werden.

Gleichzeitig wird auf diese Weise eine ebene und gleichmäßige Anordnung der Kabel sichergestellt, was flächendeckend für einen sehr hohen Wärmekomfort bei kurzen Reaktionszeiten sorgt.

Die Temperaturregelung übernimmt dabei ein programmierbarer Raumthermostat mit Bodenfühler, der zudem auch die Heizzeiten und -kosten erfasst. Aufgrund ihrer besonders geringen Aufbauhöhe hat die elektrische Fußbodenheizung unabhängig vom Bodenbelag nur minimale Auswirkungen auf den Fußbodenaufbau und kann damit praktisch überall eingesetzt werden.

Wohnraumlüftung und Flächenheizung

Im Neubau kommt heute zusätzlich zur Fußbodenheizung nicht selten eine kontrollierte Wohnraumlüftung zum Einsatz. Dabei wird die Zuluft, sofern kein zusätzliches Nachheizregister vorhanden ist, etwas kühler als die Raumluft eingebracht, was sich negativ auf die Behaglichkeit auswirken kann. Als energiesparende und komfortable Lösung für dieses Problem bietet sich die Kombination von Flächentemperierung und kontrollierter Wohnraumlüftung an.

Luftführende, in die Fußbodenheizung integrierte Bodenpaneele dienen hier als Nachheizregister für die Wohnraumlüftung. Die Zuluft streicht an der warmen oder kühlen Estrichfläche entlang und wird so angenehm vortemperiert in den Raum eingebracht, was die Behaglichkeit deutlich steigert und unangenehme Zugerscheinungen vermeidet. Dabei weisen die Systeme, deren Leistung über die Anzahl der eingesetzten Paneele an den jeweiligen Raum angepasst werden kann, sehr kurze Reaktionszeiten auf.

Bei allen Vorteilen gibt es aber auch Vorbehalte gegenüber derartigen Kombinationen – vor allem wegen der Gefahr von Ablagerungen in den Luftkanälen. Mit dem "Uponor Comfort Air"-System, das gemeinsam mit Pluggit entwickelt wurde, steht hier erstmals eine vollständig durchdachte Lösung zur Verfügung, die sich komplett werkzeugfrei installieren lässt und dabei sämtliche Hygieneanforderungen erfüllt.

Bodenpaneele einer Fußbodenheizung.
Quelle: Uponor
Bei der Kombination aus Flächentemperierung und kontrollierter Wohnraumlüftung dienen die Bodenpaneele als Nachheizregister und ermöglichen so eine hohe Behaglichkeit bei kurzen Reaktionszeiten.

So verhindert die Luftstromlenkung im Innern der Paneele das Entstehen von Toträumen und die Platten können einfach von beiden Seiten mit einem Reinigungsschlauch gesäubert werden. Als Leitfläche für die Wärmeübertragung dient eine mit einem Klettvlies bespannte Metallplatte, durch die das Bodenpaneel problemlos in Klett-Fußbodenheizungen integriert werden kann.

Von Jörg Stette
Teamleiter Anwendungstechnik Indoor Climate, Uponor GmbH
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